Fast 20 Ausstellungen hat der Kunstverein KunstRaum Westpfalz Kaiserslautern seit seinem Bestehen bereits auf die Beine gestellt. Gegründet vor vier Jahren, sieht ihn die Vorsitzende Birgit Weindl schon recht gut etabliert. Ihr ist es ein Anliegen, seinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Dies erhofft sie sich durch eine Publikation, die über Corona-Hilfen des rheinland-pfälzischen Kultusministeriums gefördert wurde, und auch durch die Mitgliedschaft im Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW), denn: ,,Vernetzung ist das A und O", hält sie fest.
Weindl sieht den ZRW als einen funktionierenden Zusammenschluss mit einem weit gespannten Netzwerk. „Wir möchten uns darin verankern, um besser wahrgenommen zu werden, stärker in die Öffentlichkeit zu kommen und Kunstinteressierte aus der Region anzusprechen." Sie pflegt auch durch ihre Arbeit als Kunstbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz viele Kontakte in die Szene.
Der Kunstverein mit seinen 40 Mitgliedern aus der Stadt im Kaiserslautern und der Umgebung bespielt ausschließlich Leerstände städtischen Raum. Derzeit werden Exponate aus den Sparten Bildende Kunst, Malerei und Zeichnung in der Fruchthalle und der Pirmasenser Straße 6 gezeigt. Hier wurden dem Verein von Seite des Vermieters die Räume kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Weindl eröffnet am Samstag, 26. November, 11 Uhr, in der Pirmasenser Straße 6 die Ausstellung „Kansei - Arbeiten mit Glas". Die Künstlerinnen Masami Hirohata und Judith Röder, beide Absolventinnen des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas aus Koblenz, werden anwesend sein. Die Ausstellung ist an Samstagen von 11 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Abgeschlossen wird sie mit einer Finissage am Samstag, 14. Januar, 11 Uhr.
Ausstellungen gehören nicht zu den Aktivitäten des Vereins Kulturnetz Pfalz. Bei einem Stammtisch mit Kreativen im Frühjahr 2018 gaben ZRW-Geschäftsführer Hans-Günther Clev und Christoph Dammann, Leiter des Kulturreferats der Stadt Kaiserslautern, den Anstoß zur Gründung. Ziel war es, Kunstschaffende jedweder Art sowie Kulturvereine und -einrichtungen aus dem südlichen Rheinland-Pfalz miteinander in Kontakt zu bringen, sie zu unterstützen und zu beraten, unter anderem bezüglich Fördermöglichkeiten. Roderick Haas war von Beginn an als Berater bei dem Verein beschäftigt, zunächst halbtags, dann ab 2019 durch die Förderung des rheinland-pfälzischen Kultusministeriums ganztags. Sein Wissen ist insbesondere seit Beginn der Pandemie stark gefragt. „Die Lage der Kulturschaffenden im südlichen Rheinland-Pfalz kann nicht anders als dramatisch bezeichnet werden", sagt Siegfried Schliebs aus dem Vorstand.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt darin, den Austausch zwischen den Künstlern zu ermöglichen. Dabei sollen Lösungen für Fragen gefunden werden, mit denen Kulturschaffende aktuell, aber auch überhaupt konfrontiert sind. Sie können sich um Organisatorisches, Ökonomisches, Marketing oder Veranstaltungsmanagement drehen.
Knapp 50 Mitglieder zählt der Verein. Ihm angeschlossen sind Vereine, Institutionen und Gebietskörperschaften. Sein wichtigstes Instrument sind die Kulturwerkstätten, die immer an unterschiedlichen Orten stattfinden und von Haas moderiert werden.
Zuletzt fand eine Mitte November in Landau statt, dann voraussichtlich erst wieder im kommenden Jahr. lmo