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Verbandsgemeinde Maxdorf

Musik liegt in der „Weihnachtsluft“

Chöre und Bands sorgen auf dem Nikolausmarkt neben einem vielseitigen Angebot für eine festliche Atmosphäre

Musik liegt in der „Weihnachtsluft“

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Weihnachtliche Atmosphäre liegt am ersten Adventswochenende wieder über dem Platz vor dem Carl-Bosch-Haus in der Maxdorfer BASF-Siedlung. Noch wird gehämmert und geklopft, Bühne und Buden werden fertig aufgebaut, der Platz und die große Tanne mit festlichen Lichtern geschmückt. Am Freitag, 29. November, ist es dann soweit: Bis Sonntag trifft man sich auf dem Nikolausmarkt, die Adventszeit beginnt.
  

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Der Nikolaus wird am Sonntagnachmittag auf dem gleichnamigen Markt vor dem Carl-Bosch-Haus erwartet. FOTOS: GRAF/HOFFMANN/FREI

Aus der angrenzenden Haidwaldschule erklingen weihnachtliche Weisen. Dort probt das Schulorchester der 3. und 4. Klasse. Es wird am Freitagabend um 18 Uhr die Eröffnung des Nikolausmarktes durch Rainer Hahn und Udo Kares mitgestalten. Hahn und Kares sind nicht nur federführend verantwortlich, sondern von den Mitwirkenden auch hoch geschätzte Organisatoren des Nikolausmarktes, der schon seit 1998 von der Interessengemeinschaft Nikolausmarkt auf dem Platz vor dem Carl-Bosch-Haus durchgeführt wird.

Abgelöst wird das Schulorchester nach der Weihnachtsmarkt-Eröffnung von der Band „Good Times“, die ebenfalls mit vorweihnachtlichen Liedern zu einer stimmungsvollen Atmosphäre beitragen möchte. Mehr als 20 Aussteller, Hobbykünstler, Vereine und Gruppen halten auf dem Markt ein vielseitiges Angebot nicht nur für Geschenkesucher bereit: Hier findet man Selbstgebasteltes und Selbstgemachtes, Weihnachtliches und Adventsaccessoires, Fensterbilder, Gemälde, Holzartikel, Advents- und Weihnachtsgestecke, Kerzen, Schmuckkarten, Honig, Tonwaren, Bilder und Schmuck.

Julia Herrmann ist das erste Mal als Ausstellerin dabei. Sie fertigt Schmuck für Kinder und Erwachsene, hauptsächlich Perlen- und Kordelarmbänder. Für die Pfälzer hat sie eine eigene Pfalzkollektion kreiert. „Da wird etwa ein ,Dubbeglas‘ auf ein Metallplättchen gestempelt, das an einem Satin- beziehungsweise Baumwollkordelband befestigt ist“, erklärt sie.

Offiziell wird der Nikolausmarkt dann am Samstag, 30. November, um 15 Uhr durch Ortsbürgermeister Werner Baumann gemeinsam mit den Organisatoren eröffnet. Der Chor der Justus-Liebig-Realschule stimmt unter der Leitung von Heidrun Harbich die Besucher mit feierlichen Liedern adventlich ein. Die Stiftung der Raiffeisenbank Maxdorf nutzt anschließend den festlichen Rahmen des Weihnachtsmarktes zur Übergabe ihrer Spenden an die Vereine und sozialen Einrichtungen.

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Um 18 Uhr spielt der Evangelische Posaunenchor der BASF-Siedlung unter der Leitung von Frank Hüttner ein halbes Stündchen vorweihnachtliche Stücke. „Die traditionellen Weihnachtslieder heben wir uns für das Turmblasen an Heiligabend auf, auf dem Nikolausmarkt spielen wir eher populäre internationale Weihnachtslieder“, kündigt Hüttner an. So werden „Winter Wonderland“ und „Last Christmas“ zu hören sein, aber auch andere Titel, die viele kennen und die ins Ohr gehen. Der Posaunenchor probt projektbezogen, die Besetzung hängt davon ab, wer gerade mitmachen kann. „Dieses Jahr kommt ein Posaunist extra aus Niederbayern angereist, um beim Nikolausmarkt mitzuwirken“, berichtet Hüttner stolz.

Auch die „Enkel Maxdorfs“, eine Band, die im Anschluss an den Posaunenchor weiter für Stimmung sorgt, greift auf populäre Weihnachtslieder zurück. „Wir werden aber auch ein paar eigene Titel spielen“, verrät Helmut Marnet, der Kopf der Truppe. Die Band wurde erst vor rund eineinhalb Jahren gegründet, Anlass war der 200. Geburtstag Maxdorfs. Texte und Musik stammen weitgehend aus eigenen Reihen, innerhalb kürzester Zeit verzeichnete die Band einen großen Erfolg.

Kindergartenkinder stimmen am Sonntag, 1. Dezember, um 15 Uhr mit Liedern auf den Nikolaus ein, der um 17 Uhr Geschenke verteilt, die zum Teil von Maxdorfer Geschäften und Bürgern gespendet wurden. Das leibliche Wohl kommt auf dem Weihnachtsmarkt ebenfalls nicht zu kurz; es gibt Glühwein und Kinderpunsch, Waffeln, Gegrilltes, Backwaren und Gebäck. Besonders idyllisch wird es bei Ingo Hoffmann. In seiner „Skihütte“ bietet er neben einer Tassen-Feuerzangenbowle auch Schweizer Raclette und Chili con Carne aus einem großen Kupferkessel an. „In diesem Kessel haben meine Großeltern früher ,Lattwerg‘ gekocht“, erzählt Hoffmann. Weil das sehr lange kochen und immer wieder gerührt werden musste, saßen die Nachbarn dabei, wechselten sich beim Rühren ab und erzählten dabei. „Diese Atmosphäre haben wir jetzt auch hier auf den Weihnachtsmarkt geholt.“ srä

Zu Weihnachten eine Dekupiersäge statt edler Schmuck

Marion Groll verkauft seit zwanzig Jahren Holzfiguren auf dem Nikolausmarkt – Umfangreiches Sortiment

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In ihrem Element: Marion Groll in ihrer Figuren-Werkstatt. FOTO: BRÄUNLING

Seit genau zwanzig Jahren ist Marion Groll mit ihren Holzfiguren auf dem Nikolausmarkt in Maxdorf dabei. Zunächst war sie mit ihrem Mann Uwe und dessen Glühweinausschank gemeinsam in einem Zelt untergebracht. Der Platz darin wurde für beide jedoch schnell zu knapp und jeder übernahm schon bald seine eigene Hütte.

Marion Groll sägt Holzfiguren mit der Dekupiersäge aus und malt sie an. Für den Nikolausmarkt fertigt sie in der Regel um die dreihundert Figuren an. „Ich habe eine kleine Werkstatt, in der ich sägen, schleifen und bohren kann“, erzählt die blonde Frau mit den langen Haaren begeistert von ihrer Tätigkeit.

Angemalt wird im Wohnzimmer. Sie verlängert den Tisch, dann holt sie die Farben heraus. „Ich habe nur Farben auf Wasserbasis, die riechen nicht“, erklärt sie. Den Boden legt sie anschließend mit großen Kartons aus, darauf stellt sie die Figuren zum Trocknen und zur Nachbearbeitung.

Die aus Birken, Kiefern, Linden oder Buchen gefertigten Figuren sind eher für den Innenbereich geeignet, manche auch für den geschützten Außenbereich. „Das unlackierte Naturholz quillt bei zu starker Feuchtigkeit auf, wobei direkte Sonneneinstrahlung fast noch schlimmer ist als Regen“, erläutert die Künstlerin.

Ob Engel, Schneemann, Nikolaus, Elch oder Eisbär: Groll ist für alle Ideen offen. Und alle Werkstücke tragen ihre Handschrift. Eine Freundin habe zu ihr einmal gesagt: „Deine Figuren erkenne ich schon von Weitem, deren Gesichter sehen aus wie Du“, berichtet Groll schmunzelnd. Schnell hatte Groll ihre Stammkundschaft, die teilweise auch angefangen hat, ihre Figuren zu sammeln und die verschiedenen Charaktere in Grüppchen zu Hause aufstellt.

Von Mitte September bis zum Nikolausmarkt wirkt Groll zwischen Maschinen und Farbtöpfen. Angefangen hat sie mit ihrer handwerklichen Tätigkeit schon 1995, damals noch mit ganz einfachen Maschinen. „An Weihnachten, wo andere sich edlen Schmuck wünschen, habe ich dann eine Dekupiersäge von Hegner bekommen, dem Mercedes unter den Dekupiersägen sozusagen“, plaudert Groll aus dem Nähkästchen. Ein besserer Bandschleifer und ein Bohrständer kamen nach und nach ebenfalls dazu. Und so konnte die Hobbyhandwerkerin ihre Werke immer professioneller herstellen. Manch einer traut das der zierlichen Frau gar nicht zu: „Oft habe ich schon gehört, dass jemand gesagt hat, dass das mein Mann aber akkurat ausgesägt habe“, erzählt sie lachend.

Inzwischen hat Groll große und kleine Lattenfiguren, kleinere Nikoläuse als Tischdeko, Gestecke auf Baumrinde und und und im Angebot: Immer größer wurde das Sortiment. Der Speicher über der Werkstatt ist jedenfalls gefüllt mit Kisten. Der Nikolausmarkt kann kommen. srä