Engagiert, vernetzt und sichtbar: Das Netzwerk Demenz in Kaiserslautern Stadt und Landkreis bietet in den nächsten Wochen zahlreiche Möglichkeiten, sich über die Erkrankung zu informieren, Berührungsängste abzubauen und praktische Unterstützung für den Alltag mit Demenz zu erhalten.
Seit Ende August laufen die Aktionstage Demenz, deren Programm noch drei Termine umfasst. Freuen darf man sich auf zwei inspirierend-unterhaltsame Kinovorstellungen zum Thema Alter, Freundschaft und Demenz: Am 28. September wird im Provinzkino Enkenbach „Und wenn wir alle zusammenziehen“ gezeigt. Am 5. Oktober gibt es im Union-Kino Kaiserslautern „Is Anybody There?“ zu sehen. Zum Abschluss der Aktionstage wird in der Friedenskapelle das Theaterstück „Zwei Frauen falten sich“ mit dem renommierten Chawwerusch Theater aufgeführt.
„Wir sind mit dem Verlauf der diesjährigen Aktionstage bisher hoch zufrieden“, berichten Nicole Jörg von der Beratungs- und Koordinationsstelle Demenz (BEKO) Kaiserslautern und Lena Ott von der BEKO Landstuhl. Angebote wie Informationsstände mit Demenzparcours auf den Wochenmärkten in Landstuhl und Kaiserslautern sowie Workshops zum Thema „Herausforderndes Verhalten“ für pflegende Angehörige und Fachpersonal wurden hervorragend angenommen. „Gerade im Gespräch merke ich, wie sehr das Thema Demenz mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist“, berichtet Jörg. Vor rund acht Jahren musste sie an den Ständen noch aktiv auf Menschen zugehen. „Damals gab es eine gewisse Hemmschwelle, aktiv das Gespräch zu suchen. Das ist heute anders. Die Menschen haben Interesse an dieser Erkrankung“, sagt sie.
Besonders häufig wird gefragt, wie man Demenz vorbeugen kann. „Bewegung ist wichtig, optimal ist beispielsweise Tanzen. Hilfreich kann auch das Erlernen eines Instruments sein. Wer es übertreiben will, lernt eine neue Sprache“, lacht Jörg. Im persönlichen Gespräch geben Jörg und Ott bewährte Tipps und gehen auf individuelle Interessen ein. „Unsere Angebote dienen auch dazu, mit uns und anderen Betroffenen ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Denn gerade bei Demenz - ob als Patient, Angehöriger oder Fachkraft - ist ein gutes Netzwerk wichtig, um zu erfahren, dass man nicht allein ist“, berichtet Ott.
Unterstützung für pflegende Angehörige bietet der demnächst startende Kurs „Hilfe beim Helfen“. Das Netzwerk Demenz arbeitet hier mit der BARMER Pflegekasse, der vhs Kaiserslautern und der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. zusammen. In sieben Modulen, mittwochs von 14 bis 16 Uhr, erhalten Teilnehmende neue Perspektiven und wichtige Informationen für den Alltag. Erfahrene Experten vermitteln praxisnahes Wissen zu Erkrankung, Alltag, rechtlichen Aspekten, Pflegeversicherung, Entlastungsangeboten sowie zum Umgang mit herausfordernden Situationen. „Auch hier wird es Raum zum Vernetzen geben“, betont Ott. Anmeldungen sind bei der vhs Kaiserslautern möglich.
„Informativ wird auch unser Demenz-Fachtag am 19. November 2025“, gibt Jörg einen Ausblick. Von 9 bis 15.30 Uhr im Edith-Stein-Haus bietet die Veranstaltung interessante Vorträge für Fachkräfte, Angehörige und Interessierte. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Praxis sowie konkrete Ansätze zur Alltagsunterstützung. Mit dieser Veranstaltung wollen wir zu einem tieferen Verständnis der Erkrankung beitragen“, berichten die Koordinatorinnen. Nach der Veranstaltung erhalten Teilnehmende eine Bescheinigung, erstmals auch zur Anerkennung von Fortbildungspunkten für Fachkräfte. Wer teilnehmen möchte, sollte sich rechtzeitig bei der BEKO Demenz in Kaiserslautern anmelden: per E-Mail an n.joerg@kv-kls.drk.de oder telefonisch unter 0631 800 93116. mide