Die Kaiserslauterer Stiftskirche gilt als einer der bedeutendsten gotischen Kirchenbauten der Pfalz. Sie wurde durch den von Kaiser Friedrich I. Barbarossa nach Kaiserslautern gerufenen Prämonstratenserorden ab dem 13. Jahrhundert erbaut. Heute ist sie evangelische Gemeindekirche, bekannt auch als der historischer Ort, andem1818diePfälzer Kirchenunion geschlossen wurde. Nach knapp 800 Jahren nagt inzwischen beständig der Zahn der Zeit an ihrem Gemäuer. Deshalb hat sich 2016 ein Bauförderverein für sie gegründet, der inzwischen auch Mitglied im ZRW-Verein ist.Um 1240 begann der Bau der heutigen Stiftskirche anstelle einer älteren, auch schon von den Prämonstratensern errichteten Kirche. Barbarossa hatte die Ordensleute 1152 als Seelsorger nach Kaiserslautern gerufen und ihnen ein Grundstück für den Bau eines Hospizes und einer Klosteranlage zur Verfügung gestellt. Bei der neuen, über 56 Meter langen gotischen Hallenkirche wurde 1250 die Chorkirche vollendet, um 1320 folgte das dreischiffige Langschiff. Um 1500 bekam sie die beiden Westtürme. Im Zuge der Reformation wurde die Stiftskirche evangelisch. Der Rat der Stadt führte 1565 die Reformation in Kaiserslautern ein. Aber es folgte noch eine ganze Reihe von Wechseln. In den kriegerischen Zeiten von 1624 bis 1734 wechselte die Kirche neunmal die Konfessionszugehörigkeit.Im Laufe der Jahrhunderte musste dann immer mal wieder repariert und saniert werden. So gab es in den 1870er-Jahren eine umfangreiche Restaurierung, schon 1821 war der Boden in der Kirche wegen eindringender Feuchtigkeit höhergelegt worden. Einschneidendsten Ereignis für die Kirche im 20. Jahrhundert war 1945 die Zerstörung des Hauptturms und Dachstuhls durch eine Fliegerbombe. Es folgten Wiederaufbau und 1968 eine grundlegende Sanierung durch den Architekten Werner Heyl, bei der das Bodenniveau der Kirche wieder auf die ursprüngliche Höhe abgesenkt wurde und der Innenraum nachhaltig umgestaltet wurde.Aber der Bedarf an Sanierungsanstrengungen hatte sich damit natürlich nicht „erledigt“. In der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts stellten sich neue, nicht einfach zu meisternde Aufgaben. In der Situation des dringenden Handlungs- und Geldbedarfs gründete sich 2016 der „Bauförderverein der Stiftskirchengemeinde Kaiserslautern e.V.“. Er unterstützt die Stiftskirchengemeinde bei der Sanierung ihres Baukleinods.„Der Verein hat nur 68 Mitglieder, aber ein großes Ziel, nämlich den Erhalt der Stiftskirche im Herzen der Pfalz“, erklärt der Vorsitzende Richard Hackländer, Pfarrer und Dekan des Kirchenbezirks Kaiserslautern. 2018 wurde die Renovierung begonnen. „Bei den ersten bei den Bauabschnitten, 2018 bis 2021, wurden die Außenarbeiten am Langschiff mit der dringend notwendigen Dachentwässerung vorgenommen“, berichtet Hackländer. Die Kosten von 1,51 Millionen Euro könne die Kirchengemeinde nicht allein stemmen. „Bund und Land, der Kirchenbezirk, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Stiftung KiBa haben Fördermittel zur Verfügung gestellt. Der Bauförderverein hat mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 89.000 Euro zum Erhalt der Stiftskirche beigetragen.“Die Fassade und das Dach des Chorschiffs sowie die Innenrenovierung stehen noch an. „Daher werben wir für die Stiftskirche, einen Ort des Gemeinde- und Kulturlebens, der auch unter der Woche gerne aufgesucht wird.“ Aktuell plant der Bauförderverein eine Spendentafel, „auf der, auf Wunsch, namentlich juristische und natürliche Personen genannt werden“. wip
Bauförderverein der Kaiserslauterer Stiftskirchengemeinde engagiert sich für den Erhalt des Stadtwahrzeichens
Info
Viele Informationen zur Stiftskirche finden sich auch in dem vom Verein Zukunftsregion Westpfalz initiierten „WestpfalzWiki“ im Internet unter www.westpfalz.wiki.