Beim Grünstadter Weinwettstreit, der heute beginnt, ist ein Musiker gleich zweimal vertreten: Heinz Schößler. Der Wahl-Asselheimer wird am Sonntagnachmittag ab 15.30 Uhr und am Montag ab 14 Uhr die Besucher des Festes unterhalten. Er ist ein Allround-Talent und Multiinstrumentalist, der sich nahezu alles autodidaktisch selbst angeeignet hat.
Heinz Schößler richtet sein Konzertprogramm nach dem Publikum
Heinz Schößler spielt von A wie Akkordeon bis Z wie Zupfinstrumente alles, was ihm in die Finger oder vor die Lippen kommt. Die Begabung hat der gebürtige Maudacher, der in Oggersheim aufgewachsen ist und mit seiner Familie seit 1987 in Asselheim lebt, von seinem Vater Walter geerbt. Der Hobby-Geiger, der verschiedene Instrumente beherrschte, hat seinem Sohn die Mundharmonika näher gebracht. Die Violinen existieren seit dem Zweiten Weltkrieg leider nicht mehr: „Die eine haben die Amis mitgenommen und die andere musste als Brennholz verwendet werden“, erzählt Schößler.
Im Schulunterricht hat er das Zupfen klassischer Stücke auf der Gitarre gelernt, was ihm allerdings nicht gut gefallen habe. Erst mit 40 Jahren sei er wieder auf die Gitarre zurückgekommen, habe sich Lern-Software gekauft und alle Griffe geübt. Auch Mandoline und Bass spielt er. Als junger Mann hat sich der Chemielaborant, der 43 Jahre lang bei der BASF beschäftigt war, zuletzt als Laborleiter, ein Mini-Keyboard gekauft. Diesem folgte bald ein richtiger Synthesizer. Ein paar Jahre später musste ein Klavier her. Und ein Akkordeon habe er sich zugelegt, weil man ein Piano nicht überall mit hinnehmen könne. „Die Tasten sind ja die gleichen“, wie die Knöpfe funktionieren, habe er sich selbst beigebracht.
„Mit einem Kollegen war ich ab 1986 Mitglied in der Band Brandies in Maxdorf“, erinnert sich Schößler, der ursprünglich überzeugt war, nicht singen zu können, jedoch seit 2010 den Chor der Siedlergemeinschaft Grünstadt leitet. Nach Auflösung der Brandies gründete er zusammen mit dem Gitarristen Thomas Schmitt das Duo Peanuts „und in Gartenstadt habe ich moderne religiöse Lieder in der Kirche begleitet“. Im Posaunenchor in Oggersheim blies er Trompete. Vor rund zwölf Jahren begann seine Karriere als Alleinunterhalter mit „Power of Music“. Mit seinem Sohn Daniel (35), der Drummer ist und seit 2016 mit zwei Freunden unter dem Label Vinolectro Weinfeste mit elektronischer Musik beschallt, ist Schößler als „DJ“s 2 Generations“ unterwegs.
„Für die Asselheimer Kerwe sind wir engagiert“, kündigt er an. Als Solokünstler ist der 61-Heinz Schößler richtet sein Konzertprogramm nach dem Publikum Jährige regelmäßig beim Dorfangerfest des nördlichen Grünstadter Ortsteils (nur in diesem Jahr hatte man ihn zu spät gefragt), bei verschiedenen Festen in Weingütern sowie auf Veranstaltungen der Siedler. Darüber hinaus wird er (allein oder mit seinem Sohn) unter anderem für Geburtstags- und Hochzeitsfeiern gebucht. Bei der Akquise unterstützt Ehefrau Renate. Als er mit 58 Jahren in Rente ging, wollte Schößler sich intensiver der Musik widmen, doch dann kam Corona. Auch würden tendenziell immer öfter Livemusiker durch DJ“s ersetzt. „Deshalb biete ich zunehmend Kombinationen aus beidem an“, so Schößler.
Dabei nehme er sich nie ein bestimmtes Programm vor. Vielmehr richte er sich nach dem Publikum. „Mir ist es egal, was für Lieder ich präsentiere. Das Wichtigste ist, dass sie gut ankommen“, erklärt der Entertainer, der persönlich gitarrenorientierte Rockklänge bevorzugt. Da der Weinwettstreit am Sonntag- und Montagnachmittag vor allem von Familien und Senioren besucht wird, spielt er dann meist Schlager und Oldies. „Auch gehe ich auf Wünsche der Zuhörer ein“, versichert er. Bei der gegenwärtigen Hitzewelle rechnet Schößler allerdings nicht mit allzu großem Andrang auf dem Luitpoldplatz. Schade sei, dass es zu wenige Schirme gebe, die gegen Sonne schützten. abf