„Abschied und Trauer sind keine Tabuthemen mehr, das Ende wird wieder Teil unseres Lebens, immer häufiger beschäftigen sich alte wie junge Menschen auch öffentlich mit Themen wie Sterben und Tod“ - so heißt es im Editorial des „Sterbereports 2022“, der sich unter anderem ausführlich mit den Veränderungen im deutschen Bestattungswesen befasst. Besonders markant ist der Trend weg vom Sarg und hin zur Urne. 1960 entschieden sich noch gut 90 Prozent der Deutschen für eine Erdbestattung, nur zehn Prozent wählten die Feuerbestattung. 2020 lag das Verhältnis bei 24 zu 76 Prozent zugunsten der Feuerbestattung.
Mit der Tendenz zur Urnenbestattung verbunden ist die wachsende Nachfrage nach alternativen und individuellen Bestattungsformen wie dem Friedwald, der Seebestattung oder dem Erinnerungsdiamanten. Erinnerungsdiamanten als unvergängliches und diskretes Erbstück sind ein noch ungewöhnlicher Bereich der Bestattungskultur. Dabei wird wahlweise die gesamte oder ein Teil der Asche des oder der Verstorbenen zu einem Rohdiamanten gepresst und auf Wunsch geschliffen.
Inzwischen ist die Asche aber nicht mehr die einzige Kohlenstoffquelle zur Herstellung eines Erinnerungsdiamanten. Die Alternative sind Erinnerungsdiamanten aus Haaren, wenn Erinnerungsobjekte aus Kremationsasche aus sozialen, rechtlichen oder familiären Gründen nicht möglich oder erwünscht sind. djd