Wenn es um Unfallverhütung im häuslichen Umfeld und die Verbesserung der Lebensqualität bei eingeschränkter Mobilität geht, denken wohl die wenigsten Menschen direkt an den Beruf des Metallbauers. Doch der Unternehmer Max Thiel aus Krickenbach ist auf dem besten Weg, dies zu ändern. Denn der Schlossermeister mit Weiterbildung zum internationalen Schweißfachmann füllt mit seiner Firma „Handlauf Profis Kaiserslautern“ eine Marktlücke in der Region: „Mir ist aufgefallen, dass es im Metallbau nur wenige Anbieter gibt, die sich speziell auf maßgeschneiderte Lösungen für barrierearmes Wohnen spezialisiert haben“, berichtet er.
Das hat ihn dazu bewogen, im Herbst 2022 sein Unternehmen „Handlauf Profis“ zu gründen und als Partner für barrierefreie Umbauten speziell auf die Zielgruppe der Menschen mit Bewegungseinschränkungen zu zugehen. Das kommt an: „Wir haben eine große Nachfrage“, so der 26-Jährige. Das Angebot des jungen Unternehmens umfasst Handläufe und Geländer aller Art für den Innen- und Außenbereich, Rampen und Türschwellenüberbrückungen sowie Halte- und Stützgriffe. „Bei uns werden alle Werkstücke nach den Bedürfnissen unserer Kunden von Hand gefertigt und beim Kunden eingebaut“, sagt Thiel. Davor steht eine gründliche Beratung: „Wenn sich ein Interessent an uns wendet, kommen wir zu einem Beratungsgespräch vorbei. Hier klären wir ab, welche Lösung gewünscht und benötigt wird und wie wir diese optimal umsetzen können“, so Thiel. Das Team kümmert sich um ein sorgfältig erstelltes Aufmaß und eine umfassende Beratung. Dabei entwickeln die Handlauf Profis Lösungen für alle Problemstellungen: „Wir können fast alles herstellen, was der Kunde benötigt, um in seinem Zuhause weiter sicher mobil zu sein. Dabei integrieren wir die Hilfsmittel ansprechend in die Architektur des Raumes, sodass die Werkstücke das Gebäude nicht nur funktional, sondern auch optisch aufwerten“, schildert Thiel. Geschickte Materialwahl und Formgebung machen Handläufe und Griffe zu echten Hinguckern.
Zur Vorbereitung des Umbaus gehört neben der allgemeinen Planung auch ein kostenloser Kostenvoranschlag. Der ist wichtig, wenn der Kunde sich die wohnumfeldverbessernde Maßnahme von der Pflegekasse bezuschussen lassen möchte. „Ein Zuschuss ist bereits ab einem Pflegegrad 1 möglich und kann bis zu 4.000 Euro betragen. Gerne stehen wir unseren Kunden beim Ausfüllen des Antrags beratend zur Seite“, erklärt Thiel. Den Auftrag vergibt der Kunde erst dann, wenn er einen Bescheid über die Höhe des Zuschusses der Pflegekasse für sein Vorhaben hat. Zwischen der Auftragsvergabe und der Fertigstellung des Einbaus liegen derzeit nur etwa zwei bis vier Wochen. Wie wichtig ein sicheres Wohnumfeld tatsächlich ist, erfährt Thiel immer wieder im persönlichen Gespräch mit Interessenten. Denn häufig wenden sich die Kunden an ihn, nachdem sie einen vermeidbaren häuslichen Unfall mit ernsthaften Folgen erlebt haben. „Das muss nicht sein. Zum Glück – auch vor dem Hintergrund, dass die Pflegekassen die Einbauten finanziell unterstützen – wenden sich die Menschen rechtzeitig an uns. Letztlich sind gerade Handläufe im Außenbereich auch für junge und gesunde Menschen ein echtes Sicherheitsplus. Wie wichtig unsere Arbeit für unsere Kunden ist, können wir an den für unsere Branche überdurchschnittlich vielen positiven Rückmeldungen und der enormen Anerkennung durch unsere Kunden ablesen“ berichtet Thiel. Der sympathische Jungunternehmer kann sich bei der Betreuung seiner Kunden nicht nur auf drei erfahrene Fachangestellte verlassen, sondern auch auf seine Frau Lea Maekelborger, die sich um die sich als geprüfte Wirtschaftsfachwirtin um die umfangreiche Büroarbeit kümmert. mide
Worauf Pflegende bei hoher Belastung achten sollten
Zahlreiche Symptome können auf Überforderung hindeuten - Frühzeit das Gespräch mit Experten suchen
Rund vier von fünf pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause gepflegt, meist überwiegend von Angehörigen. Dabei gehen die Pflegenden nicht selten an ihre Grenzen – und darüber hinaus. „Die Bereitschaft zur Selbstaufgabe ist sehr groß“, weiß Beatrix Müller-Schaube von der Pflegeberatung compass. Doch in diesem großen Engagement stecke immer auch die Gefahr, die eigene Gesundheit zu vernachlässigen: „Und wenn es dem pflegenden Angehörigen immer schlechter geht, geht es irgendwann auch dem Pflegebedürftigen nicht mehr gut.“ Führt die Pflegesituation zu dauerhafter Überforderung, kann sich das mit vielfältigen Symptomen bemerkbar machen. Dazu gehören zum Beispiel Rücken-, Kopf-, und Schulterschmerzen, Schlaf- und Verdauungsprobleme, Muskelverspannungen, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektanfälligkeit und schlechtere Wundheilung sowie Angststörungen, Depressionen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Suchtverhalten. Spätestens jetzt sollte man sich Hilfe suchen – von Freunden und Familie, beim Hausarzt oder einer Pflegeberatung. Informationen zu Überlastungsproblemen gibt es auch unter www.pflegeberatung.de. Mithilfe des Fragebogens „Warum habe ich die Pflege übernommen?“ lässt sich dort außerdem die eigene Situation analysieren. „Der Fragebogen eignet sich sehr gut zur Vorbereitung auf eine Pflegeberatung. Das Beratungsgespräch kann dann helfen, von außen auf die Situation zu schauen und zu sehen, welche Punkte sich positiv beeinflussen lassen“, so die Expertin. Bei compass erhalten alle Anrufer unter der Servicenummer 0800 - 101 88 00 kostenfreie Beratung, privat Versicherte können die Pflegeberatung auch als Hausbesuch oder per Videogespräch bekommen, hierfür sollten gesetzlich Versicherte ihre Pflegekasse ansprechen. „Am besten wartet man aber gar nicht, bis sich Überlastungssymptome zeigen, sondern nimmt schon vorher eine Pflegeberatung zur Prävention wahr“, rät Müller-Schaube. „Darauf haben alle pflegenden Angehörige einen gesetzlichen Anspruch.“ Die Berater können zum Beispiel aufzeigen, welche Leistungen der Pflegeversicherung zur Entlastung Pflegender verfügbar sind. Sie geben Tipps, wie man selbst für seine körperliche und seelische Gesundheit sorgen kann. djd