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Hochstraßenbau: Berechtigte Skepsis schon vor 40 Jahren

Hochstraßenbau: Berechtigte Skepsis schon vor 40 Jahren

Bau der Hochstraße Nord, vermutlich Ende 1973: Das alte Viadukt steht hier noch.

Mit „Denkmal-Eröffnung“ ist der Kommentar von Michael Wendel am 10. Juni 1981 überschrieben. Am Vortag war nach mehr als 25 Jahren mit der Freigabe der Hochstraße Nord, Fahrtrichtung stadtauswärts, ein Schlusspunkt unter das Thema Hochstraßenbau in Ludwigshafen gesetzt worden.  Wie wir heute wissen,war dies nur vorläufig. Damals waren die Verantwortlichen noch voll des Lobes, für die Hochstraße und für sich selbst: „Schon zu Lebzeiten haben sich die Ludwigshafener Verkehrsplaner und Städtebauer mit dem Hochstraßensystem ein Denkmal gesetzt, wenn man einer ministeriellen Prophezeiung Glauben schenken darf. Denn in hundert Jahren, so kolportierte gestern Ministerialdirigent Manfred Seitzmayer vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr die Prognose seines Dienstherrn Heinrich Holkenbrink, werden unsere Nachfahren die gestelzten Betonbänder in den Rang eines Denkmals erheben. Von gleicher Qualität wie etwa der berühmte Pont du Gard, jene römische Wasserleitung aus der Zeit des Kaisers Augustus“, schreibt der damalige Lokalredakteur Wendel. Und fragt: „Ein kühner Vergleich?“. Er kommt zu dem Schluss: „Kommende Generationen (…) könnten die die Innenstadt umklammernden Hochstraßen als Denkmal einer aus den Fugen geratenen Verkehrsplanung begreifen …“. Wahre, fast prophetische Worte, geschrieben vor rund vier Jahrzehnten. büt