Bei einer Herzinsuffizienz ist die Funktion des Herzens geschwächt. Entweder ist die Pumpleistung vermindert oder das Herz kann sich nicht ausreichend dehnen und wieder entspannen. Wer an der chronischen Erkrankung leidet, klagt über Luftnot und Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit, verminderte Belastungsfähigkeit und schnelle Ermüdung. Häufig können die Patienten gut mit Medikamenten eingestellt werden. Doch nicht immer entdecken Hausärzte oder Kardiologen bei turnusmäßigen Kontrollen alle Veränderungen rechtzeitig. Der Zustand von Herzinsuffizienz-Patienten kann über Jahre stabil bleiben, sich aber auch stetig sowie rapide verschlechtern.
Genau hier setzt das sogenannte Modul 12 der GO-LU an. Durch regelmäßige Betreuung der Patienten können Veränderungen besser erkannt werden. Herzinsuffizienz-Schwester Liliana Belzer hat zu ihren Patienten mindestens einmal im Quartal Kontakt. Viele besucht sie zu Hause, mit einigen telefoniert sie. Dann stehen Fragen nach dem Blutdruck, dem Gesundheitszustand und Beschwerden im Fokus – das Programm ist ganzheitlich ausgerichtet. Außerdem kann Liliana Belzer in einem Computerprogramm, in das auch Hausärzte und Kardiologen ihre Ergebnisse und Blutwerte eintragen, schnell erkennen, ob es Veränderungen oder Auffälligkeiten gibt. Tauchen Probleme auf, kann Belzer über das GO-LU-Ärztenetz schnell einen Termin beim Facharzt vermitteln. „Ich bin das Bindeglied zwischen Patient und Arzt, und kann mir im Gegensatz zur Sprechstunde beim Mediziner mehr Zeit für die Besprechung von Blutdrucktabellen oder Untersuchungsbefunden nehmen“, berichtet die Krankenschwester.
Herr I. führt seine Tabelle akribisch. Jeden Morgen und jeden Abend misst er seinen Blutdruck, in der Liste sind selten Ausreißer zu erkennen. Und wenn, kann er diese auch mit Aufregung oder Stress erklären. „Ich freue mich, wenn ein Patient durch meine Beratungen erkennt, wie wichtig seine aktive Mitarbeit zum Erhalt seiner Gesundheit ist. Negative Veränderungen können dann viel früher mit dem Hausarzt besprochen und behandelt werden“, sagt Belzer.
Durch die engmaschigere Kontrolle können im Jahr bis zu mehrere Tage Aufenthalt im Krankenhaus vermieden werden, hat die GO-LU evaluiert. „Das Programm ist klasse. Leider dürfen es nur Patienten nutzen, die von Ärzten unseres Netzwerks betreut werden und die Mitglieder der Krankenkassen BKK, der IKK Südwest oder der Landwirtschaftlichen Krankenkasse sind (SVLFG)“, erklärt Belzer. Denn diese Krankenkassen finanzieren das für die Patienten kostenlose Konzept.
Bei dem 74-Jährigen aus Schifferstadt stimmen alle Kriterien – er ist glücklich, im Modul 12 betreut zu werden. „Über die Jahre ist ein Vertrauensverhältnis entstanden. Frau Belzer ist über ihr Diensthandy immer erreichbar. Ich beziehungsweise meine Frau fühlen uns durch das Versorgungskonzept wirklich optimal betreut“, lobt Herr I. „seine“ Herzinsuffizienz-Nurse. Sie wiederum ist glücklich, mit ihrem Einsatz zur Lebensqualität beitragen zu können. „Unser Credo ist ,ambulant vor stationär’“ fasst sie die Vorteile für Patienten zusammen.
Aktuell betreuen bei der GO-LU acht speziell fortgebildete Krankenschwestern und ein Krankenpfleger über 1700 Patienten im Raum Ludwigshafen, Frankenthal, dem Rhein-Pfalz-Kreis sowie Bad Dürkheim. „Aufgrund der Erfahrungen würde ich mir wünschen, dass mehr Ärzte in der Region, vor allem Hausärzte, Internisten und Kardiologen, die Vorteile des Moduls für ihre Patienten erkennen würden und als Vertrags- oder Gastarzt der GO-LU beitreten würden“, beschreibt Belzer eine Hoffnung. hah
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Gesundheitsorganisation Ludwigshafen GO-LU:
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67061 Ludwigshafen
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Internet: www.go-lu.de