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Genuss hat viele Gesichter

Individuelle Vorlieben entscheiden,was uns Freude und Entspannung bringt – Frankenthal kann alle Wünsche bedienen

Genuss hat viele Gesichter

Sattes Grün, Weite, Ruhe – hier auf der Liegewiese im Frankenthaler Strandbad lässt es sich trefflich entspannen und zur Ruhe kommen. ARCHIVFOTO: BOLTE

Genuss macht gesund –Wahre Genießer haben mehr vom Leben – Wer genießt, lebt gesünder – es gibt einige Weisheiten zum Thema Genuss. Es gibt sogar wissenschaftliche Abhandlungen darüber. Das Wichtigste ist wohl: Genießen ist eine individuelle Empfindung, beim einen ausgelöst durch Kaviar und Champagner, beim anderen durch Pellkartoffeln und Quark.

Individuelle Vorlieben entscheiden,was uns Freude und Entspannung bringt – Frankenthal kann alle Wünsche bedienen

„Genuss verlangt nach etwas ganz Bestimmtem“, sagt der junge Hotelfachmann Matthias Werkmann, der im Frankenthaler Hotel Filling unter anderem auch Feste ausrichtet. Wobei er gleich eingrenzt: „Etwa ein gutes Essen, Musik hören oder nette Menschen treffen.“

Tatsächlich denken die meisten Menschen bei Genuss zunächst ans Essen, ans Ausgehen, an das Sich-Bekochen-Lassen. Gerade die Gastronomie ist in Frankenthal sehr vielfältig und reicht von regionaler pfälzischer Küche bis zu Speisen aus fremden bis fernen Ländern, angeboten im urigen Brauhaus, im Bistro, gehobenen Restaurant oder an der Imbissbude. Da kann das kross zubereitete Piccata der italienischen Küche zum Kurzurlaub werden, das Schälchen Erdbeeren die Erinnerung an Frühling und Blütenduft wecken.

Mitunter sind es die ganz einfachen Dinge, die wir genießen können. Zwetschgen und Marillenknödel nennt Ernährungsberaterin Elisabeth Hanich ein Essen aus Kindertagen, das sie erst heute so richtig schätzen gelernt habe. Das, in der Familie gemeinsam zubereitet, zu einem richtigen Feiertag der Seele wird. Genuss kann also schon etwas sein,was es eben nicht alle Tage gibt, meint sie.

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Das Auspowern beim Sport als Genuss: Das Kletterzentrum des Alpenvereins hat für jeden Schwierigkeitsgrad die ideale Route. ARCHIVFOTO: BOLTE

Aber gerade Essen ist oft ein eingeschränkter Genuss. Wer gesundheitliche Probleme wie Diabetes hat oder Kalorien zählen muss oder einfach nicht alles verträgt, sei es nur ein bestimmtes Gewürz. Aber auch für den heißt es nicht zu verzichten, erst recht sollten Worte wie „verboten“ oder „schlecht“ vermieden werden, meint Ernährungsberaterin Christiane Hach. Die Lust auf die Lieblingsspeise abzuwürgen, führe eher zu Heißhungerattacken. Deshalb sollte mehr der maßvolle Umgang im Vordergrund stehen. Also weiter dem Genuss am Essen frönen – aber eben in Maßen.

Was bedeutet eigentlich für eine Gastronomin Genuss? Für Margarete Gniewkowski vom Frankenthaler Braustübl sind das „die lachenden Gesichter der Gäste“.

Genuss beschäftigt auch die Wissenschaftler, es gibt sogar ein Institut für Genussforschung. Das hat im Jahr 2000 in einer Studie mit 300 befragten Personen herausgefunden, dass 88 Prozent von ihnen als Genuss die „Abwechslung im Alltag“ bezeichnen. Eine weitere Studie mit 1014 Befragten, 2004 von Thomas Platt unter dem Titel „Genussbarometer Deutschland“ (ISBN 978-3-86153-336- 8) herausgegeben, ergab, dass mit dem Begriff Genuss überwiegend Entspannung und Muse verbunden wird. Wobei sich hier die Geschlechter unterschieden: Bei Frauen wurden da etwa der Kaffeeklatsch, Wellness und auch Einkaufen genannt, Männer dagegen entspannen sich der Umfrage nach wohl eher im Fußballstadion, beim aktiven Sport oder in der Kneipe.

Im „Genussbarometer“ wurde sogar eine Einteilung in Genießertypen versucht.Die größte Fraktion ist danach die der Couchgenießer (36 Prozent), die zu Hause genießen. An zweiter Stelle stehen die Geschmacksgenießer (27 Prozent), die Genussmittel und gutes Essen außerhalb der eigenen vier Wände bevorzugen. Gleich häufig mit 17 Prozent sind die Erlebnisgenießer, die Aktivitäten in Gesellschaft suchen, sowie die Alltagsgenießer, die mehr zu den kleinen Dingen des Alltags als nachhaltige Genüsse tendieren, die ihr Wohlbefinden steigern.

Zu letzterem zählen sicher auch Erholung und Sport, denn gerade das Auspowern tut dem Körper gut und macht den Kopf frisch. Auch da hat Frankenthal viel zu bieten. Die Stadt unterhält laut Homepage über 30 Sportanlagen. Und neben dem Freibad im parkähnlich angelegten Strandbad gibt es das Hallenbad am Ostpark, das über eine Saunalandschaft mit vielen Angeboten wie Dampfbad und Whirlpool zum Entspannen verfügt.

Grüne Oasen, ob als Grünanlagen, Park oder Wäldchen, sind etwa der Ostpark und der Parkfriedhof. Der ist mit 18,5 Hektar die größte innerstädtische Erholungsfläche mit altem Baumbestand und Grabmalen, die aus der Geschichte der Stadt erzählen können und uns nachdenken und zur inneren Ruhe finden lassen. Und vielleicht ist Genuss ja auch nicht nur das Fokussieren auf einen Punkt, sondern die Vielfalt, die kleinen und großen Genüsse. cei