Anzeigensonderveröffentlichung
125 Jahre 1. FC Kaiserslautern - Bad Dürkheim

Basketball-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern

Die Basketball-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern hat seit ihrer Gründung viele Höhen und Tiefen erlebt. In der kommenden Spielzeit gehen die Korbjäger in der Zweiten Regionalliga an den Start.

Basketball-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern

Inzwischen hat sich der FCK wieder aus seinem Tal herausgearbeitet, wurde gerade Meister in der Oberliga. Auf unserem Bild setzt Waldemar Nap zum Sprungwurf an. FOTO: VIEW

Die Basketball-Abteilung des 1. FC Kaiserslautern hat seit ihrer Gründung im Jahr 1952 viele Höhe und Tiefen erlebt. Die Korbjäger, die unmittelbar nach dem knapp verpassten Aufstieg in die Erste Bundesliga für viele Jahre in der sportlichen Bedeutungslosigkeit verschwanden, gehen in der kommenden Spielzeit in der Zweiten Regionalliga an den Start.

Ausgerechnet der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, der Gewinn der Vize-Meisterschaft in der Zweiten Basketball-Bundesliga Süd, markierte am Ende der Saison 2006/07 nach vielen erfolgreichen Jahren in der zweithöchsten Spielklasse einen jähen Wendepunkt. Dem verpassten Aufstieg folgte der Verlust der Lizenz und somit der Rückzug in die Basketball-Oberliga. Kurz nach der Bekanntgabe der Lauterer Aufstiegspläne Ende Juni 2006 trennten sich die Wege der FCK-Korbjäger und ihres Trainers Stephan Seile. Dieser hatte aus dem ehemaligen Abstiegskandidaten innerhalb von drei Jahren ein schlagkräftiges Team geformt, das als Überraschungsvierter in der Spielzeit 2004/05 für Aufsehen sorgte.

Das gute Ergebnis konnte in der folgenden Spielzeit bestätigt werden, wieder erreichte der FCK am Ende der Saison den vierten Tabellenplatz. Die Westpfälzer hatten jetzt Lunte gerochen und gaben zur neuen Saison das Ziel Meisterschaft aus. Mit dem ehemaligen Bundesliga-Headcoach Uwe Sauer (BG Karlsruhe) schien beim FCK der passende Trainer für die Mission Aufstieg gefunden zu sein. Zu den schillerndsten Figuren der Mannschaft zählte zweifellos Stuart Robbins. Der bereits vor einigen Jahren verstorbene Waliser hielt den Roten Teufeln trotz besser dotierter Angebote über viele Jahre die Treue und avancierte schnell zum Publikumsliebling.

Im Schatten des 2,11 Meter großen Centers, der auf und neben dem Feld das Gesicht der Mannschaft war, reiften mit Dimitrij Kreis und Tim Schwartz zwei hoffnungsvolle Nachwuchsspieler heran. Während Kreis den Großteil seiner weiteren Karriere in der Zweiten Bundesliga verbrachte, ging Schwartz in der Ersten Bundesliga für Braunschweig, Crailsheim, Quakenbrück und Gießen auf Korbjagd. Die Wege der beiden ehemaligen FCK-Spieler kreuzten sich viele Jahre später in Speyer, wo das Duo eine große Aktie am Gewinn der Regionalligameisterschaft hielt.

Die „Roten Teufel“ starteten furios in die Saison und stellten mit sieben Siegen in Folge einen vereinsinternen Startrekord auf. Kein Team schien dem selbst ernannten Titelkandidaten gewachsen zu sein; Siege mit 20 Punkten Vorsprung oder mehr waren an der Tagesordnung. Die unerwartete Niederlage beim Aufsteiger Kickz München kostete den FCK neben der Tabellenführung auch jede Menge Selbstvertrauen. Es folgte die erste Heimniederlage gegen Mitfavorit Chemnitz.

Ein Bild aus ganz alten, sehr erfolgreichen Tagen: Die FCK-Basketball spielten dereinst in der Zweiten Bundesliga. Unser Bild aus dem Jahr 2004 zeigt Stuart Robbins. ARCHIVFOTO: VIEW
Ein Bild aus ganz alten, sehr erfolgreichen Tagen: Die FCK-Basketball spielten dereinst in der Zweiten Bundesliga. Unser Bild aus dem Jahr 2004 zeigt Stuart Robbins. ARCHIVFOTO: VIEW

Anfang Dezember kehrten die Lauterer endgültig in die Erfolgsspur zurück: Die erstmals in dieser Spielzeit ausverkaufte „grüne Hölle“ erlebte beim Krimi gegen Bayreuth ein rauschendes Basketballfest. Die Pfälzer siegten nach dreimaliger Verlängerung und teilten sich mit Jena und Chemnitz den Platz an der Sonne. Drei Siege in Folge ließen die Rot-Weißen noch zwei Spieltage vor dem Ende der Saison vom Aufstieg träumen. Ausgerechnet beim bereits als Absteiger feststehenden TV Rastatt enttäuschte der FCK dann auf ganzer Linie und verspielte so das mögliche Endspiel gegen Jena.

Trotz der erfolgreichen Qualifikation für die damals neue, eingleisige Zweite Bundesliga Pro-A war bei den Westpfälzern niemand zum Feiern zumute. Finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass der FCK seine Lizenz an die 2007 gegründete Kaiserslautern Braves GmbH verlor. Somit waren die Braves und der 1. FCK rechtlich voneinander getrennt und nur noch Kooperationspartner im Amateur- und Jugendbereich.

Während die Braves bei ihren Heimspielen in der Kaiserslauterer Uni-Sporthalle bis zu 1000 Zuschauer in ihren Bann zogen, versanken die Rot-Weißen in der sportlichen Bedeutungslosigkeit. Ab der Spielzeit 08/09 spielten die Braves im 3500 Zuschauer fassenden Sportzentrum Homburg-Erbach, wo das Team bis zur Abmeldung vom Spielbetrieb im Sommer 2012 auf Korbjagd ging.

Die Braves waren also fünf Jahre nach ihrer Gründung bereits wieder Geschichte. Hingegen stiegen die FCK-Basketballer im selben Jahr in die Zweite Regionalliga auf. Nur zwei Jahre später kehrten sie in die Erste Regionalliga zurück, wo sie zwischenzeitlich zu den Spitzenteams zählten. Der erhoffte Sprung in die Zweite Bundesliga Pro-B blieb den Rot-Weißen allerdings verwehrt.

Fortan ging es, auch bedingt durch die Corona-Krise, erneut bergab. Nach zwei Abstiegen in Folge fanden sich die Basketballer zu Beginn der Saison 2023/24 in der sechstklassigen Oberliga wieder, in der sie Ende März den Titel errangen. Vor der Rekordkulisse von über 500 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Michael Skender in der Barbarossahalle gegen ihren punktgleichen Rivalen Eintracht Lambsheim mit 77:68 (40:33) durch.

Mit rund 400 Mitgliedern sind die Basketballer die größte Amateur-Abteilung beim FCK. Neben den zahlreichen Jugendmannschaften gehen aktuell drei Herrenteams und ein Damenteam an den Start. Die Frauen spielten zuletzt in der dritthöchsten Spielklasse, aus der sie am Ende der Saison abgestiegen sind. Die Herren peilen mittelfristig den Aufstieg in die Erste Regionalliga an.

Der Fokus liegt jedoch auf dem Nachwuchsbereich, aus dem in den kommenden Jahren wieder verstärkt Talente für die erste Mannschaft rekrutiert werden sollen. Zwei ehemalige FCK-Spieler, die man sich merken sollte, sind der deutsche U-Nationalspieler Keenan Garner (19/Fisher High School Indiana) und Mikey de Sousa (22/Fellbach Flashers), die unter dem ehemaligen FCK-Trainer Mario Coursey bereits in sehr jungen Jahren bei den Aktiven eingesetzt wurden. KARSTEN KALBHEIM


Die 98er heute

Was aus den Meisterspielern geworden ist

Sensationell wurde der FCK 1998 deutscher Meister – als Aufsteiger. Wie verlief der Karriereweg der 98er-Helden weiter, was machen sie heute?

Trainer: Otto Rehhagel (85). Vollbrachte auch mit der griechischen Nationalmannschaft Wunder. 2004 führte „Rehakles“ die Galanolefki zum Gewinn des EM-Titels. Seitdem hält er sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Tor: Petr Kouba (56). Spielte in der Meistersaison als Leihspieler zunächst aufgrund eines Knorpelschadens keine Rolle, wurde des Dopings überführt und vier Wochen gesperrt – machte kein Punktspiel für den FCK. Aktuell ist er Torwarttrainer bei der tschechischen U21.

Andreas Reinke (56). Stammtorhüter in der Meistersaison, blieb bis 2000 beim FCK. Gewann nach seinem Wechsel zu Real Murcia 2002 die Zamora-Trophäe als bester Spieler der spanischen zweiten Liga. Betrieb von 2008 bis 2016 mit seiner Familie einen Bauernhof im Landkreis Rostock und wanderte dann nach Spanien aus.

Lajos Szucs (51). Der FCK war seine einzige Station im Ausland. Verfolgte eine Karriere als Torwarttrainer in Ungarn, stand 2020 bei Kaposvári Rákóczi FC unter Vertrag.

Mirko Bitzer (50). Kümmerte sich bis 2024 um die Keeper beim SV Morlautern, ist seit 2021 Torwarttrainer beim VfR Kaiserslautern.

Gerry Ehrmann (65). Wurde nach seinem Karriereende ein überaus erfolgreicher Torwarttrainer, seit 2022 im NLZ.

Abwehr: Miroslav Kadlec (60). Spielte nach seiner Zeit beim FCK vier Jahre beim FK Drnovice und beim FC Stavo Artikel Brünn in Tschechien und arbeitete unter anderem in Prag als Scout und Spielerberater.

János Hrutka (50)
. Nach 23 FCK-Pflichtspielen schloss er sich 2000/01 Eintracht Frankfurt an, schaffte aber den Medizincheck nicht. 2003 beendete er seine Karriere.

Michael Schjönberg (58). Blieb dem FCK nach seinem Karriereende 2001 zunächst erhalten und arbeitete eine Saison als Jugendtrainer auf dem Betzenberg. Nach verschiedenen Stationen als Trainer war er 2007 Sportdirektor beim FCK. Anschließend zog es ihn zurück in die Heimat. Seit Sommer 2023 ist er Trainer bei den Frauen von Aarhus GF.

Oliver Schäfer (55). Beendete nach Stationen bei Besiktas, in Hannover und Saarbrücken seine 2007 seine Karriere bei der Zweitvertretung des FCK. Arbeitete, bis auf drei Jahre bei der U19 in Saarbrücken, durchgängig als Jugend- und Reservetrainer in Lautern. War bis vor Kurzem Athletiktrainer des FCK.

Harry Koch (55). Verbrachte 1995 bis 2003 beim FCK. Als Publikumsliebling ging er 2003 zu Eintracht Trier und beendete drei Jahre später seine Karriere. Von 2006 bis 2011 war er Trainer bei SV Dörbach. 2016 zog es ihn zurück nach Kaiserslautern, wo er im Bereich Akten- und Datenvernichtung arbeitet.

Roger Lutz (60). Der zweimalige Meister und DFB-Pokalsieger zählt zu den erfolgreichsten Lauterer Spielern. Seine Profikarriere endete in Luxemburg beim F91 Düdelingen. Von 2002 bis 2004 saß er im Aufsichtsrat der Roten Teufel, von 2007 bis 2008 war er Assistenztrainer beim FCK. Bis zum Ende der Saison war er zudem Teammanager. Mittlerweile leitet der Bauingenieur einen Frankfurter Pflegedienst.

Andreas Brehme (verstorben). Der Weltmeister von 1990 war nach seiner Karriere unter anderem als DFB-Botschafter und Fußballexperte tätig. Brehme war knapp zwei Jahre Teammanager beim FCK bis zum Oktober 2002. Am 20. Februar 2024 erlitt Brehme mit 63 Jahren einen Herzstillstand.

Mittelfeld: Axel Roos (60). Axel Roos war von 2001 bis 2003 Manager und Trainer beim FK Pirmasens und arbeitete unter Hans-Peter Briegel drei Jahre als Co-Trainer der albanischen Nationalmannschaft. Gründete 2007 die Fußballakademie Axel Roos in Kaiserslautern.

Thomas Riedl (48). Der FCK war seine erste Station im Profibereich, verbrachte einen Teil seiner Karriere in Österreich. War von 2013 bis 2014 Trainer beim SC Idar-Oberstein. Heute lebt Riedl wieder in der Pfalz, arbeitet als Versicherungsmakler und Nachwuchstrainer.

Pascal Ojigwe (48). Kam 1995 zum FCK – war noch für Köln, Leverkusen, Mönchengladbach und 1860 München aktiv. Belegte mit der nigerianischen Nationalelf Platz drei beim Afrika-Cup 2002. 2006 kehrte er in seine Heimat und verfolgt eine Karriere als Politiker.

Thomas Franck (53). Kam nicht zum Einsatz und kehrte 1999 zu Jugendklub Waldhof Mannheim zurück. 2002 beendete er seine Karriere beim Regionalligisten Darmstadt 98. Heute lebt Franck in seiner Geburtsstadt Heppenheim und arbeitet in der Buchhaltung.

Michael Ballack (48). Ballack gewann drei Meisterschaften und dreimal den DFB-Pokal mit dem FC Bayern, eine Meisterschaft mit dem FC Chelsea und wurde dreimal zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt. Seit 2022 TV-Experte.

Ciriaco Sforza (54). Zog 1995 vom FCK zum FC Bayern und Inter Mailand, kehrte 1997 auf den Betzenberg zurück. Beendete nach einem erneuten Intermezzo bei den Bayern 2006 seine Karriere in Lautern. Sforza trainierte mehrere Profivereine in der Schweiz, zuletzt bis März den FC Schaffhausen.

Frank Greiner (58). Spielte noch sechs Jahre beim VfL Wolfsburg. Dort begann er als Co-Trainer eine Trainerlaufbahn. Er ist für die Fußballschule der Wölfe tätig.

Ratinho (53). Publikumsliebling Ratinho beendete 2006 seine Karriere beim FC Luzern. In der Schweiz war der Brasilianer auch als Jugendtrainer tätig, ehe er 2010 als U17-Trainer zum FCK zurückkehrte. Bis 2018 betrieb er zwei brasilianische Restaurants, kehrte im selben Jahr nach Brasilien zurück, um als Jugendtrainer zu arbeiten. In gleicher Funktion arbeitete Ratinho seit Anfang 2020 in Salzburg als Players Integration Specialist.

Andreas Buck (57). War noch bei Mainz und Bad Kreuznach aktiv. Nach seinem Karriereende gründete Buck eine Agentur und berät Sportler. 2019 kurz als Vorstandsmitglied beim FCK.

Martin Wagner (56). Spielte bis 2000 bei den Roten Teufeln und anschließend ein Jahr beim VfL Wolfsburg. Gründete nach seinem Karriereende eine eigene Spielerberatungsagentur. Arbeitete 2019 im Aufsichtsrat des FCK mit.

Marco Reich (47). War Jugendspieler beim FCK und Leistungsträger in der Meistersaison. In der Folge wechselte er elf Mal den Verein, beendete seine Karriere bei der SG Schmittweiler/Callbach. Reich ist in seinem Heimatort Meisenheim Betreiber eines Altenpflegedienstes.

Marian Hristov (51). Beendete seine Karriere in der bulgarischen Heimat als Spielertrainer bei Balkan Botewgrad (2008- 2010). Seitdem verfolgt er eine Trainerkarriere, ist seit September 2024 Co-Trainer beim bulgarischen Zweitligisten Lovech.

Sturm: Stefan Ertl (55). Absolvierte nur fünf Spiele für die Meistermannschaft. Ließ nach Stationen bei den Kickers Offenbach, dem KSC und Worms seine Karriere 2006 ausklingen.

Pavel Kuka (56). Beendete seine Karriere nach Stationen in Nürnberg und Stuttgart 2005 bei Slavia Prag.War von 2013 bis 2015 Sportdirektor bei Viktoria Pilsen und feierte die Meisterschaft. Ist in seiner Heimat als Spielerberater tätig.

Olaf Marschall (58). Der ehemalige DDR-Fußballer wechselte 1994 von Dynamo Dresden zum FCK und wurde für 2,8 Millionen Mark zum bis dahin teuersten Transfer des FCK. Mit 21 Toren in 24 Spielen hatte er großen Anteil am Gewinn der Meisterschaft 1998. 2002 endete seine Karriere, die er von 2004 bis 2006 als Teammanager der Roten Teufel fortsetzte. Zwischenzeitlich war er Co-Trainer der Reserve sowie der ersten Mannschaft. Nach Trainerstationen bei der SG Niederkirchen/Morbach und dem SC Idar-Oberstein betätigte Marschall sich von 2015 bis 2016 als Chefscout beim FSV Frankfurt und ist seit 2016 wieder beim FCK – mittlerweile ebenfalls als Chefscout.

Jürgen Rische (54). Steuerte elf Tore zum Titel bei und spielte danach beim VfL Wolfsburg und in Braunschweig. Von 2009 bis 2018 bei der Eintracht Co- und Athletiktrainer. vcl


Mit dem FCK durch Europa

Unser Mitarbeiter Thomas Dill-Korter hatte sich selbst das Versprechen gegeben, zu allen Europapokalspielen zu fahren

Erstmals war ich zwar bereits am 10. März 1979 ein Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern, als die Legenden Klaus Toppmöller und Hans-Peter Briegel ein 2:1 gegen Eintracht Braunschweig sicherten. Regelmäßiger Gast war ich erst ab Ende der 80er Jahre.

Niemand hätte damals erwartet, dass der FCK wenig später auf internationalem Parkett bestaunt werden könnte. Der erste Pokalsieg 1990 und die anschließende Meisterschaft änderte dies. Von den Duellen mit Sampdoria Genua im Europapokal der Pokalsieger und ein Jahr später gegen Etar Tarnovo im Europapokal der Landesmeister verfolgte ich nur die Heimspiele von der alten, kleinen Nordtribüne aus. Für diese hatte ich 1991 meine erste Dauerkarte erworben.

Für die zweite Runde kam das Traumlos FC Barcelona. Ich beschloss, erstmals auch ein Auswärtsspiel im Ausland zu besuchen. Mit dem Auto ging es zunächst nach Kaiserslautern. Es folgten 16 Stunden Busfahrt nach Lloret de Mar, wo sich die Unterkunft befand. Nach dem 0:2 im Hinspiel waren die Erfolgsaussichten sehr gering. Das Ende ist bekannt.

1992 ging es dann im Uefa-Cup weiter. Ich hatte inzwischen beschlossen, bis zu meinem Lebensende alle weiteren Spiele des FCK in internationalen Wettbewerben zu besuchen – egal wo. Deshalb ging es im September 1992 mit Icelandair ab Luxemburg nach Island, da der Gegner in Runde eins Fram Reijkjavík hieß. Danach ging es bei Sheffield Wednesday in den englischen Midlands weiter, bevor in der dritten Runde gegen Ajax Amsterdam Endstation war. Das Hinspiel fand noch im Olympiastadion von Amsterdam aus dem Jahr 1928 statt.

Es folgten danach weitere tolle Kurzreisen, darunter 1994 eine erneute nach Island mit einem Spiel gegen IA Akranes. Ich weiß nicht mehr, um welche Reise es sich handelte, aber nach einer langen Nacht sperrte der Wirt nach unserer Rückkehr am frühen Morgen die sich in der alten Nordtribüne befindende kleine Gaststätte auf.

Nach dem Abstieg 1996 durfte ich dennoch international ran, nämlich bei den Pokalsiegern gegen Roter Stern Belgrad. Unvergessen bleibt, als nach der Landung in Belgrad bewaffnete Soldaten in den Transferbus zustiegen und bis zum Hotel blieben. Am Tag vor dem 0:4 nach Verlängerung fuhr ich mit einem Taxi zum Stadion Partizan Belgrad, um auch dieses einmal betreten zu haben. In einem solchem Taxi, in dem das rechte Seitenfenster mangels Glasscheibe mit Plastikfolie zugeklebt war und der Tacho alle möglichen Geschwindigkeiten anzeigte, habe ich ansonsten nie mehr gesessen.

Höhepunkt war natürlich die Champions Leaugue in der Saison 1998/1999. Ein interessantes Erlebnis war zum einen, dass beim Rückspiel der Gruppenphase bei Benfica Lissabon am 25. November 1998 Jürgen Risches Anschlusstreffer zum 1:2 inder 90.Minute dafür sorgte, dass der FCK vor dem letzten Vorrundenspiel gegen HJK Helsinki vorzeitig das Viertelfinale erreicht hatte. Das Auswärtstor entschied. Den meistens Fans im Gästeblock des Estadio da luz war das erst gar nicht bewusst. Im Viertelfinale kam es leider zu einem deutschen Duell mit dem FC Bayern München, der sich mit zwei Siegen durchsetzte.

Ein Meilenstein war auch die Saison 2000/2001, in der der FCK zum zweiten Mal das Halbfinale des Uefa-Cups erreichte. Das Aus kam am 5. April 2001 durch eine 1:5-Niederlage bei Deportivo Alavés. Vier der sechs Toren wurden per Elfmeter erzielt. Das erlebte ich im Profibereich sonst in keiner Partie.

Mein persönlicher Höhepunkt war jedoch das Gruppenspiel bei PSV Eindhoven. Vor der Fahrt zum Stadion unternahm ich einen Spaziergang durch die Stadt und sah plötzlich vor einem Hotel den FCK-Bus stehen. Ich ging hinein und sah die Mannschaft in der Lobby sitzen. Die Spieler tranken Kaffee und warten auch auf den Transfer zur Spielstätte. Einer davon erkannte mich, und das war Mario Basler. Er forderte mich auf, mit ihm einen Kaffee zu trinken. Plötzlich war er nicht nur ein ganz besonderer Spieler, sondern auch ein Mensch. Im Spiel verwandelte er einen Elfmeter zum 1:0-Sieg. Leider war zuvor im September 2000 meine Serie gerissen. Während der zwei Erstrundenbegegnungen gegen Bohemians Dublin weilte ich bei Olympia.

In den beiden folgenden Spielzeiten war der FCK ebenfalls noch international vertreten, scheiterte aber jeweils früh am tschechischen Erstligisten FK Teplice, 2002 im Uefa-Intertoto-Cup und 2003 in Runde eins des Uefa-Cups. Die Reise zum Rückspiel am 16. Oktober 2003 in Nordböhmen ist dadurch meine letzte Auslandsreise mit dem FCK gewesen, die 0:1-Niederlage im Stadion Na Stínadlech der letzte Auftritt der Mannschaft in einem internationalen Wettbewerb. THOMAS DILL-KORTER