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Badminton: Von Kaiserslautern in die Weltspitze

Emma Moszczynski besucht den Jugend-Nationalstützpunkt für Badminton in Kaiserslautern und gibt den Schülern ihrer ehemaligen Schule Tipps.

Badminton: Von Kaiserslautern in die Weltspitze

Ein Star zum Anfassen und als Lehrmeister: Emma Moszczynski besucht den Jugend-Nationalstützpunkt für Badminton in Kaiserslautern und gibt den Schülern ihrer ehemaligen Schule Tipps. Von links: Trainer Christian Stern, Leonie Wronna, Konstantin Kaprov, Leonie Afanasev, Emma Moszczynski, Katharina Nilges, Simon Schenk, Tamino Procida, Jonas Schmid. FOTO: ELENA HARTMANN

BLICKPUNKT: Emma Moszczynski ist mit 15 Jahren von Schleswig-Holstein nach Kaiserslautern ins Internat gezogen, um professionell Badminton zu spielen. Inzwischen lebt die 22-Jährige in Saarbrücken und hat schon zweimal an einer WM teilgenommen. Kürzlich war sie in Kaiserslautern, um im Training ihrer ehemaligen Schule vorbeizuschauen.

KAISERSLAUTERN. Ein Donnerstag in Kaiserslautern, Barbarossahalle: Das Geräusch von rutschenden Schuhen auf Hallenboden und ein regelmäßiges „Plong“ sind zu hören. Inmitten der Badmintonspieler vom Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) befindet sich die 22-jährige Emma Moszczynski. Sie spielt seit der Grundschule Badminton. Eine Freundin nahm sie mit ins Training, das ihr direkt großen Spaß machte. 

Ab der fünften Klasse besuchte sie eine Sportschule, und im Alter von 15 Jahren zog sie von Schleswig-Holstein nach Kaiserslautern ins HHG. Dort hat sie 2020 ihr Abitur absolviert und danach ihre leistungssportliche Badmintonkarriere an den Nagel gehängt. Nicht für lange Dauer, wie sich herausstellte, denn Corona warf die Pläne um. Schließlich entschied sie sich, nach Saarbrücken an den Nationalstützpunkt für Badminton zu ziehen. Dort trainiert sie zweimal täglich unter der Anleitung von Yeppe und Tinna Ludvigsen, den Nationaltrainern im Doppel und Mixed. 

Erst vor kurzem durfte Emma Moszczynski bei den Damen mitihrer Partnerin im Doppel, Stine Küspert, bei der WM in Kopenhagen spielen. Nach der Vorrunde waren die beiden ausgeschieden; das Ziel für das nächste Jahr ist, der Weltspitze noch näherzukommen. „Ein gewisses Niveau geht mittlerweile. Die Top 50 sind für uns durchaus erreichbar. Jetzt geht es ans Eingemachte: Physisch stabiler werden und allgemein mehr Prozente rausholen“, sagt sie. 

Mit Christian Stern, ihrem Badmintontrainer des Jugend-Nationalstützpunktes in Kaiserslautern, steht Emma Moszczynski noch heute regelmäßig in Kontakt: „Ich kriege auch mit, was hier mit den jüngeren Spielern passiert. Da bin ich schon relativ nahe dran, aber vor Ort bin ich leider sehr selten.“ Nun gibt es ihr Zeitplan her: Nach der WM wurden zum Regenerieren die Trainingseinheiten gekürzt, sodass sie den Nachmittag in Kaiserslautern verbringen kann.

Vom Profi lernen

Zu Beginn gab es einen zweistündigen offenen Gesprächskreis: „Die Kinder durften Fragen stellen, und auch Christian Stern hat mich manches gefragt. Ich konnte Erfahrungen teilen, denn ich weiß ja, wie es ist, aufgeregt zu sein, jung zu sein und Badminton zu spielen.“ 

Anschließend hatte ein Teil der Gruppe Training; Emma Moszczynski kam natürlich mit, gab Tipps und fachsimpelte mit Christian Stern. Der ist froh, die junge Athletin wiederzusehen und weiß, wie wichtig es ist, dass junge Sportler Vorbilder haben und auch die Möglichkeit bekommen, sich mit diesen auszutauschen. Solch ein Austausch ist ein Privileg, weiß auch Emma Moszczynski. Aktuell ist Mads Conrad, ein ehemaliger Spitzenathlet aus Dänemark, hin und wieder als Trainer in Saarbrücken. 

Vor allem die Vielfältigkeit mag die Sportlerin: „Es ist technisch und taktisch sehr anspruchsvoll, man muss schnell reagieren und physisch fit sein. Es ist von allem etwas dabei, sodass man Defizite mit seinen Stärken kompensieren kann.“ Ihre Stärken sieht sie in „Kopf und Händchen“: Sie habe taktisch einen guten Überblick, und auch die Technik passe. Außerdem sei sie mental gut aufgestellt: „Wenn es darauf ankommt, performe ich für gewöhnlich.“ So zählt sie den Sieg bei der International Challenge und den Vizemeistertitel bei den Super 100 der World Tour mit Stine Küspert zu ihren größten Erfolgen. 

Ab etwa 18 Uhr hat Emma Moszczynski Zeit, sich ihrem Fernstudium der Psychologie zu widmen. „Früher wollte ich Medizin studieren, aber mir ist schnell klar geworden, dass Medizin und Leistungssport zusammen nicht funktionieren würden.“ Man sei als Sportler standortgebunden, gleichzeitig viel unterwegs, was die Studienauswahl nicht vereinfacht. 

Der Preis des Erfolgs

Ihre Wahl mit Rücksicht auf den Leistungssport bereut sie dennoch nicht: „Man nimmt einiges in Kauf. Vielleicht würde man die Familie gerne öfter sehen und bei Geburtstagen da sein und nicht in Asien am anderen Ende der Welt. Doch ich habe das nie als Verlust wahrgenommen.“ Ihre Familie sei inzwischen daran gewöhnt: „Sie sehen hinter die Kulissen, leiden und freuen sich mit mir. Doch vor allem stehen sie hinter mir“, so die Athletin. Wenn man sich nicht persönlich sehen kann – was oft der Fall ist, schließlich liegen sieben Stunden Fahrt dazwischen – wird per FaceTime telefoniert. 

„Kaiserslautern liegt mir am Herzen. Ich komme gerne hierher. Die Zeit im Internat habe ich sehr genossen und sie war ein zentraler Abschnitt in meinem Werdegang“, spricht Emma Moszczynski. Kurz darauf ist sie wieder bei den Anderen auf dem Feld. 

„Wenn der Schlag schnell ist und du ihn passend stoppst, hat er einen guten Schnitt. Seht ihr?“ Mehrmals führt sie den technisch anspruchsvollen Schlag vor und fordert daraufhin Katharina Nilges, frische U17-Vize-Europameisterin, und Leonie Wronna auf, es ihr nachzutun. ELENA HARTMANN


„Wir haben es geschafft, die Bayern zu ärgern“

FUSSBALL: Die B-Junioren des 1. FC Kaiserslautern kassieren eine 0:2-Niederlage gegen den FCB - Am Samstag kommt der TSV 1860

KAISERSLAUTERN. Am zehnten Spieltag der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest unterlagen die Nachwuchskicker des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Bayern München mit 0:2. Lange hielten sie den 0:1-Rückstand und hatten im Verlauf des Spiels sogar noch die Chance auszugleichen. 

Bereits früh geriet die Elf vom Betzenberg in Rückstand. Schon in der siebten Minute sorgte Jussef Nasrawe per Kopf für die 1:0-Führung der Bayern. Die Roten Teufel ließen sich davon jedoch nicht beirren und gestalteten die Partie offen. „Wir waren im Spiel drinnen, haben sehr gut verteidigt, gut nach vorne gespielt und die Bayern sehr lange geärgert“, lobt FCK-Trainer Eimen Baffoun die Leistung seiner Mannschaft. 

Es ging weiter mit Chancen auf beiden Seiten, blieb aber lange beim 0:1-Rückstand. In der 80. Minute bot sich für Marvin Yüsün die beste Chance auf den Ausgleich, er scheiterte jedoch an der Glanzparade von Bayern-Torwart Leon Klanac. 

Nur wenige Minuten später mussten die Lauterer dann das besiegelnde 0:2 nach einem Eckball hinnehmen. Erneut per Kopftraf diesmal Roko Mijatovic (87.) für die Münchner. „Da mussten wir uns dann der Niederlage hingeben, aber bis dahin haben wir gut gekämpft und waren sehr knapp am 1:1“, bedauert Baffoun den zweiten Gegentreffer. 

Dennoch musste er sich auch die Qualitäten der Münchner eingestehen: „Qualitativ war Bayern München schon besser, aber wir haben mit der taktischen Ausrüstung, den Vorgaben und der Mentalität der Jungs lange ein offenes Spiel gehabt“, sagt er und fügt an: „Wir haben es geschafft, die Bayern zu ärgern.“ 

Keine guten Erinnerungen

Statt der Länderspielpause steht für die jungen Roten Teufel am Samstag in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest das Wiederholungsspiel gegen den TSV 1860 München an. Gegen stark veränderte „Löwen“ warnt FCK-Trainer Baffoun davor, zu viel Emotionen aus der ersten Begegnung mit in die Partie zu nehmen. 

An die letzte Partie erinnert man sich wohl auf beiden Seiten ungern. Das Spiel endete unschön mit zwei Krankenwagen auf dem Platz und einem Spielabbruch, nun folgt am Samstag die Neuauflage. Doch die alte Partie bleibt wohl weiterhin in den Köpfen: In den Spielen gegen Freiburg und Mainz hielten die TSV-Spieler beim Torjubel das Trikot mit der Nummer des Spielers in die Höhe, der sich in der Partie in Kaiserslautern verletzt hatte. „Das schwirrt 1860 noch im Kopf. Die wollen alles an den Tag legen, um das Spiel zu gewinnen“, meint FCK-Trainer Eimen Baffoun. „Da geht es dann darum, die Emotionen zu regulieren und sich auf das Fußballspiel zu konzentrieren“, erklärt er weiter. 

Beim Spielabbruch lag seine Elf gerade mit 1:2 zurück, doch die Bedingungen hätten sich stark verändert. „Personell müssten wir eigentlich jetzt in der Woche endlich wieder komplett sein, alle Coronaerkrankten und alle Verletzten sind wieder an Bord“, freut sich der FCK-Trainer. „Änderungen zum letzten Spiel gegen 1860 wird es auf jeden Fall geben. Wir waren an diesem Tag ja auch sehr dünn besetzt“, erklärt er weiter. 

Aber auch beim Gegner aus München habe sich einiges getan. „1860 ist fast eine neue Mannschaft. Die haben viele verletzte Spieler und daher viele aus der U16 hochgezogen, die sehr gut sind, teilweise besser als die U17-Spieler, und seitdem punkten die auch kontinuierlich“, berichtet Baffoun. Aus den letzten drei Spielen holten die Löwen sieben Punkte. Gegen Freiburg feierten sie einen 4:3-Sieg und nahmen einen Punkt gegen Augsburg mit (2:2). Zuletzt siegten sie dann 2:0 gegen den 1. FSV Mainz 05 und sprangen mit den drei Punkten in der Tabelle vor die Roten Teufel und damit aus der roten Zone. 

Der FCK-Trainer geht dennoch positiv in die Partie. „Das ist ein sehr gefährlicher Gegner. Die sind aktuell in einer guten Verfassung. Da gilt es, wie gegen den KSC unser Spiel durchzusetzen und der Partie unseren Stempel aufzudrücken“, gibt er vor. Am Nachwuchsleistungszentrum habe man zudem noch keine Niederlage kassiert. Mit der Heimstärke im Rücken und der personell guten Lage, gäbe es ein klares Ziel: „Wir wollen die Serie, die 1860 aktuell hat, stoppen.“ Anpfiff ist am Samstag um 11 Uhr im Sportpark Rote Teufel. LINA NAUERZ