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Kerwe Bockenheim

Bockenheimer Burschen laden ein

Von Freitag bis Sonntag wird die Kirmes gefeiert. Für die musikalische Unterhaltung sorgen „Flow Control“ und die „Rockabout Aces“.

Bockenheimer Burschen laden ein

Die „Rockabout Aces“ sind am Samstabend live zu erleben. FOTO: ROCKABOUT ACES/GRATIS

Endlich ist es wieder soweit - die Bockenheimer Kerwe 2024 steht vor der Tür. Diese wird von Freitag, 23. August, bis Montag, 26. August gefeiert und wieder von der Burschenschaft 1813 Bockenheim veranstaltet und organisiert. Am Kerwesonntag wird wieder ein bunter Umzug durch den Ort stattfinden.

Am Freitagabend um 20 Uhr eröffnen der Burschenvater und Pfarrerin Ute Metzger die Kerwe, wobei sie ihren kirchlichen Segen erhält. Danach gibt es musikalische Unterhaltung von „Flow Control“, welche den Kerwebesuchern mal so richtig einheizen.

Der Samstag wird ab 20 Uhr von den „Rockabout Aces“musikalisch begleitet. Die „Rockabout Aces“ bieten unter anderem Classic Rock Cover der Extraklasse. Die sechsköpfige Formation bietet von AC/DC über Guns N'Roses und Bon Jovi bis hin zu Tina Turner alles, was das Rockerherz höher schlagen lässt.

Die Bockenheimer Kinder können wie jedes Jahr ab 13 Uhr ihre Fahrräder an der Raiffeisenhalle schmücken für den Umzug. Dieser findet am Sonntag, 25. August, ab 14 Uhr statt.

Am Montag findet das traditionelle Wingertspflugrennen statt. FOTO: GEMEINDE BOCKENHEIM/GRATIS
Am Montag findet das traditionelle Wingertspflugrennen statt. FOTO: GEMEINDE BOCKENHEIM/GRATIS

Hierzu kündigt die Burschenschaft in ihrem Ausblick auf die Kerwe 2024 an: „Während unsere Zeppelvereinigungen schon früh morgens los ziehen, um den Wein für unserem Umzug zu sammeln, bereiten wir alles für unseren schönen Umzug um 14 Uhr vor. Nachdem an jeder Gaststätte ein Kerwestrauß angebracht wurde und wir am Kerweplatz angekommen sind, könnt ihr euch auf die Von Freitag bis Sonntag wird die Kerwe gefeiert − Umzug am Sonntag ein Höhepunkt Kerweredd freuen. Lustige Geschichten und Missgeschicke aus unserem täglichen Dorfleben werden hier nochmal humorvoll erzählt“. Die „Modern Sound Big Band“ wird auf dem Kerweplatz während des Umzugs für die musikalische Begleitung sorgen. Am Montag, dem „letzten und traurigsten Tag “steht zuerst das Wingertspflugrennen an, um 16.30 Uhr für die Kleinen und um 18 Uhr für die Großen. Ab 19 Uhr spielt die Band „Twist & Shout“ und das Bezirkspaar wird mit einem schicken Walzer den Kerwetanz eröffnen. Nachdem der „Kissjestanz“ stattgefunden und am Abend nochmal Feierstimmung angesagt ist, wird die Kerwe um Mitternacht beerdigt. red

Brauchtum mit großer Tradition

Die Burschenschaft Bockenheim gründet sich auf eine Junggesellenvereinigung

Bei dem Wort „Burschenschaft“ denkt man im ersten Moment wahrscheinlich an die Studentenbewegung der „Deutschen Burschenschaft“, die 1815 in Jena gegründet worden ist und freiheitlich, demokratische Werte in einem geeinten Deutschland vertritt. Mit studentischen Verbindungen hat die Burschenschaft 1813 Bockenheim jedoch nichts zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Junggesellenvereinigung wie sie damals für die Pfalz und das Leiningerland typisch war, heute aber größtenteils in Vergessenheit geraten ist. Sie hießen meist „Jugendgenossenschaft“, „Junggesellenverein“, „Bubenbruderschaft“, „Zunft der Burschen“ oder auch wie in Bockenheim „Burschenschaft“. Diese Vereinigungen sollten die heranwachsende Jugend zu Disziplin und Ordnung erziehen, was in einem monarchischen Obrigkeitsstaat gefördert wurde. Die Jugend erzog sich in diesen Einrichtungen also selbst und lehrte sich gegenseitig gesellschaftliche Grundsätze. Auch sollten junge Burschen an das andere Geschlecht herangeführt werden, worauf heute noch viele Traditionen beruhen. Dass diese Institutionen schon älter sind, zeigen die Statuten der „Zunft junger Burschen zu Kriegsfeld“ vom 20. Mai 1787, bei der es sich um eine Neugründung handelt, was deutlich macht, dass sie vorher schon einmal existiert haben. Leider sind Kriegsfeld und Bockenheim die einzigen Burschenschaften in der Pfalz, die ihr Wissen damals niedergeschrieben haben. In Bockenheim erst seit 1884. Es jedoch ist zu vermuten, dass die Bockenheimer Burschenschaft zunächst gar nicht als solche gegründet worden war, denn Überlieferungen zufolge war sie zunächst eine Bürgerwehr, die Kleinbockenheim bewachen sollte. Einige Traditionen berufen sich auch heute noch auf diese Wurzeln. Es gibt zudem viele Bräuche, die sich über Jahrhunderte erhalten haben ohne niedergeschrieben worden zu sein. Dabei ist es schwer nachzuvollziehen, wie alt diese Traditionen sind und woher sie kommen. Man kann es nur vermuten, dass es sie wohl schon länger gibt. Die Burschenschaft Bockenheim hieß ursprünglich „Burschenschaft Kleinbockenheim gegründet 1813“. Das hängt damit zusammen, dass Bockenheim bis 1956 geteilt war in Groß- und Kleinbockenheim. Lediglich bei den Zepplervereinigungen lässt sich heute noch eine Trennung erkennen. Umzüge, speziell Kerweumzüge, sind wie Gastbesuche im Kalender der Burschenschaft. Man besucht sich gegenseitig und bereichert somit die Umzüge in der ganzen Region. Außerdem sind die sonntäglichen Fahrten auch ein Kernelement im Vereinsleben. Im Jahre 1884 wurde das älteste Protokollbuch begonnen, das der Burschenschaft 1813 bis heute noch erhalten blieb. Es beginnt mit der Erneuerung der Statuten. Allerdings ist es bis heute ein Rätsel, warum die Statuten geändert wurden und wie sie vorher gelautet haben. Die geänderten Statuten von 1884 sind heute noch gültig und werden jedem Burschen bei der Aufnahme in den Verein vorgelesen. Anschließend hebt er die rechte Hand und spricht den Schwur nach, welcher sich ebenfalls im ältesten Protokollbuch befindet. red