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Sonderseite Oggersheim

Oggersheim: Keine tausend Kleinigkeiten mehr

Das Traditionsgaschäft Karl Knab Eisenwaren schließt nach einem halben Jahrhundert, der Räumungsverkauf, die Dienstleistungen, Schlüssel, Messerschleifen, Stempel oder Bestellungen werden noch bis 31. Oktober angeboten.

Verlorene Schlüssel, hochwertige Gartengeräte, alles was das Handwerkerherz begehrt, das gibt es zukünftig nicht mehr an der Schillerstraße 24. Rudolf und Freia Pracht, seit fast 50 Jahren Inhaber des Eisenwarengeschäftes, setzen sich zur Ruhe. Bis 31. Oktober geht der Räumungsverkauf, die Dienstleistungen, Schlüssel, Messerschleifen, Stempel oder Bestellungen werden jedoch bis zum Schluss angeboten. Sie sind allerdings vom Rabatt ausgeschlossen.

Rudolf und Freia Pracht FOTO: CLAUDIA MATHEIS
Rudolf und Freia Pracht FOTO: CLAUDIA MATHEIS

Er sei dieses Jahr 80 Jahre alt geworden, begründet Rudolf Pracht die Schließung. Dazu mache dem Paar die zunehmende Digitalisierung zu schaffen, wie sie unumwunden zugeben. „Früher haben wir die Sicherungskarte an die entsprechende Schlüsselfirma geschickt, und alles kam mit der Post zurück. Heute gibt es eine App dazu, deren Bearbeitung viel Geschick benötigt. Wir sind eben nicht mit dieser Elektronik groß geworden“, bekennt Freia Pracht. 

Zahlreiche handwerklichen Hilfsmittel, Türbeschläge, Schrauben oder Werkzeug aus verschiedenen Bereichen sind noch vorhanden. Dessen Abverkauf erfolgt mit 50 Prozent Rabatt. Vereinzelt ist noch Gartenzubehör im Bestand. 

Sie waren stets am Ohr der Zeit. Wenn zu Beginn noch Ölöfen oder sogenannte „Aliberts“, also Badspiegelschränke das Hauptgeschäft waren, so wurden sie vom Schlüsseldienst abgelöst. „Darin waren wir Vorreiter“, berichtet Rudolf Pracht. „Und zwar als seriöser Schlüsseldienst“. Später habe man Schrauben dazu genommen, sagt er weiter. Vor mehr als 30 Jahren kam ein Anbau hinzu, in dem die Gartenecke das Porzellan ersetzte. Auch ein separater Teil für Elektriker, Schrauben und Sanitärbedarf ist gut bestückt gewesen. 

Das Internet habe einen Schnitt verursacht, benennt der 80- jährige die Beschwernisse in seinem Geschäft. Man habe sogar an einen Online-Verkauf gedacht, „aber der Aufwand dafür war einfach zu groß“, resümiert seine Frau. Drei Viertel der Kunden seien Industriebetriebe, der Rest privat. Der Laden ist vor allem dann gefragt, wenn Kunden über Baumärkte und Internet nicht weiterkommen. Dann hat sich das Ehepaar um individuelle Lösungen bemüht und konnte häufig auch helfen. Den Kundenkontakt mögen sie beide, „sonst hätte das nicht funktioniert“, findet Freia Pracht. 

Bei Karl Knab Eisenwaren sind die Kunden auf fundiertes Fachwissen gestoßen. Um nur die beste Qualität anbieten zu können fuhr Rudolf Pracht direkt zum Hersteller, und kam mit einem Auto voller Ware zurück. Den größten Teil erhielten sie jedoch per Lieferung vom Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler, kurz EDE. Die angeschlossenen Mitglieder sind großteils Fachgroßhändler. EDE hat den Bezug der Ware aus einer Hand ermöglicht.

Inzwischen ist Karl Knab Eisenwaren nur noch am Vormittag geöffnet, von Montag bis Samstag acht bis 12 Uhr, und das bis sich am 31. Oktober die Tür zum letzten Mal schließt. cam

Heimatshoppen mit Herz für Handel vor Ort

Die Einkaufsvielfalt in Oggersheim aufrecht erhalten

Mit dem Heimatshoppen, einer Initiative der Industrie- und Handelskammer soll auf die örtlichen Betriebe aufmerksam gemacht werden.

Dabei gilt, wer hier einkauft, investiert direkt in die eigene Nachbarschaft. Geschäfte und Betriebe vor Ort sind mehr als nur Verkaufsstellen. Händler und Dienstleister sind Nahversorger, Arbeitgeber und oft auch Unterstützer des Vereinslebens und lokaler Veranstaltungen. 

Mit viel Engagement bemühen sie sich täglich, die Menschen mit hochwertigen Produkten und persönlichem Service zu versorgen. Eine Stadt lebt von ihren Menschen und von ihren Geschäften und Betrieben. Denn nicht nur Gebäude und Geschichte machen einen Ort aus. Auch die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten und die Besonderheit einer vielseitigen Gastronomie prägen Gemeinden. 

Gastronomie und Geschäfte stärken

Ihr Einkauf stärkt also nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch das soziale Miteinander. Einkäufer vor Ort helfen dabei, Arbeitsplätze direkt im Stadtteil zu sichern, Steuereinnahmen für Ludwigshafen zu generieren, die Lebensqualität und Vielfalt in Oggersheim zu erhalten.

Der Gewerbeverein Oggersheim setzt sich seit Jahren engagiert für die Belange der örtlichen Betriebe ein, um die Bedeutung des lokalen Handels ins Bewusstsein zu rücken. Der Gewerbeverein betont in einer Mitteilung: „Unterstützen Sie Ihre Geschäfte vor Ort – sie sind für uns da. Seien wir auch für sie da! Denn Heimatshoppen bedeutet bewusst einkaufen, mit Herz für die Heimat. cam

Ausstellung zur Kerwe

Werke von Karin Klomann zu sehen

Pünktlich zur Kerwe eröffnet der Heimatkundliche Arbeitskreis Oggersheim (HAKO) am Freitag, 29. August, um 18 Uhr das Schillerhaus mit einer Vernissage: Die Sonderausstellung mit dem Titel Bilder zu „Tod oder Freiheit„, zeigt eine Auswahl von Werken der Künstlerin Karin Klomann, mit musikalischer Eröffnung von Markus Maria Schilling. 

Beim Titel handelt es sich um ein Zitat aus Friedrich Schillers Drama “Die Räuber„, das die in Oggersheim geborene Künstlerin aufgegriffen hat. Friedrich Schillers knapp zweimonatiger Aufenthalt in Oggersheim im Jahr 1782 war eine Folge des durchschlagenden Erfolgs der Uraufführung seines Dramas. Es wurde am Nationaltheater Mannheim im Januar des gleichen Jahres gespielt. Die Laudatio hält Peter Robert Schwab. Die Vernissage dauert bis einschließlich 10. Oktober. Der Eintritt ist frei, der HAKO freut sich jedoch über Spenden. Der Zugang zur Ausstellung und der Gedenkstätte ist nicht barrierefrei. Informationen zur Künstlerin unter: www.karinklomann.de, zum HAKO unter: www.schiller-in-oggersheim.de. Telefon 0621 504- 3013. cam