Für jemanden da sein, helfen, unterstützen: Pflege ist ohne Präsenz nicht denkbar. Das gilt auch für die Pflegeberatung, für die der direkte Kontakt mit empathischen Fachkräften ein wichtiger Grundpfeiler ist. Dennoch gibt es viele Situationen, in denen persönliche Anwesenheit nicht erforderlich oder schwierig zu bewerkstelligen ist - etwa eine Besprechung mit mehreren Personen an verschiedenen Orten. „Dann können digitale Serviceangebote eine wertvolle Ergänzung sein und vieles erleichtern“, meint Jana Wessel von der Pflegeberatung compass. „Deshalb haben wir unser Angebot um neue Zugangsformen erweitert, obwohl wir natürlich weiterhin bundesweit vor Ort sind.“

App, Bot und Newsletter
Digitale Services können zum Beispiel solide Informationen liefern und die Organisation der Pflege vereinfachen. „Unsere App „pflegecompass“ enthält eine Pflegesuche, mit der sich Angebote in der eigenen Umgebung finden lassen, sie erklärt mögliche Leistungen und wichtige Begriffe, informiert über den Ablauf einer Pflegebegutachtung und gibt Tipps zur Gesundheitsprävention“, beschreibt Wessel. Die werbefreie App ist stets auf dem neuesten Stand und kann ohne Kosten, Anmeldung oder Registrierung im Apple App Store sowie im Google Play Store heruntergeladen werden. Aktuelle Informationen bietet auch der Newsletter, der auf der Website www.pflegeberatung.de abonniert werden kann. Als besondere Funktion kann man auf dem Pflege Service Portal den Chatbot Caro Compass zu allen Pflegethemen befragen. „Gerade Menschen, die noch nicht so genau wissen, wonach sie suchen müssen, fällt es oft leichter, ihr Anliegen im Dialog zu formulieren“, ist die Erfahrung von Wessel. „Und das Schöne an Caro ist: Man kann ihr fünfmal dieselbe Frage stellen, auch nachts um drei, und sie wird immer geduldig und hellwach antworten sowie sich auf Wunsch beliebig oft wiederholen.“
Analoge Angebote bleiben bestehen
Neben dem Bereitstellen von Informationen können über digitale Kanäle auch Terminbuchungen erledigt, Formulare ausgefüllt und nicht zuletzt Pflegeberatungen per Videogespräch durchgeführt werden. Das erspart oft lange Wege und viel Zeit. Analoge Angebote bleiben aber bestehen. So ist Pflegeberatung weiterhin vor Ort oder auch telefonisch möglich - für alle Anrufenden beispielsweise unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 - 101 88 00 auch ein Rückruf kann vereinbart werden. Wessels Fazit: „Es gibt für jedes Anliegen den richtigen Kommunikationsweg“. djd
Der Pflegegrad ist bewilligt - wie geht es nun weiter?
Hilfebedarf klären, Rat holen, vorsorgen: Das hilft bei der Pflegeorganisation
Es ist geschafft: Nach Antragstellung und Begutachtungstermin ist der Bescheid über den Pflegegrad endlich da, und es stehen Leistungen der Pflegeversicherung zur Verfügung. Aber wie geht es jetzt weiter? „Als erstes sollte man klären, an welchen Stellen der größte Hilfebedarf besteht“, rät Constanze Weinert, Beraterin bei der compass Pflegeberatung. „Helfen kann dabei das Pflegeprotokoll, das man für die Begutachtung geführt hat. Auch im Gutachten selbst steht, wo die Selbstständigkeit besonders eingeschränkt ist. In diesen Bereichen sollte man ansetzen.“ Das beginne mit einfachen Maßnahmen, wie in der Küche den Kühlschrank höher zu stellen, um das Bücken zu ersparen, oder im Haus das Schlafzimmer nach unten zu verlegen.
Schon ab Pflegegrad 1 steht außerdem der Entlastungsbetrag von 131 Euro im Monat zur Verfügung, der zum Beispiel für Hilfe im Haushalt, Alltagsbegleitung oder Gruppenangebote eingesetzt werden kann. Auch zu Umbauten in der Wohnung - etwa für eine bodengleiche Dusche - zahlt die Pflegeversicherung einen Zuschuss. Ab Pflegegrad 2 gibt es dann Pflegegeld für die häusliche Pflege oder die Pflegesachleistung für einen Pflegedienst, außerdem weitere Leistungen wie Tages- und Nachtpflege, Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. Unter www.pflegeberatung.de finden sich Anbieter in der eigenen Region. Wie man die verschiedenen Leistungen für die eigenen Bedürfnisse am besten nutzen kann, lässt sich mit fachlichem Rat im Rahmen einer Pflegeberatung klären - unabhängige, neutrale und kostenfreie Beratung für jeden Anrufer bietet etwa compass unter der Service-Nummer 0800-101 88 00. Für privat Versicherte stellt das Unternehmen das gesamte gesetzliche Beratungsangebot.
Neben praktischen Hilfen sollte auch auf das Aufrechterhalten sozialer Kontakte geachtet werden. „Dieser Punkt ist für das gesamte Wohlbefinden sehr wichtig“, betont Weinert. Deshalb möglichst nie ganz alleine pflegen, sondern weitere Angehörige einbinden, Freunde und Bekannte informieren und bei Kontakten unterstützen. „So ermöglicht vielleicht ein Rollator, das Haus wieder zu verlassen und spazieren zu gehen oder Nachbarn zu treffen, ein Hörgerät kann Telefonate erleichtern“, erklärt die Fachfrau. Nicht zuletzt sei auch Vorsorge wichtig: „In einen Notfallpass kann man Krankheiten und Kontaktpersonen eintragen sowie auf bestehende Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten hinweisen. Auch für den Pflegenden ist so ein Notfallpass sinnvoll, damit pflegebedürftige Angehörige nicht unversorgt bleibt, falls einmal etwas passiert.“ djd