Der Anfang aller geschüttelten, gerührten oder zusammengebauten Mixgetränke war „cock’s tail“. Einschlägigen Quellen zufolge ist dieses Wort bei den Hahnenkämpfen in Amerika entstanden, bei denen dem Sieger die Schwanzfedern des Unterlegenen zustanden. So trank man „on the cock's tail“. Die erste schriftliche Quelle definierte das Wort „Cock tail“ 1806 als „stimulierendes Getränk aus Spirituosen aller Art, Zucker, Wasser und Bitters“.Im Gespräch mit Benedikt Rosendorfer, Gründer der mobilen Cocktailbar „Fluidum“, erfahren wir einiges über Mixgetränke, die heute wesentlich kreativer in den Zutaten und gerade im Sommer immer öfter alkoholfrei ins Glas kommen. Während früher Obst, Schirmchen, Zuckerrand und viel Deko das Cocktailglas zierten, zählt heute die Qualität der Zutaten. Er selbst hat als Schüler in einer Bar gejobbt. Aus privaten Anfragen, Cocktails bei Feiern zu mixen, ist ein florierendes Unternehmen mit 65 Mitarbeitern geworden, das für Veranstaltungen gebucht wird und virtuelle Cocktailkurse anbietet.
Sommerscocktails: Alkoholfrei und Zitrusnoten im Trend
Cocktail, Longdrink, Highball ... was macht den Unterschied?
Einmal die Zubereitungsart – ein Longdrink wird nur im Gästeglas mit Eis gebaut und gerührt, der Cocktail im Shaker geschüttelt und ohne Eis abgeseiht – und die Füllmenge: Der Longdrink wird bis oben mit dem alkoholfreien Filler, etwa Tonic, aufgefüllt, beim Cocktail wird der Drink nur mit einem Schuss Filler gespritzt – oder gar nicht. Der Highball ist eine Cocktail-Kategorie, bestehend aus einer Spirituose und einem kohlensäurehaltigen Filler, der mit weiteren Zutaten verfeinert werden kann.
Gibt es eine „Geheimzutat“, damit ein alkoholfreier Cocktail nicht wie teurer Saft schmeckt?
Da hat sich sehr viel getan, wir verwenden grundsätzlich keine Säfte, sondern destilliertes Wasser mit Beeren oder Kräuter, etwa alkoholfreien Gin oder Vodka, damit können die gleichen Cocktails nah am Original genossen werden. Die Anfrage nach alkoholfreien Varianten nimmt übrigens zu, der Onlinemarkt an alkoholfreien Destillaten auch, aber auch in Supermärkten gibt es sie schon.
Wir leben in der Pfalz, gibt es Cocktailvarianten mit Pfälzer Wein oder anderen pfälzischen Zutaten?
Es gibt einen hervorragenden Gin aus der Pfalz, den „Delirium Gin“ (https://delirium-pfxlz.com), den man etwa für den „Himbeer Thymian Smash“ verwenden kann. Unser „Pfalz Sour“ (Bourbon, Zitronensaft, Zuckersirup, Orangenzeste) wird mit Pfälzer Spätburgunder oder Merlot getoppt.
Für den Cocktailgenuss zuhause – braucht es ein komplettes Mixerset?
Nein, ein Brett und ein gutes Messer reichen, wenn’s etwas mehr sein darf: Stößel und Shaker ... Sabine Demirci
INFO
»Fluidum – die mobile Cocktailbar«
Mannheim
fluidumculture.com
Mail: info@fluidumculture.com
REZEPTTIPPS FÜR COCKTAILS MIT UND OHNE ALKOHOL
Himbeer Thymian Smash
Zutaten: 5-7 Himbeeren, 2 Stiele Thymian, 3 cl Zitronensaft (frisch), 2 cl Zuckersirup, 5 cl Gin („Delirium“, Pfalz), Eiswürfel
Zubereitung: Himbeeren und Thymian in den Shaker und Zitronensaft dazugeben, alles gut zerstampfen, restliche Zutaten dazugeben, Eis in den Shaker geben, 5-10 Sekunden shaken, frisches Eis in einen Tumbler (kurzes Trinkglas mit dickem Boden) geben, Cocktail durch ein Sieb abseihen. Mit Thymianzweig garnieren.
Gin Basil Smash
Zutaten: 5 cl alkoholfreier Gin, 2 cl Zuckersirup, 3 cl Zitronensaft (frisch), 10-12 Blätter Basilikum, Eiswürfel Zubereitung: Basilikum mit Zitronensaft in den Shaker geben, alles gut zerstampfen, restliche Zutaten dazu, Eiswürfel in den Shaker, 5-10 Sekunden gut shaken, frisches Eis in einen Tumbler geben, Smash durch ein Sieb ins Glas abseihen.
Moscow Mule
Zutaten: 5 cl Vodka, Ginger Beer, 1 Limette, Minze
Zubereitung: Limette achteln, pressen und in ein Glas oder typischen Kupferbecher geben, mit Eis befüllen, Vodka dazu und mit Ginger Beer auffüllen, bei Bedarf mit frischer Minze verfeinern. dem