Führt die Pflegesituation zu dauerhafter Überforderung, kann sich das mit vielfältigen Symptomen bemerkbar machen. Dazu gehören zum Beispiel Rücken-, Kopf-, und Schulterschmerzen, Schlaf- und Verdauungsprobleme, Muskelverspannungen, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektanfälligkeit und schlechtere Wundheilung sowie Angststörungen, Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Suchtverhalten. Spätestens jetzt sollte man sich Hilfe suchen von Freunden und Familie, beim Hausarzt oder einer Pflegeberatung. Informationen zu Überlаstungsproblemen gibt es auch unterwww.pflegeberatung.de. Mithilfe des Fragebogens „Warum habe ich die Pflege übernommen?“ lässt sich dort außerdem die eigene Situation analysieren.
Pflegeberatung als Prävention
„Der Fragebogen eignet sich sehr gut zur Vorbereitung auf eine Pflegeberatung. Das Beratungsgespräch kann dann helfen, von außen auf die Situation zu schauen und zu sehen, welche Punkte sich positiv beeinflussen lassen“, so die Expertin. Bei compass erhalten alle Anrufer unter der Servicenummer 0800-101 8800 kostenfreie Beratung, privat Versicherte können die Pflegeberatung auch als Hausbesuch oder per Videogespräch bekommen, hierfür sollten gesetzlich Versicherte ihre Pflegekasse ansprechen.
Am besten wartet man aber gar nicht, bis sich Überlastungssymptome zeigen, sondern nimmt schon vorher eine Pflegeberatung zur Prävention wahr“, rät Müller-Schaube. „Darauf haben alle pflegenden Angehörige einen gesetzlichen Anspruch.“
Die Berater und Beraterinnen können zum Beispiel aufzeigen, welche Leistungen der Pflegeversicherung zur Entlastung Pflegender verfügbar sind. Sie geben Tipps, wie man selbst für seine körperliche und seelische Gesundheit sorgen kann - zum Beispiel mit Sport, Hobbys oder der Kontaktpflege zu Freunden. Und ganz wichtig für diese Thematik: Beratende kennen die Grenzen der Selbstaufgabe und helfen Ratsuchenden, diese zu akzeptieren.
djd