Die Universitätsstadt Landau hat Lukas Hartmann (31) geprägt, seit er als Student vor über zehn Jahren hierher gezogen ist. Seit sechs Jahren prägt er die Stadt auch selbst – zunächst als Fraktionsführer der GRÜNEN im Stadtrat und seit einem Jahr als hauptamtlicher Beigeordneter. Dabei begann alles mit einem Zufall: Lukas Hartmann war mit 16 Jahren zu Hause ausgezogen und hatte in seinem Heimatort Haßloch eine günstige Wohnung gefunden. Die bewohnte er bis zum Abitur: „Ich wollte als geborener Pfälzer in der Region bleiben“, blickt er zurück. Also suchte er nach einem Studienplatz in Philosophie, für den er kein Latinum benötigte. Diesen fand er in Landau. Und zog doch von Haßloch dort hin. Bis dahin war er politisch nicht engagiert. Zwei Begebenheiten änderten dies. „Aus der Krise hilft nur Grün“ lautete 2009 ein Wahlkampf-Slogan der Bündnisgrünen. Das riss Lukas Hartmann mit. Ebenso wie ein Philosophie-Seminar zur Frage, wer verantwortlich für die Zukunft der Menschen ist. Da stand für ihn fest: „Jetzt musst du dich engagieren.“
Gedacht, getan: Er trat bei den GRÜNEN ein, zog für sie in den Stadtrat und gestaltete Kommunalpolitik, deren Möglichkeiten er zu schätzen weiß: „Ich erlebe, wie viel Kommunalpolitik verändern kann.“ Das nutzt er nun auch selbst als hauptberuflicher Dezernent in der Stadtspitze Landaus. Dabei wollte er Lehrer werden. Von 2009 bis 2014 studierte er Philosophie,
Bildungswissenschaften und Politikwissenschaften. Seinen Bachelor- und Masterabschluss schaffte er „in der Regelstudienzeit“. Als Hauptschüler von der 5. bis zur 10. Klasse hatte er selbst gemerkt, wie wichtig Lehrer sind, um jungen Menschen mögliche Wege aufzuzeigen. Doch er bekam keinen Referendariatsplatz. Die Lehrerlaufbahn konnte er also (zunächst) nicht einschlagen. Weil er sich auch in der Wissenschaft wohl fühlte und eine passende Stelle an der Uni erhielt, entschied er sich für diesen Weg. Parallel dazu machte er sich an sein Promotionsprojekt „Das Politische Ernst Blochs“.
Wieder kam es anders: Die Kommunalwahl 2019 ebnete ihm den Weg ins Landauer Rathaus, wo er seit einem Jahr als Beigeordneter unter anderem für die Mobilität und die Universität zuständig ist. (tkn)
Schnittstelle zwischen Uni und Stadt
Der Stadt Landau ist ihre Universität wichtig. Das wird auch mit ihrer Unibeauftragten Hannah Trippner deutlich, die im Auftrag der Stadt an der Schnittstelle zwischen Uni und Stadt tätig ist. Als Studentin und Mitglied des Stadtrates kennt sie sowohl die Hochschule als auch die Stadt bestens.
Die Studierenden spielen in Landau eine wichtige Rolle, wie Hanna Trippner verdeutlicht. Das zeigen auch die Zahlen: An dem Unistandort sind rund 9000 Studierende eingeschrieben. In der Stadt leben etwa 47.000 Menschen.
Die Universitätsbeauftragte erhält für ihre ehrenamtliche Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung. (tkn)