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Das Jugendamt des Landkreises Südliche Weinstraße richtet seine Angebote nach den gesellschaftlichen Anforderungen aus. So wurde die Schulsozialarbeit an Grundschulen stark ausgeweitet. Laut Jugendamtsleiterin Hannelore Schlageter gibt es für die über 20 Grundschulen 13 Stellen für die Schulsozialarbeit.
Die Schulsozialarbeiterinnen sind jeweils für eine bis zu vier Grundschulen im Landkreis zuständig. Sie kümmern sich um die lebensweltbezogene Beratung der Schüler, um deren sozialpädagogische Begleitung im Einzelfall, um das Fördern sozialer Kompetenzen in Gruppen und um ein offenes Gesprächs- und Kontaktangebot.
Drei der Schulsozialarbeiterinnen an Grundschulen im Landkreis sind Sibylle Wirth, Alexandra Diallo und Vienna Grüner. Sie sehen ihre Aufgabe darin, für die Kinder während des Schulalltags als Ansprechpartner für persönliche Belange da zu sein, während sich die Lehrer überwiegend um die Wissensvermittlung kümmern. Der Sprung von der Kita in die Grundschule sei ein bewegender Punkt, sagt Vienna Grüner; zumal die Kleinen zum Teil von 8 bis 16 Uhr in der Schule seien. Da sei es wichtig, mit multiprofessionellen Teams die Kinder zu begleiten, gibt Sibylle Wirth zu bedenken.
Im Klassenverbund und in Einzelgesprächen entwickeln sich Vertrauensverhältnisse zwischen den Kindern und den Schulsozialarbeiterinnen. Diese werden zu Bindegliedern zwischen den Schulen, den Eltern und weiteren Institutionen. So wird nach individuellem Bedarf Hilfe angeboten oder Kontakt zu weiteren Fachstellen hergestellt. Die Schulsozialarbeiterinnen ebnen Eltern bei Bedarf den Weg, institutionelle Hilfe – zum Beispiel die des Allgemeinen Sozialen Dienstes des Jugendamtes – anzunehmen, wie Michael Schwitzke, Referatsleiter Soziale Dienste, verdeutlicht.
Der Erste Kreisbeigeordnete Georg Kern hebt den präventiven Aspekt der Schulsozialarbeit an Grundschulen hervor. Kinder könnten vor größeren Problemen bewahrt werden, wenn sie frühzeitig Unterstützung erführen. Deshalb sei der Landkreis sehr froh darüber, dass die Verbandsgemeinden bereit seien, in einem erweiterten Umfang dieses Angebot an Grundschulen mitzufinanzieren.
Die Sozialarbeit setzt bereits vor der Grundschule in den Kindertagesstätten an, wie Hannelore Schlageter verdeutlicht. Schulsozialarbeiterinnen in den Grundschulen knüpfen bei Kooperationsprojekten bereits Kontakte zu den Kindertagesstätten. So lernen die Vorschulkinder sie vor der Grundschule kennen und sie sind am ersten Schultag bereits bekannte Gesichter.
Die Schulsozialarbeit reicht nach der vierten Klasse weiter bis in die weiterführenden Schulen im Landkreis. Grundlage einer erfolgreichen Schulsozialarbeit ist laut Hannelore Schlageter, dass die fachlich breit aufgestellten Schulsozialarbeiterinnen in ihrer jeweiligen Persönlichkeit zu den unterschiedlichen Schulen passen und alle Beteiligten aufeinander abgestimmt arbeiten. In den Grundschulen im Landkreis scheint das zu funktionieren. Sie habe eine große Offenheit in den Schulen erlebt, berichtet Alexandra Diallo. (tkn)
„Toni Coroni“
„Toni Coroni“ begleitet Kinder durch die Corona-Zeit
„Toni Coroni & Die starken Kinder“ heißt das Buch von Schulsozialarbeiterinnen im Landkreis. Anlass war das Corona-Virus, der das Leben von Kindern und ihren Eltern auf den Kopf gestellt hat. Um sie in dieser Zeit zu begleiten, hat das Redaktions-Team Geschichten und Lieder geschrieben, gezeichnet, Bastelanleitungen erstellt und weitere Anregungen zusammengetragen, wie man die Corona-Zeit mit Kindern gut gestalten kann. Entstanden ist ein 100 Seiten umfassendes Buch, in dem Corona und die damit verbundenen Unsicherheiten kindgerecht und vielschichtig thematisiert werden.
Alle Materialien sind unter www.suedliche-weinstrasse.de/de/landkreis/kinder-und-jugendliche.php zu finden. (tkn)
Corona-Bürgertelefon
Team der Schulsozialarbeit am Corona-Bürgertelefon
Das Team der Schulsozialarbeit im Landkreis hat seine soziale Kompetenz auch am gemeinsamen Corona-Bürgertelefon des Landkreises Südliche Weinstraße und der Stadt Landau eingebracht. Menschen am anderen Ende der Leitung hätten das Einfühlungsvermögen und die Beratungskompetenz sehr geschätzt, sagt der Erste Kreisbeigeordnete Georg Kern. Dieses Mitfühlen war neben inhaltlichem Wissen bedeutsam, schließlich herrschte viel Verunsicherung unter den Anrufern. Schulsozialarbeiterin Alexandra Diallo berichtet von einer älteren Dame, für die es schlimm gewesen sei, ihre Familie nicht zu sehen und nicht zu wissen, wohin sie in der Öffentlichkeit noch gehen dürfe. Manch einer hatte andere Sorgen: „Darf ich beim Winzer vor dessen Tür den bestellten Wein abholen?“, wurde Schulsozialarbeiterin Sibylle Wirth gefragt. Ihre Kollegin Vienna Grüner erinnert sich an die stetig überarbeiteten Corona-Bekämpfungs-Verordnungen, die bei den Menschen direkt nach der Veröffentlichung auch neue Fragen aufwarfen. (tkn)