An dem „großen Coup“ sind Zweibrücken und damit die gesamte Pfalz vor zwei Jahren knapp vorbei geschrammt. Nicht viel hätte gefehlt, und Tesla hätte seinen deutschen Werksstandort auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände gebaut. Bei der Bewerbung hat sich allerdings gezeigt: Gemeinsame Bemühungen können (beinahe) Berge versetzen. Die Stadt Zweibrücken und der Landkreis Südwestpfalz wollen künftig noch verstärkt mit Partnern in der Region agieren.
Landkreis Südwestpfalz und Stadt Zweibrücken unterstützen die Arbeit des Vereins Zukunftsregion Westpfalz
Bei der Tesla-Bewerbung schien die Westpfalz auf völlig verlorenem Posten. Anfangs haben die Bemühungen wohl bei nicht wenigen Kopfschütteln geerntet. Was aber dabei herauskam, war bombig – und hatte auch Tesla-Chef Elon Musk ganz offenkundig beeindruckt. Denkbar knapp hatte sich Zweibrücken mit der Standort-Offerte Flughafen-Gelände geschlagen geben müssen.
„Wir waren damals vor einem ganz großen Coup. Wieso soll uns das nicht mit einer anderen Ansiedlung gelingen?“: Auch Zweibrückens Oberbürgermeister Marold Wosnitza hat das knappe Scheitern eher beflügelt denn desillusioniert. „Es gilt, Ansiedlungen mit positiver Strahlkraft für die Stadt und das Umland zu schaffen und Investitionen zu tätigen, von denen die Zweibrückerinnen und Zweibrücker nachhaltig profitieren“, sieht der Rathauschef der Rosenstadt Herausforderungen entgegen beim erklärten Ziel, Zweibrücken zukunftssicher zu entwickeln.
Eines sei jedoch klar: „Alleine schafft man so etwas nicht. Dazu bedarf es eines starken Partners an der Seite – und das ist in unserem Fall der ZRW.“ Der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) war bei der Tesla-Bewerbung maßgeblicher Motor. Doch nicht allein deswegen will die Stadt Zweibrücken noch verstärkt auf den ZRW als Partner bauen – und unterstützt ihn künftig mit einem jährlichen Zuschuss, ebenso wie der Landkreis Südwestpfalz.
„Unsere Mitgliedschaft hat das klare Ziel, durch intensiven Austausch mit den anderen Mitgliedern und sich daraus ergebende Synergieeffekte Zweibrücken noch weiter nach vorn zu bringen“, sagt Wosnitza – eine Feststellung, die Susanne Ganster unterschreiben würde. Auch für die Landrätin des Landkreises Südwestpfalz war es nur eine Frage der Zeit, bis sich auch der Kreis dem Verbund voll anschließt. „Für uns ist es wichtig, die Vorteile des großen Netzwerks nutzen zu können“, betont Ganster. „Je mehr sich engagieren, umso besser.“
Auch die Landrätin sieht gewaltige Aufgaben, denen es sich zu stellen gilt: Die Herausforderungen reichten von der Fachkräfte-Gewinnung – vor allem auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – bis hin zu Tourismus-Entwicklung und eben der Ansiedlung von Gewerbe - speziell im Entwicklungsgebiet Flughafen, das auch mit in die Zuständigkeit des Kreises fällt. „Wer heute kommt und Interesse zeigt, will am liebsten morgen bauen“, nennt sie eine Hürde, die es zu meistern gilt.
„Da braucht es riesige Kraftanstrengungen“, hält es denn auch Susanne Ganster nur für sinnvoll, im starken Verbund die Kräfte noch intensiver zu bündeln. „Gemeinsam treten wir stärker auf, im großen Netzwerk kommen wir weiter.“ Alleine wurschteln sei längst keine Option mehr. Ganster freut sich darauf, an der Entwicklung einer kommenden Großregion in der Pfalz mitzuwirken. cha