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LEO Saison

»Ohne diese Tiere wäre die Welt eine andere«

Sonderausstellung: »Spinnen und ihre Verwandten« im Urweltmuseum Geoskop in Thallichtenberg

»Ohne diese Tiere wäre die Welt eine andere«

Leuchten unter Schwarzlicht: Skorpione. Foto: Urweltmuseum Geoskop

Normalerweise sind es vor allem versteinerte Exponate, die das Urweltmuseum auf der Burg Lichtenberg zeigt, die Exemplare, die in der aktuellen Sonderausstellung zu sehen sind, sind dagegen lebendig: 25 Spinnen und Spinnentiere haben sich auf der oberen Etage des Geoskops vorübergehend häuslich eingerichtet.Und das wortwörtlich, denn gleich der erste vorsichtige Blick in die Glaskästen lässt Fäden und Netze erkennen. „Die spinnen, die Spinnen“, denke ich mir und bekomme dafür ein entschiedenes „Jein“ von Museumspädagoge Dr. Jan Fischer zu hören. „Tatsächlich kann zwar jede Spinne Fäden spinnen, aber nicht alle weben daraus auch Netze“, erklärt er.  

Sonderausstellung: »Spinnen und ihre Verwandten« im Urweltmuseum Geoskop in Thallichtenberg


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Auch wenn sie Fäden spinnen kann, baut sie kein Netz: Die Brasilianische Riesenvogelspinne ist eine Jägerin. Foto: Urweltmuseum Geoskop

Die bekannten Vogelspinnen beispielsweise, die zwar zur Gattung der Webspinnen gehören, seien Jäger. Sie fallen ihre Beute an und töten sie mit einemgezielten Giftbiss. Ein gutes Stichwort, das die Frage aufwirft, wie gefährlich die bis zu handtellergroßen Tiere, die hier bestaunt werden können, denn eigentlich sind?

„Genau genommen ist jede Spinne giftig“, weiß Fischer, „allerdings sind die wenigstens dadurch auch gefährlich.“ Im Gegenteil, viele Spinnen kämen mit ihren Zähnen gar nicht erst durch die menschliche Haut und selbst wenn, sei das in den meisten Fällen – ähnlich einem Insektenstich – eher sehr unangenehm.

Aber natürlich gibt es Ausnahmen. Eine davon sitzt im nächsten Terrarium. Die Bananenspinne ist auch für den Menschen tödlich und so gut getarnt, dass ich froh bin, dass diese Art – wie alle wirklich gefährlichen Spinnen – bei uns nicht heimisch ist. Zum Schutz aller Beteiligten sitzt dieses Exemplar denn auch hinter zwei Glaskästen und kann somit unbesorgt betrachtet werden. „Die Terrarien sind vor allem auch für die Sicherheit der Spinnen da“, gibt der Museumspädagoge zu bedenken. Einmal die Woche kommt der Besitzer, ein privater Züchter, vorbei, um die Tiere zu füttern und sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. „Wir sind ein Museum, kein Zoo und auch keine Therapie.“ Anschauen und nicht anfassen lautet also das Motto. Die meiste Zeit über sind die Terrarien-Bewohner gut sichtbar, aber auch wenn sich die Krabbler mal zurückziehen, sind in vielen Gehegen die präparierten Häute ausgestellt, die den lebendigen Exemplaren zum Verwechseln ähnlich sehen. „Kinder denken oft, es wäre eine tote Spinne, dabei ist es nur die abgeworfene Haut, aus der die Spinne herausgewachsen ist“ , so Fischer.

Besucher jeden Alters kommen in die Ausstellung. Kinder übernähmen dann oft das Verhalten der Eltern, wenn es um die Angst vor den Spinnen geht. „Dass sie uns erst einmal fremd sind, ist ganz normal. Mit dem achtbeinigen Körperbau sind sie völlig anders als die uns vertrauten Säugetiere.“ Allerdings würde es sich laut Fischer lohnen, diese Distanz zu überwinden. „Es sind faszinierende Tiere. Ohne Spinnen wäre unsere Welt eine andere, sie fressen Schädlinge, dienen selbst als Nahrung und leisten einen erheblichen Beitrag zu unserem Ökosystem.“

Dass Spinnen dennoch so einen schlechten Ruf haben, findet er schade. Vor allem in Filmen seien es oft die harmlosesten Vogelspinnen, die als tödliche Monster dargestellt würden. Aufgabe der Ausstellung soll es deswegen auch sein, mit solchen Vorurteilen aufzuräumen.

Zum Schluss betreten wir noch ein abgedunkeltes Zelt. Unter einer Schwarzlichtlampe sind die fluoreszierenden Tiere besonders gut zu sehen: Skorpione gehören ebenfalls zu den Spinnentieren, was leicht an den charakteristischen acht Beinen zu erkennen ist.

Insgesamt sind es 200 Spinnenbeine, die noch bis zum 13. Januar 2022 in der Ausstellung zu finden sind. Tatsächlich bin ich den dazugehörigen Tieren jetzt schon deutlich zugetaner, als noch zu Anfang meines Besuchs und auch auf dem Rückweg ertappe ich mich bei der Frage, wie viele Spinnen wohl gerade zwischen den Mauern der Burg Lichtenberg herumhuschen. Leandra Philipp

Mit dem Smartphone in der Hand Rätsel lösen

Familie: Actionbound auf Burg Lichtenberg und auf der Gartenschau Kaiserslautern

Eine digital geführte Zeitreise können Familien mit Kindern neuerdings auf Burg Lichtenberg bei Kusel unternehmen. Erforderlich sind die kostenlose Actionbound-App sowie ein Smartphone. Die App kann bereits zuhause heruntergeladen werden. Auf der Erlebnistour vor Ort gilt es dann – wie bei einer Schnitzeljagd – als Team Stationen vor Ort zu finden, Rätsel oder Aufgaben zu lösen und Wissenspunkte zu sammeln, wie es in einer Mitteilung der Kreisverwaltung Kusel heißt.

Die Idee zum Actionbound „Burg Lichtenberg für Familien“ hatte Isabel Wittke vom Netzwerk „Familien bilden und stärken im Landkreis Kusel“. Um 800 Jahre Burggeschichte in einen kindgerechten, rund einstündigen Rundgang zu packen, holte sich Wittke Unterstützung beim Experten Andreas Rauch, dem Verwalter der Burg Lichtenberg bei der Kreisverwaltung Kusel.

Insgesamt 1,2 Kilometer lang ist die Wegstrecke nun. Auf der Tour können zehn Stationen erkundet werden. Die Aufgaben sind unterschiedlich: An manchen Stellen müssen Fragen beantwortet, an anderen ein „GPS“- Punkt gefunden werden – also ein durch ein Navigationssatellitensystem exakt bestimmter Punkt. Oder es wird ein „Beweisfoto“ hochgeladen. Geeignet sei der Bound für Familien mit Kindern von etwa fünf bis zwölf Jahren, so die Macher. Die Strecke sei nicht komplett barrierefrei, was von Familien, die mit Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs sind, bedacht werden sollte. Insbesondere auf der Oberburg und am Spielplatz könnten Treppenstufen aktuell nicht umfahren werden.

Der QR-Code, der zum Bound führt, kann auf der Webseite des Netzwerkes abgerufen werden, Infos hat auch die Touristeninformation des Pfälzer Berglandes. Der Eintritt zur Burg ist kostenlos, zahlen muss nur, wer vor Ort zusätzlich das Urweltmuseum Geoskop besuchen möchte.

Unter allen Mitspielern des Bounds „Burg Lichtenberg für Familien“, die die Tour bis zum 30. September absolviert haben, verlost die Tourist-Information des Pfälzer Berglandes übrigens eine Draisinentour – Teilnahme per Mail (unter Nennung des Team-Namens) an diese Mailadresse: burg-lichtenberg@kv-kus.de.

Der Actionbound „Burg Lichtenberg für Familien“ wird unter dem Motto „Familienferien zuhause – Langeweile ausgeschlossen“ auch durch die Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft in Kaiserslautern unterstützt. Diese bietet für Familien außerdem einen circa zweistündigen Actionbound auf der Gartenschau Kaiserslautern an. Auch hier wollen Rätsel gelöst und Fragen beantwortet werden. leo

INFO

»Spinnen und ihre Verwandten«:
Geoskop
Thallichtenberg, Burg Lichtenberg
bis 13.1.22, einschließlich
Oktober 10-17 Uhr, Nov.-März 10-12 Uhr und 14-17 Uhr
www.urweltmuseum-geoskop.de  

INFO

»Burg Lichtenberg für Familien«:
www.netzwerk-familienbildungkus.de
www.pfaelzerbergland.de

Infos zum Actionbound auf der Gartenschau Kaiserslautern:
www.evangelische-arbeitsstelle.de
www.gartenschau-kl.de