Das Netz erstreckt sich beinahe über den gesamten Erdball, erfasst Orte in annähernd aller Herren Länder: Erstaunlich, wer da wo mit wem Verbindung hat, Kontakte unterhält. Einem Geflecht an internationalen Beziehungen ist die Geschäftsstelle des Vereins Zukunftsregion Westpfalz auf die Spur gekommen. Das Ergebnis könnte vielfältig von Nutzen sein.
Internet-Portal westpfalz.de schlüsselt internationale Partnerschaften auf
Die Westpfalz pflegt nicht erst seit gestern Verbindungen in alle Welt. Noch ehe es zum Alltag gehörte, einen Anruf, geschweige denn eine Mail, Textnachricht oder Videobotschaft mal eben flugs auch in entlegenste Winkel zu senden, haben die Westpfälzer Kontakte in andere Länder geknüpft. Ein Ausdruck dieses Mühens um Verständigung waren Städte- und Gemeindepartnerschaften.
Solche gibt es zur Genüge – wobei sich die Kontakte oftmals auf gegenseitige Besuche offiziell entsandter Delegationen beschränken. „Freundschaftsnoten abzusondern – gut, das gehört eben dazu. Aber das ist ja keineswegs das Wesentliche an internationalen Partnerschaften“: Das weiß Jan Deubig nur zu gut. Der Vorstand des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kaiserslautern hat sich in seiner Zeit als Mitglied des Stadtrates in Kaiserslautern besonders auch um die Belange der Städtepartnerschaften gekümmert.
Seither liegen Deubig diese Verbindungen auch besonders am Herzen. Zehn Partnerstädte – in Europa und Übersee, bis nach Japan – hat Kaiserslautern noch. „In sieben davon war ich schon“, sagt Deubig. Um die obligatorischen Grüße zu vermitteln, aber auch konkreten Nutzen daraus zu ziehen. Wie so oft war es eine Begegnung ganz am Rande, die zufällig eine Idee hat aufkeimen lassen. Deubig traf den ZRW-Geschäftsführer bei einer Geburtstagsfeier. Und bei Hans-Günther Clev hat es, als das Thema Partnerschaften aufkam, wohl gezündet. Die Idee hat eine wahre Sisyphus-Arbeit nach sich gezogen – aber die war lohnend und auch interessant, wie Clev rückblickend sagt.
„Da schlummert eine Menge Potenzial, das vernünftig genutzt werden könnte“, ist Clev überzeugt. Mühevoll war, all die bestehenden offiziellen Partnerschaften aller westpfälzischer Gemeinden aufzulisten.
Erst recht mühsam der zweite Schritt: „Interessant wird es erst, wenn man weiß: Was ist dort, was gibt es da Besonderes“, erklärt Clev. Schritt Nummer drei: Wer sind denn eigentlich die Partner der Partner? „Wir haben über Bande gespielt und auch die Beziehungen zweiten Grades aufgezeichnet“, erläutert der ZRW-Geschäftsführer. Der Blick auf Kooperationen und Verbindungen in Sachen Wissenschaft und Forschung sowie wirtschaftlicher Strukturen ist nur folgerichtig. „Das kann dann wirklich einen Mehrwert bringen“, sieht Clev nun Möglichkeiten für Kommunen wie Unternehmen, sich bereits bestehende Kontakte ganz nach jeweiligem Interesse zu nutzen zu machen.
Ergeben hat sich beim Aufzeichnen internationalen Beziehungen aus ursprünglich westpfälzischem Blickwinkel nun ein Geflecht, das sich auf einer Weltkarte nachvollziehen lässt. Die ist zu finden auf der Internetplattform westpfalz.de.
Weit jenseits des Höflichkeitsaustauschs zwischen Repräsentanten von Partnerstädten bieten sich nun Chancen etwa für Unternehmen, schon bestehende Drähte bis sogar nach China zu nutzen. „Vieles ist ja einfacher, wenn man jemanden kennt, der wiederum andere kennt“, formuliert es Deubig. So könnten sich leichter Türen öffnen – etwa für Jugend-Austauschprogramme oder für Kooperationen gewerblicher Art. Da seien – wie auch in Sachen Beziehungen in alle Welt – keine Grenzen mehr gesetzt. cha