Dabei sind Logopäd/innen stets darauf bedacht, im Sinne ihrer Patient*innen eng mit anderen Professionen aus den Bereichen Medizin, Pflege, Therapie und Pädagogik sowie mit Familienmitgliedern und weiteren Betreuungspersonen zusammenzuarbeiteten. Denn nur durch die enge und kontinuierliche Verzahnung unterschiedlicher Kompetenzen aller an der Versorgung oder Betreuung der Patienten Beteiligten ist eine optimale Versorgung möglich.
Beispiel Krankenhaus
Ein Beispiel dafür ist die Teamarbeit im Krankenhaus. Hier ist die Entwöhnung der Patienten von der Beatmung ein klassisches multiprofessionelles Ziel, das am besten mit einem gut eingespielten Team unterschiedlicher Professionen erreicht werden kann. In vielen Krankenhäusern gibt es hierfür sogenannte Weaning -Teams, die sich regelmäßig zur bestmöglichen Behandlung ihrer Patienten besprechen und die nächsten Behandlungsschritte gemeinsam planen. Zu diesem Kreis gehören neben den Logopäd/innen die ärztlichen Kolleg/innen sowie die der Atmungs- und Physiotherapie, der Apotheke und des Sozialdienstes. Besonders wichtig sind die Pflegefachkräfte, die besonders nah mit den Patienten arbeiten und die meiste Zeit mit ihnen verbringen. Sie verfügen über sehr viele wertvolle und aktuelle Informationen, die beispielsweise das Sekretmanagement oder die Trachealkanülen-Versorgung betreffen und damit für die logopädische Behandlung von Schluck- und Sprach- bzw. Kommunikationsstörungen wichtig sind.
Beispiel Kindergarten
Ein weiteres Beispiel zeigt, dass die Logopädie nicht nur im klinischen Kontext bzw. mit Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich zusammenarbeitet, sondern auch und intensiv mit Eltern und mit Fachkräften aus dem Bildungsbereich. So werden die Diagnostik und Therapie von Kindern mit Sprachentwicklungs- oder Sprechstörungen nicht nur mit den behandelnden Kinderärzten sowie mit gegebenenfalls beteiligten anderen therapeutischen Disziplinen wie Ergo- oder Physiotherapie, sondern auch eng mit den Eltern und den pädagogischen Fachkräften in den Bildungseinrichtungen abgesprochen und abgestimmt. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil die Eltern ihr Kind auch im häuslichen Umfeld unterstützen können und sie zudem, ebenso wie die Kita-Mitarbeiterin oder der Grundschullehrer, über wichtige Hintergrundinformationen verfügen, die für die logopädische Diagnostik und Behandlung relevant sind. Ob in der logopädischen Praxis, in Kliniken, Einrichtungen der Altenpflege, Rehazentren, sprachpädagogischen Beratungsstellen oder in Kindergärten und Grundschulen: Die Zusammenarbeit und der enge Austausch der Logopädinnen mit ihren Kolleg/innen aus anderen Berufsgruppen ist stets geprägt von gegenseitigem Respekt, von der Anerkennung unterschiedlicher Kompetenzen und vor alle von dem Wunsch, Betroffenen die bestmögliche Behandlung und Begleitung zu bieten.
Experten-Hotline
Anlässlich des Europäischen Tages der Logopädie 2024 beantworten ausgewiesene Experten des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. Fragen von Personen aus Berufsgruppen, die in anderen Care-Bereichen mit Patient/innen der Logopädie befasst sind, sowie von Patient/innen selbst oder ihren Angehörigen. Sie können sich an unsere Expertenhotline wenden, die am Mittwoch, 6. März unter der zentralen Telefonnummer 01805 35 35 32 zwischen 17 und 20 Uhr zur Verfügung steht.
Erfahren sie, welche Möglichkeiten der Therapie und der Beratung und Unterstützung Logopäd/innen bieten, wie sie diese Ressource in Anspruch nehmen können und wie sie den oder die richtige Therapeutin finden.
Ein Anruf kostet 14 Cent/Minute aus allen deutschen Fest- und Mobilfunknetzen. red
INFO
Der Europäische Tag der Logopädie wird am 6. März 2024 zum zwanzigsten Mal begangen. In Deutschland ist er auch im „Jahresplaner Gesundheitstage 2024“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gelistet. Ins Leben gerufen hat ihn der Europäische Dachverband der Nationalen Logopädie-Verbände, ESLA. Dem Dachverband gehören 35 Verbände aus zahlreichen europäischen Ländern an, die mehr als 40.000 Logopäd/innen repräsentieren.