Der Frankenthaler Wochenmarkt gilt als einer der schönsten in der Region. Er bietet nicht nur saisonales Obst und Gemüse, dazu Fleisch und Fisch, Backwaren und Molkereiprodukte. Blumen und Feinkost gehören ebenfalls zum Angebot der Händler und Erzeuger. Aber auch Spezialitäten anderer Länder locken zum Kosten und inspirieren, neue Rezepte auszuprobieren.
Rund 40 Standbetreiber sind registriert, sagt Marktmeister Klaus Junski. Es seien überwiegend Händler, aber der Frankenthaler Wochenmarkt weise auch noch einige Erzeuger auf wie die Landwirte Haage und Born, den Gerolsheimer Spargelhof Schreiber, die Bäckerei Müller aus dem rund 100 Kilometer entfernten Hunsrücker Dorf Pfalzfeld, den Lampertheimer Eckert Laise mit Blumen aus eigenem Anbau oder den Frankenthaler Günter Stephanik. Der 95-Jährige zählt zu den ältesten Beschickern - und wohl auch zu jenen, die am längsten dabei sind. Seit 1964 bietet er auf dem Wochenmarkt Eier und Geflügel teils aus eigener Zucht sowie Wild an. Zwar unterstützten ihn Tochter und Schwiegersohn, doch ,,ab und an" sei er auch noch selbst auf dem Markt, erzählt er. Die weiteste Anfahrt mit rund 320 Kilometern hat übrigens der Allgäuer Käsehändler Bernhard Streich, der den Freitagsmarkt mit dem Wormser Markt am Samstag verbindet.
„Wir haben viele treue Stammkunden“, betont Klaus Junski. Die schätzten die Frische und Qualität der Waren direkt vom Erzeuger oder Vertreiber. Einzugsgebiet des Markts sei neben der Stadt hauptsächlich das Umland. „Wir haben sogar Kunden aus Worms, denen der Frankenthaler Markt besser gefällt." Dabei, so Junski, sei der Markt für viele Kunden auch ein Ort, an dem man Bekannte trifft, hier und da ein Schwätzchen hält.
Übrigens: Den Frankenthaler Wochenmarkt gibt es seit 1572, nachdem den Bürgern die Marktrechte verliehen worden waren - die Stadtrechte erhielten die Frankenthaler 1577, weiß der Marktmeister. Ursprünglich sei Markt nur freitags abgehalten worden. Mit der Zeit kam der Dienstag dazu und auch die Standorte wechselten.
„Steuernde Eingriffe", so Junski, der sich die Verantwortung für die Feste und Märkte der Stadt mittlerweile mit Marktmeisterin Antonia Matejcek teilt, seien immer notwendig, etwa wenn das Angebot erweitert werden soll. „Mehr als fünfmal sollte nicht das gleiche Produkt vertreten sein", erklärt Junski. Wichtig sei es, die Vielfalt zu erhalten, damit der Markt attraktiv bleibe. Und vor allem: „Wir achten darauf, dass es ein grüner Wochenmarkt bleibt. Stände mit Wein- oder Kaffeeausschank wollen wir nicht, die Kunden sollen kommen, um einzukaufen." cei
INFO
Der Frankenthaler Wochenmarkt findet dienstags und freitags, jeweils von 7 bis 14 Uhr, auf dem Marktplatz beim Rathaus statt.