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Zeitung mit Zukunft

V. Betz FOTO: BETZ

In der heutigen Zeit noch ein Volontariat bei der Zeitung machen? Hat die denn noch eine Zukunft? Diese und ähnliche Fragen werden mir häufig gestellt, wenn ich von meinem Job als Volontärin bei der RHEINPFALZ erzähle. Meine Antwort darauf: Ja, die Zeitung hat Zukunft. Warum? Weil es in erster Linie um Inhalte und Informationen geht, egal wie diese verpackt sind. Und das macht die Zeitung gerade heutzutage besonders wichtig.

Hat das Medium Zeitung ein Ablaufdatum? Volontärin Vanessa Betz erklärt, wieso sie das nicht glaubt.

Über das Internet kann sich jeder zu jeder Zeit vielfältig informieren. Das ist einerseits eine schöne Sache, die aber Gefahren mit sich bringt. Denn: Meist fehlt es an jemandem, der diese Informationen einordnet, auf ihre Richtigkeit überprüft oder tiefergehend recherchiert.

Chefredakteur Michael Garthe hat es in seinem Vorwort zur 70 Jahre Jubiläums-Ausgabe treffend formuliert: „Die Expertise ausgebildeter Journalisten ist im Zeitalter des Internets, in dem jeder User sein eigener Journalist sein kann, notwendiger denn je. Nie hat es mehr ungeprüfte Informationen, Spekulationen und Sensationalismus gegeben wie heute.“

Außerdem sind wir im Internet häufig nur noch in unserer eigenen Blase unterwegs. Die intelligenten Algorithmen von Instagram, Facebook und Co. sorgen dafür, dass wir nur noch die Artikel angezeigt bekommen, die unseren Interessen und unserem Weltbild entsprechen.

Die Zeitung hingegen tut das nicht und hilft enorm dabei, diesen Filterblasen zu entkommen.

Natürlich reicht die gedruckte Zeitung allein nicht mehr aus, um die Leserinnen und Leser zufrieden zu stellen. Die RHEINPFALZ hat sich an das neue Nutzungsverhalten angepasst. Zum Beispiel durch Tickermeldungen, Podcasts oder die Möglichkeit, die Zeitung digital zu lesen. „Wir sind gerade in einer Umbruchphase“ ist ein Satz, den wohl alle, die in einem Verlagshaus arbeiten, schon einmal gehört haben. Viele können ihn nicht mehr hören, aber er trifft die Situation nach wie vor auf den Punkt.

Vor einigen Wochen haben wir Volontäre uns mit Uwe Renners getroffen. Die Worte des stellvertretenden Chefredakteurs für Digitales waren deutlich: „Wenn Sie diesen Job noch eine Weile machen möchten, dann müssen Sie den Medienwandel mitmachen.“

Doch egal ob Artikel nun auf dem Tablet, Smartphone oder klassisch in der gedruckten Zeitung gelesen werden, Renners betonte: „Es geht immer um Inhalte, egal wo sie stehen.“ Und deshalb wird die Zeitung als Medium auch in Zukunft bestehen – nur in abgewandelter Form. VANESSA BETZ

Volontariat: Was ist das?

Wie Redakteure ausgebildet werden

„Ein Volontariat ist ein bisschen wie ein Referendariat, nur für Journalistinnen und Journalisten“ – so versuche ich häufig zu erklären, was eigentlich eine Redaktionsvolontärin ist. Noch einfacher könnte es als die Ausbildung zur Redakteurin bezeichnet werden.

Das stimmt eigentlich auch, aber im Gegensatz zu einer klassischen Ausbildung ist das Volontariat eher eine zusätzliche Voraussetzung für alle, die künftig in der Redaktion für die Zeitung, das Radio oder Fernsehen arbeiten möchten.

Die meisten haben davor ein Studium abgeschlossen und entscheiden sich dann für ein „Volo“. Das geht bei der RHEINPFALZ zwei Jahre. In dieser Zeit wechseln wir als Volontäre alle paar Wochen die Lokalredaktionen und Ressorts, um möglichst viel kennen zu lernen.

Außerdem werden Seminare zu journalistischen Themen angeboten, wie nachrichtliches Schreiben oder Presserecht. Ein Volontariat beschreibt also quasi die Ausbildung beziehungsweise den Weg zur angehenden Redakteurin. btv