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Im Frühjahr stehen die Pflanz- und Umbauarbeiten im eigenen Garten oder auf dem Balkon an. Nicht vergessen werden sollten dabei die Insekten. Denn die Zahlen eines Uno-Berichts sind erschreckend:
Um mehr als 75 Prozent ist die Biomasse von Ameisen, Fliegen, Käfern, Schmetterlingen, Wildbienen und Wespen zurückgegangen. Durch Pestizide, fehlenden Blütennektar und einseitige Bewirtschaftung von Feldern gibt es immer weniger bestäubende Insekten. Durch die fortschreitende Umweltzerstörung sind bis zu einer Million Tier- und Pflanzenarten mehr oder weniger bestandsbedroht. Experten schätzen, dass täglich zwischen 50 und 150 Arten unwiederbringlich von der Erde verschwinden. Besonders stark betroffen sind hier zum Beispiel die Insekten. Dabei kann jeder aktiv werden und selbst etwas gegen das Artensterben tun. Darauf weist die Untere Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße hin.
Es fängt zu Hause im Garten an und kann auf dem Balkon fortgesetzt werden. Auch auf dem kleinsten Platz kann viel für die Artenvielfalt getan werden. Beispielsweise können schon in Pflanztöpfen Blühangebote mit Lavendel, Kornblumen, Wiesensalbei, Myrte, Glockenblumen oder Wandelröschen angepflanzt werden. Positiv sind auch kleine Wasserstellen, zum Beispiel eine alte Zinkwanne, die mit Wasserpflanzen angelegt ist. Gut für Insekten und Vögel, die sich daran erfrischen können und nebenbei zudem ein gesundes Klima schaffen.
Auch ein Nistkasten oder ein Insektenhotel kann zu Hause gemeinsam gebaut werden. Das macht sicherlich auch den Kindern Spaß und sie lernen nebenbei die Natur kennen. Das gilt analog beim Aussäen von Samen oder beim Pflanzen von Setzlingen. Dort erleben schon die Kleinsten das Wachsen und Gedeihen hautnah. Spielerisch wird so der Artenschutz in den Alltag integriert.
Zier- und Balkonpflanzen übrigens wie etwa die bekannten Geranien sind absolut nutzlos, locken keine Insekten an und sind auch nicht bienenfreundlich, betont der Natur- und Artenschutz des Landkreises. Einen Tipp haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch noch: Efeu und andere Pflanzen im Garten und auf dem Balkon bis in den Herbst hinein blühen lassen. Dieser Nektar ernährt Bienen, Wespen und Schmetterlinge. Helfen kann man Insekten übrigens auch, wenn man Bio-Produkte kauft, da Bio-Landwirte auf chemisch-synthetische Pestizide verzichten. Die chemischen Keulen im Garten und auf dem Balkon sollte man besser auch bleiben lassen. Es gibt hierzu biologische Alternativen, die genauso gut wirken.
Kritisch für den Natur- und Artenschutz sind die Steinoder Designgärten, die immer öfter angelegt werden. So pflegeleicht diese auch sind, artenfördernd sind sie leider auf keinen Fall. (KV SÜW)
Zum Weiterlesen:
Andreas Segerer: „Das große Insektensterben“, Oekom Verlag.
Weitere Informationen zum Insektensterben unter www.nabu.de zum Thema Biologische Vielfalt www.bfn.de und www.waschbaer.de zur Bauanleitung eines Insektenhotels.