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Grünstadter Weinwettstreit

Krönung beim Grünstadter Weinwettstreit: Sehr gespannt auf das Amt

Charlotte Schraut wird auf dem Luitpoldplatz zur Weingräfin geadelt

Krönung beim Grünstadter Weinwettstreit: Sehr gespannt auf das Amt

Die designierte Weingräfin Charlotte I. ist sehr heimatverbunden. FOTO: ANJA BENNDORF

Heute ist Charlotte Schrauts großer Tag. Beim Weinwettstreit auf dem Luitpoldplatz im Herzen Grünstadts wird die junge Battenbergerin zur Eröffnung des großen Festes zur 72. Weingräfin des Leiningerlandes gekrönt.

Noch hatte sie nicht allzu viel Gelegenheit dazu, sich auf diese Inthronisierung einzustimmen beziehungsweise nervös zu werden. Denn die 21-Jährige steckte bis einschließlich Dienstag über beide Ohren in Arbeit. „Ich hatte noch eine letzte Prüfung vor den Ferien“, erzählt sie. Die Winzertochter studiert im vierten Semester Rechtswissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. 

Insgesamt empfinde sie aber deutlich mehr Vorfreude als Lampenfieber aus Sorge, dass etwas schief gehen könnte, versichert die Pfälzerin. Was sie bei der Feier, zu der sie in einer Kutsche anreist, anziehen wird, weiß Charlotte schon länger. Für die Vorbereitung ihrer Antrittsrede findet sie erst seit Mittwoch etwas Muße. Aber richtig ausgearbeitet wird die nicht. „Ich notiere nur ein paar Stichpunkte und werde dann relativ spontan sprechen“, so die Studentin. 

Schon bei ihrer feierlichen Ernennung auf der Terrasse „Aussichtsreich“ auf der Burg Battenberg, die sich im Eigentum ihrer Familie befindet, hatte sie mit einer nahezu freien, lockeren Ansprache beeindruckt. „Das macht die lange Übung in der Gastronomie“, erläutert Charlotte. Seit ihrem 14. Lebensjahr hilft sie in der Gutschenke und im Winzerbetrieb Charlotte Schraut wird heute zur Weingräfin geadelt ihrer Eltern mit. „So konnte ich mein Taschengeld ein bisschen aufbessern“, erklärt sie ihren Arbeitseifer, den sie auch mit dem Besuch von Weinsensorik-Seminaren garniert hat. 

Mit dieser Vita ist Charlotte ja eigentlich prädestiniert für das Ehrenamt einer Weinhoheit. Dennoch erstaunt es, dass sich eine Jura-Studentin, die ihren Lebensmittelpunkt in die größte Stadt Hessens verlegt hat, als Weingräfin im Leiningerland beworben hat. „Mein Opa Jürgen hat das schon vor Längerem angeregt. Er meinte, er habe nur Söhne und ich würde mich als die älteste Enkelin doch eignen für diese Aufgabe“, erzählt die Battenbergerin, die am Leininger-Gymnasium in Grünstadt Abitur gemacht hat. 

Als dann über den Ortsbürgermeister Peter Schmidt eine E-Mail mit der Suche nach Bewerberinnen an die Weingüter im Dorf weitergeleitet wurde, „habe ich angefangen, mir ernsthaft über eine Kandidatur Gedanken zu machen“, berichtet sie. Charlotte tauschte sich intensiv mit Julia Denig aus, die als 69. Weingräfin 2018/19 die erste Amtsinhaberin vom „Balkon der Pfalz“ war. Sehr genau zu überlegen sei auch gewesen, inwieweit sich das Dasein als Repräsentantin der Region mit dem extrem anspruchsvollen Studium vereinbaren ließe. 

„Ich möchte das Ehrenamt sehr ernsthaft betreiben und nicht so nebenbei“, betont die junge Frau. Digitale Zugriffsmöglichkeiten auf Uni-Stoff, die Chance, manche Veranstaltungen via Livestream zu verfolgen und die Tatsache, dass das Erste Staatsexamen und die sehr stressige Vorbereitungszeit darauf noch weiter weg sind, haben ihr die Entscheidung erleichtert. 

Schließlich fiel ihr Entschluss zugunsten der Krone aus. „Ich möchte anderen Menschen zeigen, was mir die Pfalz bedeutet. Es ist nicht selbstverständlich im Biosphärenreservat aufzuwachsen“, so Charlotte, deren aktueller Lieblingstropfen der sommerleichte Rosé aus dem Weingut ihrer Eltern ist. „Ansonsten bin ich eine Sauvignon-Blanc-Trinkerin“, erzählt die 21-Jährige, deren vorläufiger Terminkalender als Gräfin schon gut gefüllt ist. „Fast jedes Wochenende ist eine Veranstaltung“, sagt sie. „Cool ist, dass ich so an vielen Events teilnehmen werde, die ich bislang nicht besucht habe.“ 

Mitte Juli habe sie bei einem Hoheitentreffen sehr interessante Einblicke in das erhalten, was nun auf sie zukomme. Charlotte ist sehr offen für Neues. So war sie nach dem Abitur drei Monate lang in der Residenz der Botschaft von Stockholm, wo sie bereits in der Jahrgangsstufe zwölf ein Schülerpraktikum absolviert hatte. Als Zehntklässlerin hatte sie schon über ein Austauschprogramm sechs Monate an einer australischen Hochschule verbracht. Das sei in ihrer Familie aber nichts Besonderes, erzählt sie lachend von ihrem älteren Bruder, der weltweit als Koch unterwegs sei. 

Insgesamt sei sie sehr gespannt auf ihr neues Amt und auch darauf, wie es sich auf ihre persönliche Entwicklung auswirke, so die begeisterte Kickboxerin, die auch viel Mountainbike fährt und zudem gern joggt. abf