Anzeigensonderveröffentlichung
175 Jahre Stahl- und Metallbau Stabel in Göllheim

Stahl- und Metallbau Stabel in Göllheim: „Lösungen zu finden ist unser täglich Brot“

Firmenchef Stephan Stabel über die Firmenphilosophie und über die große Bedeutung der Ausbildung im Betrieb

Fragt man den Firmenchef Stephan Stabel nach dem Grund für das lange Bestehen des Betriebes in Familienhand, dann lacht der sympathische Unternehmer. Ist es die Leidenschaft für den Werkstoff Metall, die über die Generationen weitergereicht wurde? Kluge Standortentscheidungen zum richtigen Zeitpunkt? Der hervorragende Ruf, den der Betrieb genießt? „Das sind sicher wichtige Gründe dafür, dass wir in diesem Jahr das 175. Jubiläum feiern können und damit der älteste Betrieb in Göllheim und einer der ältesten Betriebe in der Region sind“, sagt er.

Firmenchef Stephan Stabel mit seinem Meisterstück, einer Weihnachtskrippe. FOTO: MIRIAM DIECKVOB
Firmenchef Stephan Stabel mit seinem Meisterstück, einer Weihnachtskrippe. FOTO: MIRIAM DIECKVOB

Zwei Aspekte liegen Stephan Stabel jedoch besonders nahe: „Als Handwerker arbeiten wir immer lösungsorientiert. Lösungen zu finden, ist unser tägliches Brot. Ein Kunde, der zu uns kommt, hat einen Wunsch, der oft mit einem Problem verbunden ist. Er möchte eine Treppe, wo keine ist. Er braucht ein Geländer, eine Markise oder einen Wintergarten, die in ein bestehendes Gebäude integriert werden soll. Für einen Neubau ist eine große Fensterfront vorgesehen... Wir nehmen die besondere Herausforderung der konkreten Situation wahr, arbeiten damit und finden eine individuelle Lösung, die zum Kundenwunsch und der baulichen Situation passt. Diese Herangehensweise hilft natürlich auch im Alltag.“

In die Jugend investieren

Ob Weltkriege, die auch Stabels Familie mit aller Grausamkeit getroffen haben, oder Coronapandemie: Die Hands-on-Mentalität hat den Betrieb sicher durch herausfordernde Jahre gebracht. Die positiv-zupackende Einstellung vermittelt Stabel auch seinen Lehrlingen. Die Ausbildung ist der zweite Aspekt, der Stabel spontan einfällt, wenn er über den Erfolg seines Betriebes nachdenkt. „Wir können dem Facharbeitermangel nur entgehen, wenn wir in die junge Generation investieren“, sagt er. Drei Auszubildende zum Metallbauer der Fachrichtung Konstruktionstechnik ergänzen derzeit sein zehnköpfiges Stammteam. Bis auf zwei Kollegen wurden alle Mitarbeiter des Teams bei Metallbau Stabel ausgebildet. „Natürlich können wir nicht allen Auszubildenden nach ihrem Abschluss eine Stelle anbieten. Aber wir geben ihnen eine solide Grundlage für einen erfolgreichen weiteren beruflichen Werdegang mit“, erklärt Stabel. Wer in seinem Betrieb einen Ausbildungsplatz erhalten möchte, beginnt üblicherweise mit einem Praktikum: „Das hat für beide Seiten große Vorteile. Man sieht, ob der Bewerber die richtige Einstellung mitbringt und ob man miteinander klarkommt. Gleichzeitig erhält der Interessent einen guten Einblick in den Berufsalltag.“ Die Ausbildung hat im Betrieb eine lange Tradition. Ein 13-köpfiges Team gab es in früheren Zeiten nicht. „Schlossereien waren ursprünglich meistens Einmannbetriebe. Gelegentlich hat auch Firmenchef Stephan Stabel über die Firmenphilosophie und über die große Bedeutung der Ausbildung im Betrieb mal ein Geselle mitgearbeitet. 

Aber viele Schlosser hatten einen Lehrbub. Er hat in der Familie des Meisters bei Kost und Logis gelebt und von Montag bis Samstag mitgearbeitet. Dafür zahlte er dem Meister ein Lehrgeld. Das war bei unseren Vorfahren nicht anders, der Lehrbub wohnte bei der Familie in einem Zimmer unter dem Dach.“ Stabel schmunzelt, wenn er darüber spricht, dass Lehrlinge früher für die Ausbildung Geld zahlten. Heute sei es oft schwer, gute Bewerber für den sicheren und attraktiven Beruf des Metallbauers zu finden. „Unser Beruf ist außerordentlich vielseitig. Es ist kein Tag wie der andere.Wir sind ein Ansprechpartner bei der Fertigung und Montage von Fenstern, Haus-, Rauchschutz- und Objekttüren, von Wintergärten und Dachverglasungen. Wir planen und fertigen individuell Treppen im Innen- und Außenbereich, Geländer aus Stahl oder Edelstahl, Vordächer und Überdachungen. In kleinem Rahmen machen wir auch Kunstschmiedearbeiten und Restaurationen“, erklärt Stabel das breite Angebotsportfolio.

Für Berufsanfänger reizvoll

Ob Privatleute oder Großbaustelle, das Team ist Ansprechpartner für jede Ausgangssituation und bietet selbstverständlich auch Reparaturarbeiten an. „Bei diesem breiten Aufgabenfeld wird der Arbeitsalltag nie eintönig. Natürlich gibt es Aufgaben, die immer wiederkehren. Aber heute ist man im Büro und plant, morgen ist man auf der Baustelle, übermorgen in der Werkstatt. Man arbeitet mit den Händen und mit dem Kopf, man kümmert sich um Statik und Design - es ist jeden Tag etwas anderes angesagt. Dazu kommt: Was wir machen, das sieht man. Ob Metallarbeiten am Haus Gylnheim, die Fenster der Kirchheimbolander Volksbank, Arbeitsamt Kirchheimbolanden, Lebenshilfe Maxdorf, Nordpfalzgymnasium, die Fassade der Sparkasse Donnersberg in Kirchheimbolanden und viele andere öffentlich zugängliche Orte mehr, überall sieht man die Spuren unserer Arbeit. Und das ist natürlich gerade für Berufsanfänger reizvoll. Außerdem arbeiten wir schon immer ressourcenschonend und nachhaltig. Gerade Aluminium ist ein hoch recyclebarer Werkstoff. Wenn ich da eine CO2-Bilanz aufmache, dann fahren meine Diesel-Firmenlastwagen CO2-neutral.“

Die Begeisterung und Leidenschaft, mit der Stabel über seinen Beruf spricht, wurde in der Familie über fünf Generationen hinweg weitergegeben. „Wir sind mit dem Beruf aufgewachsen“, erinnert sich Stabel. Bis zu seinem zehnten Lebensjahr war der Betrieb direkt am Wohnhaus der Familie angegliedert. Zwei Umzüge hatte die Werkstatt bis dahin erlebt. Zunächst von der Schlossergasse in die Bauchgasse. Als es dort zu eng wurde, beschlossen Stabels Urgroßvater Emil Matheis und sein Vater, Ludwig Stabel, den Roten Hof zu kaufen, ein Bauernhof, in den die Werkstatt integriert wurde. Dort wuchs Stabel auf und bekam alle Arbeiten mit - hautnah. „Der Geselle stand am Feuer und hat geschmiedet. Als er fertig war, hat er das Werkstück auf den Boden geworfen. Ich dachte, es sei ihm versehentlich gefallen und wollte es für ihn aufheben. Dabei habe ich mir gründlich die Hände verbrannt“, erinnert sich Stabel. Der Geselle habe noch Jahre später mit Schrecken davon erzählt. Stabels Interesse am Werkstoff Metall und dem väterlichen Beruf hat das Erlebnis allerdings nicht geschmälert. 

„Für mich gab es nie etwas anderes“, berichtet der 58-jährige. Der Vater habe ihm ermöglicht, in die Aufgabe hineinzuwachsen, habe ihn schon früh ermutigt, nach seinen Fähigkeiten mitzuhelfen. Und auch Schwester Rita ist nach einer Ausbildung im Steuerfach in den Betrieb zurückgekehrt und kümmert sich seither um das Büro. „Als ich vor dreißig Jahren hier angefangen habe, waren die Büroarbeiten wesentlich weniger aufwändig als heute“, berichtet Rita Stabel. Ihr Bruder pflichtet ihr bei: „Es ist schlimm für mich, wenn Rita mal zwei Wochen nicht da ist. Jeder von uns hat voll zu arbeiten und die Büroarbeit wird immer umfangreicher. Früher haben die Menschen sich körperlich kaputt geschafft. Heute sind die Bürokratie und der hohe Zeitdruck besonders belastend. Manchmal fragt man sich angesichts der aufgeblähten Bürokratie und den damit verbundenen Kosten, ob die Politik uns regionale Handwerksbetriebe wirklich noch haben möchte“, gibt Stabel zu bedenken. „Nicht nur die Büroarbeit, auch das Handwerk hat in den letzten 50 Jahren eine erhebliche Wandlung erfahren“, berichtet der Firmenchef. Seine Vorfahren haben als klassische Schlosser die Werkstücke von Hand gefertigt, so das Schloss und die Kronleuchter der katholischen Kirche in Göllheim.

In fünfter Generation

„Ein Schloss von Hand fertigen, ist eine unglaubliche Präzisionsarbeit, die wir so heute gar nicht mehr ausführen können“, lobt der Firmenchef. Dass das Unternehmen heute in fünfter Generation besteht, liegt auch daran, dass sich die Familie diesen Veränderungen nie verschlossen hat und stets auf dem aktuellen Stand blieb. Wegweisend war auch die Entscheidung, im Jahr 1974 den Betrieb aus dem Ortskern heraus ins Gewerbegebiet zu verlegen. Im Ruhweg 1 konnte man den Anforderungen des modernen Metallbaus gerecht werden und hatte den Platz, die Werkshalle durch Anbauten so zu erweitern, dass heute auch Aluminium und Edelstahl auf dem Firmengelände verarbeitet werden können. 

Darüber, ob es eine sechste Generation geben wird, möchte Stabel nicht spekulieren. „Wer weiß denn schon, was die Zukunft bringt?“, fragt er. Zu Zeiten seines Urgroßvaters Emil Matheis, dem Enkel des Firmengründers, hat es einmal so ausgesehen, als könne die Ära des Betriebes zu Ende gehen. Der Krieg hatte einen Schwiegersohn genommen, der andere kämpfte mit einer Verwundung. Die Töchter hätten die Schlosserei nicht weiterführen können. Doch da zeigte sein Enkel Ludwig Stabel, der Sohn seiner ältesten Tochter, Interesse am großväterlichen Beruf. Mit 70 Jahren übernahm Matheis dessen Ausbildung und übergab ihm 12 Jahre später hochbetagt den Betrieb. Stabel sieht der Zukunft gelassen entgegen: „Wenn ein Unternehmen seit 175 in Familienhand besteht, ist das ein Zeichen für Kontinuität und Verlässlichkeit. Wir stehen für Qualität durch Tradition und hoffen, noch viele Jahre im Dienst der Kunden tätig zu sein.“ 

Wer das sympathische Team und das breite Angebot des Betriebes kennenlernen möchte, der sollte sich das Familienfest auf dem Firmengelände der Firma Metallbau Stabel am kommenden Sonntag nicht entgehen lassen. |mide