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German Braun wollte Nutztiere – und kam auf die Schafe. Die Leidenschaft zum Rasenmäher auf vier Beinen hält seit 1996. Brauns Border Collie hat dem Römerberger die Entscheidung für die gesuchten Nutztier leicht gemacht. „Als ich gesehen habe, wie er mit ihnen arbeitet, war alles klar“, erklärt Braun.
An der Lehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle legte er den Grundkurs in der Schafhaltung ab. Es folgten Weiterbildungen: Transport, Futterkurs, Schlachterei. „Begonnen habe ich mit zehn Schafen. Mittlerweile sind es 30 Muttertiere im Jahr“, erzählt Braun. Das regelmäßige Füttern gehört zur Umsorgung ebenso dazu wie das Schneiden der Klauen und das Scheren zweimal im Jahr.
Jeden Tag widmet sich der Mann aus Mechtersheim zwei bis drei Stunden seinen Tieren. Länger wird es, wenn die Schafe auf eine neue Wiese umgestellt werden. Landwirte oder die Kreisverwaltung nehmen seine Dienste in Anspruch, wenn unbewirtschaftete Weiden frei von Bewuchs gehalten werden sollen. „Die Landschaftspflege ist zu unserer Hauptaufgabe geworden“, merkt Braun an.
Mehrere Aspekte faszinieren ihn an seinem Hobby. Dazu zählt er die Arbeit mit seinen Hunden Afra und Hexe. „Hütehunde sparen viel Zeit“, sagt Braun und lächelt. Sie halten die Herde zusammen. Die beruhigende Wirkung der Schafe schätzt der Polizist außerdem. „Man kommt runter, wenn man bei den Tieren ist“, bestätigt er.
Nicht zuletzt weiß Braun um die Qualität des Fleisches, das bei ihm auf den Tisch kommt. Zwischen einem halben und einem Jahr seien die Lämmer beim Schlachten, zwischen zehn und zwölf Jahren die Schafe. Ende Oktober kommt der Bock in den Stall zu den Muttertieren. Im März werden die Lämmer geboren. Erst, wenn die selbstständig bei Gefahr fliehen können, werden sie auf die Wiesen gelassen. xsm
RASSEVIELFALT
Ruhige Waldschafe
Über 60 Schaf-Rassen gibt es in Deutschland, von den flüchtigen Heidschnucken bis zu den sturen Schwarzköpfen. Für die Waldschafe hat sich German Braun bewusst entschieden. „Die sind relativ ruhig, aber keine Schlaftabletten“, sagt er, was ihm besonders gut an diesen gefällt. Die älteste Rasse in Süddeutschland sind die Waldschafe und sie sind vom Aussterben bedroht. Die Wolle sei für die Tiere aufgrund ihrer Resistenz zwar gut, zum Verarbeiten eigne sie sich jedoch nicht. xsm