Jan Wolfmüller und sein Vater Björn sind seit 2018 Igelretter, seit Dezember 2021 gibt es den Verein. Bei Igeln sei das Gewicht entscheidend, wie viel Fettreserven sie haben, um den Winter zu überleben. Als untergewichtig gelten Tiere unter 600 Gramm. „Die müssen eingesammelt und gepäppelt werden“, sagt Jan Wolfmüller. Ein weiteres Kriterium könnte der sogenannte Hungerknick sein. Das seien Fettreserven im Nacken. Fehlten diese, entstehe eine Mulde, der Hungerknick.
Im Moment versorgen Vater und Sohn bereits 13 Winterigel – normalerweise seien es nur acht bis zehn. Weitere Überwinterungsgäste möchte Jan Wolfmüller nicht aufnehmen, die Plätze sollen Tieren vorbehalten bleiben, die „es bitter nötig haben“, die mit teils schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, wie Kreislaufschwäche oder Bandwürmern, oder Verletzungen gebracht werden. Diese Tiere würden behandelt und, sobald ihr Zustand stabil sei, in Pflege gegeben.
Auch der Igel mit Hungerknick werde versorgt. Mittlerweile habe der Verein Pflegestellen in Landau, Alzey, Heidelberg mit knapp 30 Helfern. Doch Jan Wolfmüller warnt. Vor dem Päppeln sollte man sich eine Anleitung vom kundigen Tierarzt oder privaten Helfern holen, wie den Wolfmüllers. Woher sie ihr Wissen haben? „Angelesen“, sagt Jan Wolfmüller, der, wie der Vater, mit viel Empathie dabei ist. Die Igelpflege koste viel Zeit, aber, „das ist mit vielen Hobbys so“, meint er. cei