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VG Römerberg und Dudenhofen

Volksliedersingen im Bürgerhaus Dudenhofen: Aber bitte mit Stimme

Volksliedersingen der Liedertafel ist ein beliebter Treffpunkt - an die 40 Personen haben sich eingefunden, um in lockerer Atmosphäre altbekannte Waisen und Schlager anzustimmen

Volksliedersingen im Bürgerhaus Dudenhofen: Aber bitte mit Stimme

Wunschkonzert: Im Dudenhofener Bürgerhaus wird gesungen, was den Teilnehmenden gerade in den Sinn kommt. FOTO: KÜHNER

Es ist ein sonniger Freitag im April. Während draußen die Vögel ihr Frühlingslied zwitschern, wird drinnen im Bürgerhaus von Dudenhofen dem Kuckuck auf dem Baum gehuldigt. Zeit fürs Volksliedersingen ist es am späten Nachmittag. Die Auswahl ist groß, ebenso das Interesse

An die 40 Personen haben sich eingefunden, um in lockerer Atmosphäre altbekannte Waisen und Schlager anzustimmen. Initiiert ist das so genannte Volksliedersingen von der Liedertafel 1903 in Kooperation mit der Volkshochschule. Protagonist ist Klaus Klein, der den Verein gut 40 Jahre leitete und heute Ehrenvorsitzender ist.

,,Ich habe das Angebot im Jahr 2010 eingeführt", sagt er. Ein Versuch, der direkt zum Erfolg führte. ,,Die Treffen wurden sofort sehr gut angenommen", denkt Klein zurück und freut sich, dass das Volksliedersingen sogar die Pandemie-Phase nahezu unbeschadet überstanden hat. ,,Vorher waren wir regelmäßig 50 bis 60 Leute, heute sind wir zwischen 30 und 40", stellt Klein gegenüber.

Der Blick in den Raum bestätigt die Zahl. Dass die Frauen deutlich in der Überzahl sind, quittiert Klein lediglich mit einem Lächeln. „Das ist unser viertes Liederbuch", berichtet der Ehrenvorsitzende sodann und hält ein gebundenes Werk in die Höhe, hinter dessen ansprechendem Einband jede Menge bekannte Texte zu finden sind. Von A wie „Aber bitte mit Sahne" bis Z wie ,,Zwei kleine Italiener" sind Dauerbrenner aus der deutschen Musikszene zu finden, traditionell, volkstümlich und unterhaltend. Die Tendenz zum Schlager ist nicht zu übersehen.

„Wir machen immer Wunschkonzert", verrät Klein schmunzelnd. Das klappt bestens. ,,Die 108", ruft eine Frau in den Raum. Ein Blick ins Verzeichnis bringt Licht ins musikalische Dunkel. ,,Im Frühtau zu Berge" soll erklingen. Die Anwesenden bekunden ihre Zustimmung durch kräftiges Mitsingen. 162", lautet die nächste Nummer, kaum ist der letzte Ton verklungen. „Tulpen aus Amsterdam" werden nun gesanglich verschenkt. Die Mischung macht's. Alle sind mit Feuereifer und lautem Organ dabei.

Keine Aufnahmeprüfung

Begleitet werden die Frauen und Männer, die hörbar Spaß am gemeinsamen Singen haben, von Stefanie Kratz am Akkordeon. „Es kommt nicht darauf an gut zu singen", macht Klein deutlich, dass keine Profis gesucht sind und keiner eine ,,Aufnahmeprüfung" bestehen muss. Jede und jeder darf mitmachen. Alle Altersklassen sind willkommen. Wobei das Umschauen im Bürgerhaus den Rückschluss zulässt, dass es doch die Älteren sind, die dem Brauchtum Volkslied zugeneigt sind.

„Es waren durchaus schon mal Jüngere dabei, aber die haben sich dann anders orientiert“, berichtet Klein. Unglücklich muss er darüber nicht sein, denn der Liedertafel sind diese Sangesfreunde treu geblieben. Der Verein bietet nämlich neben dem Frauen- und Männerchor seit dem Jahr 2016 auch einen Deutsch Rock Chor an. Auch an dessen Gründung hat Klein maßgeblichen Anteil.

Nicht ohne Stolz weist der Funktionär auf die stabilen Verhältnisse bei der Liedertafel hin.

Während Männer und Frauen jeweils um die 25 Aktive stellen, machen beim Deutsch Rock Chor gut 70 Sängerinnen und Sänger mit. ,,Alle können noch in ihren Gruppierungen selbstständig singen. Nach der Pandemie hat sich die Zahl der Mitwirkenden nicht verändert", erzählt Klein.

Während in den Chören regelmäßige Übungsstunden dazugehören, wird das Volksliedersingen von denen geschätzt, die sich zu nichts verpflichten möchten. „Genau das ist Sinn und Zweck des Ganzen: denen eine Plattform zu bieten, die gerne mit anderen singen, sich aber keinem Verein anschließen wollen“, fasst Klein zusammen. Unterbrochen wird der melodiöse Nachmittag durch nicht minder unterhaltsame Beiträge von Else Klett. Sie zitiert Pfälzer Mundartdichter und trägt damit zur guten Stimmung bei.

Etwas Gutes tun die Teilnehmenden beim Volksliedersingen nicht nur für sich. Draußen auf dem Tresen der Ausschankstation steht eine Spendenbox an den Abenden des Volksliedersingens. „Im Laufe der Zeit kommt dort Geld zusammen, das wir am Ende eines Jahres an Bürgermeister Jürgen Hook überreichen. Damit sollen soziale Zwecke unterstützt werden“, sagt Klein. Mehrere hundert Euro kommen in der Regel zusammen. Singen verbindet eben, sogar über das Notenbuch hinweg. xsm

WEITERE TERMINE

26. Mai, 30. Juni, 28. Juli, 25. August, 15. September, 15. Oktober (Kerwe-Sonntag, 17. November und 15. Dezember. Treffpunkt ist jedes Mal im Bürgerhaus Dudenhofen (Konrad-Adenauer-Platz), 17 Uhr.