Mikroplastik ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Die winzigen Kunststoffteilchen sind ein riesiges Problem für die Umwelt. Dem nimmt sich eine elfköpfige Studierendengruppe der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) an, indem sie gentechnisch veränderte Grünalgen darauf ansetzt.
„Abby“ und „Bess“ heißen die beiden Bioreaktoren, in denen die gentechnisch veränderten Süßwasseralgen unter optimalen Bedingungen ihrer Aufgabe nachgehen sollen. Seit November arbeiten die Studenten an dem Projekt, gerade sind sie einen großen Schritt vorangekommen. „Wir haben beide Enzyme erfolgreich nach außen transportiert“, erzählen Teamleiter Lukas Punstein und Niko Dalheimer, beide Studenten der Biowissenschaften.
Zuvor haben die Forscher die Algen dazu gebracht, bestimmte Enzyme zu produzieren. „Sie arbeiten wie kleine Scheren. Sie lagern sich am Mikroplastik an und fangen an, das Polyethylenterephthalat, kurz PET, zu zerschneiden“, erläutern sie weiter. PET mache den größten Anteil der Kunststoffe aus.
Die dabei entstehenden Bestandteile Terephthalsäure und Ethylenglykol können gesäubert und wieder verwendet werden. „Die Terephthalsäure lässt sich wieder zu PET verarbeiten und Ethylenglykol kann in den Biotreibstoff Ethanol umgewandelt werden“, beschreiben Punstein und Dalheimer die Idee.
Dieses biotechnologische Recycling, bei dem ein Kreislauf entsteht, hat Vorteile. „Das Plastikmuss nicht mit einemhohen Energieaufwand verbrannt werden und ist weniger umweltschädlich als ein chemisches Verfahren“, führen sie aus. Zudem sei nur wenig Energie, Licht und Kohlendioxid für das Wachstum der Alge nötig.
Wenn Schüler Roboter das Laufen lehren
Der Lehrstuhl VPE der Technischen Universität Kaiserslautern baut den Wettbewerb für Studierende und Schüler aus
Ab diesem Jahr bietet der Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) unter Leitung von Professor Jens C. Göbel einen neuen, erweiterten Roboter-Programmier-Wettbewerb für Schüler in der Region Westpfalz und Studierende der TUK an. Unterstützt wird der Wettbewerb durch den Verein Zukunftsregion Westpfalz und den Schülerforschungsverbund Westpfalz.
„Wir möchten bei Schülern das Bewusstsein für zunehmend wichtige interdisziplinäre Themen an der Schnittstelle zwischen Maschinenbau und Informatik fördern, und zwar in einer Art, die möglichst motivierend ist“, nennt Thomas Eickhoff, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter federführend mit der Organisation des Wettbewerbs betraut ist, die Intention.
Von Seiten der Schulen brauche es interessierte, motivierte Lehrer mit Kenntnissen im Programmieren, erzählt er. Der Lehrstuhl stelle die Lernunterlagen, die für die Schüler zum Bewältigen der Aufgabe erforderlich seien, zur Verfügung und arbeite die Lehrer darin ein. Hierbei handele es sich um angepasste Inhalte aus Vorlesungen und Übungen, die die Schüler an die Thematik heranführten.
Bereits vor zehn Jahren hat der VPE im Rahmen einer Lehrveranstaltung damit begonnen, Roboter aktiv in die Lehre einzubeziehen. Daraus hat sich ein Programmier-Wettbewerb entwickelt, der sich an Studierende und auch an Oberstufenschüler richtet. Bislang nahm mit dem Hofenfels-Gymnasium Zweibrücken nur eine Schule daran teil. Ab diesem Jahr sollen erstmals weitere Gymnasien aus dem regionalen Umkreis einbezogen werden, sodass diese auch von dem erfolgreichen Kooperationskonzept profitieren.
Bislang musste ein Roboter so programmiert werden, dass er über eine Strecke von dreieinhalb Metern einer kreuz und quer verlaufenden Linie folgt. Diesmal werde die Aufgabe eine andere sein, kündigt Eickhoff an, möchte jedoch noch keine Details verraten. „Wir sind noch in den Vorbereitungen.“ Für den Wettbewerb im Oktober wird die Aufgabe, die für die Schüler lösbar sein soll, rechtzeitig im Voraus bekanntgegeben. Beabsichtigt ist, dass Studierende und Schüler auf Augenhöhe gegeneinander antreten. Die Gewinner erhalten Geldpreise.
Mit dem koordinierten Angebot sollen die Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und deren praktische Anwendung für Schüler attraktiv und zugänglich gemacht werden. Schulen, die an dem Wettbewerb teilnehmen möchten, können sich mit Eickhoff in Verbindung setzen. lmo
LEHRSTUHL FÜR VIRTUELLE PRODUKTENTWICKLUNG
Ansprechpartner: Thomas Eickhoff
Telefonnummer: 0631 2053686
https://vpe.mv.uni-kl.de