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PROCURA - Ludwigshafen

Massgeschneidert

Krebs ist eine Erkrankung der Gene

Massgeschneidert

Tumorboard: Krebs wird interdisziplinär angegangen, um die Behandlung individuell auf den Patienten und die Art der Erkrankung abzustimmen

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Eine Krebserkrankung bedeutet automatisch Chemotherapie – so hat es sich in vielen Köpfen festgesetzt. Das ist so jedoch nicht mehr korrekt. In der Onkologie hat sich in den letzten Jahren ein grundlegender Wandel vollzogen, der die Behandlung von onkologischen Erkrankungen verändert hat. Wo früher „one fits all“ galt, wird heute individualisiert und personalisiert behandelt – und zwar mit Hilfe der Genanalyse.

„Der entscheidende Schritt, der zur modernen Onkologie geführt hat, war ein neues Verständnis der Erkrankung“, erläutert Prof. Dr. Peter Paschka, Chefarzt der Medizinischen Klinik A am Klinikum Ludwigshafen. „Wir sehen Krebs nicht mehr nur als Erkrankung von Organen, sondern als Erkrankung der Gene. Durch den technischen Fortschritt sind wir mittlerweile in der Lage, Tumorgewebe umfassend auf molekular-genetischer Ebene zu untersuchen und Genveränderungen zu erfassen. Man spricht hier auch von sogenannten Biomarkern.“ Diese Biomarker geben unter anderem Auskunft über die Art der onkologischen Erkrankung und die mögliche Wirksamkeit von Medikamenten. Dadurch kann die Behandlung genau auf den jeweiligen Patienten und die spezielle Krebserkrankung zugeschnitten werden. Diese moderne Onkologie wird deshalb auch als individualisierte oder personalisierte Onkologie bezeichnet.

Mehr als Chemo

Auf Seiten der Behandlung gehört zur „modernen“ Onkologie weit mehr als nur Chemotherapie, die durchaus noch ihren Stellenwert hat. Neben der molekular-zielgerichteten Therapie und der Hormontherapie ist die Immuntherapie wegweisend. Dabei wird, vereinfacht ausgedrückt, das Immunsystem des Patienten quasi gegen den Krebs fit gemacht, sodass der Körper lernt, die Krankheit selbst zu bekämpfen. „Einer der Bereiche, in denen wir durch die Genanalyse enorme Fortschritte machen konnten, ist die medikamentöse Behandlung einiger Krebserkrankungen“, erklärt Prof. Dr. Paschka. „Wir können beispielsweise bei einigen Fällen von Lungenkrebs, bei denen wir die entsprechende genetische Veränderung vorfinden, eine Chemotherapie durch gut verträgliche Tablettentherapien ersetzen. Oder ein anderes Beispiel: Die chronische myeloische Leukämie, eine Blutkrebsform, die vor der Jahrtausendwende noch zu circa 50 Prozent tödlich war, kann heute durch eine gut verträgliche medikamentöse Dauertherapie behandelt werden, so dass Patienten ein weitestgehend normales Leben führen können und nicht an der Leukämie sterben.“

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«Die Gegenwart und Zukunft der Onkologie liegt in der Personalisierung.»

PROF. DR. PETER PASCHKA, Chefarzt Medizinische Klinik A

Erst am Anfang

Am Ende ist diese Entwicklung aber noch lange nicht. Es gibt noch vieles zu lernen. „Klinische Studien sind dabei äußerst wichtig, unter anderem um neue Medikamente zugänglich zu machen“, sagt Prof. Dr. Paschka. „Deshalb werden wir im Klinikum diesen Bereich ausbauen. Einer unserer Schwerpunkte wird die akute myeloische Leukämie, kurz AML, sein, die häufigste akute Blutkrebsform im Erwachsenenalter. Wir haben dabei beste technische Voraussetzungen. Wir können als Zentrum der AMLSG-Studiengruppe innerhalb von 48 Stunden einen genetischen Fingerabdruck der Leukämiezellen erstellen und so herausfinden, welche Medikamente greifen. Vier der neun seit 2017 bei der AML zugelassenen Medikamente wirken beispielsweise nur bei bestimmten Genveränderungen.“

Onkologie
Medizinische Klinik A
Sekretariat Frau Janson-Külbs, 0621 503-3901
meda@klilu.de

Das Onkologische Zentrum Ludwigshafen des Klinikums
Ludwigshafen wird jährlich durch die DKG geprüft und
zertifiziert.