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Tanzend zur Völkerverständigung

Round Dance ist Standard mit Ansage der Figuren – Frankenthaler Verein Happy Foot lädt zum sonntäglichen Training ein

Tanzend zur Völkerverständigung

Paartanz als Formation: Über 100 Paare waren beim Round Dance Festival des Vereins Happy Foot 2018 dabei. Die Tänzer vorne im Bild kamen aus Australien und den USA. FOTO: BOLTE/FREI

Gesellschaftstanz als Formationstanz? Round Dance könnte man so erklären, denn die Paare tanzen im großen Kreis (Round) und führen alle auf Zuruf des Ansagers oder Cuers die gleiche Figur aus. Der Verein Happy Foot bietet dieses sportliche Freizeitvergnügen in Frankenthal an.

Sechs Paare wiegen sich im Rhythmus der Musik und beschreiben einen großen Kreis in der Sporthalle. Alle tanzen in die gleiche Richtung. Auf Ansage von Stefan Burger entfernen sie sich, finden wieder zusammen, drehen sich. Die Parallelität im Bewegungsablauf gibt demTanz eine besondere Note.

Die 16-jährige Anita ist mit ihrer Freundin im Sommer 2018 in den Club gekommen. „Es ist anstrengend, denn man muss sich konzentrieren“, sagt sie. Etwas älter sind Marian und Andrea. Sie haben 2017 angefangen zu tanzen. „Die Schaltungen im Kopf für Beine und Arme sind unterschiedlich. Wir müssen noch viel üben!“, sagen sie.

Round Dance sei die amerikanische Version von Standard und Lateinamerikanischen Tänzen, erklärt Cuer Burger, der gleichzeitig Vorsitzender des Frankenthaler Vereins Happy Foot ist. Der Name „Glücklicher Fuß“ lehne sich, radikal verkürzt, an den Spruch an: „Das allerschönste, was Füße tun können, ist tanzen.“ Und genau das wollten die Burgers – neben Vater Stefan und Mutter Nicolette die Töchter Annette und Johanna – ausdrücken. Die ganze Familie ist tanzbegeistert. Nicolette und Stefan Burger haben sich sogar beim Square Dance kennengelernt. Klar, dass die Töchter von Klein auf in das Hobby reingeschnuppert und die Tanzbegeisterung übernommen haben.

Später entschied sich das Ehepaar für Round Dance. Recht schnell haben beide auch angefangen, die Figuren anzusagen, also zu cuen. „Wir wollten das Ganze besser verstehen“, beschreibt Nicolette die Motivation. Der Cuer ist mit die wichtigste Person im Rund. Er macht die Choreographie, reiht die einzelnen Tanzfiguren so aneinander, dass ein ästhetisch schönes Bild entsteht. Die willkürliche Folge von Figuren bedeutet aber auch, dass die Tänzer zwar Schritte lernen, aber eben gleich als komplette Figur. „Schön, wenn jemand tanzen kann, aber wir fangen bei Null an, Vorkenntnisse sind nicht zwingend“, betont Nicolette Burger.

Der Round Dance sei in Amerika „erfunden“ worden, erzählt sie. Weil die Einwanderer nicht alle die gleichen Tänze kannten, sei es problematisch gewesen, miteinander zu tanzen. Aus dieser Not hätten die Amerikaner eine Tugend gemacht. Die Idee der Ansage und einheitlicher Figuren war geboren.

Aus dieser Zeit stammen neben dem Round Dance auch der Square Dance – hier tanzen Gruppen mit vier Paaren, die den Anweisungen der Caller (Ansager) folgen. Von englischen Country- oder Gassentänzen leitet sich der Contra Dance ab. Hier lehrt der Prompter direkt am Tanzabend die Schritte und Figurenfolgen. Clogging ist schließlich ein nordamerikanischer Stepptanz, und beim Line Dance tanzen die Akteure einzeln nach vorgegebenen Abläufen.

Gegründet haben die Burgers den Club Happy-Foot am 13. Januar 2013. Heute gehören ihm 14 Mitglieder an, neue Tänzer sind willkommen, sagen sie. Immer wieder kämen Besucher aus anderen Clubs. Da die Figurennamen weltweit gleich sind – angesagt in der „Round Dance Sprache“ Englisch – „kann man in jedem Clubmittanzen“, weiß Nicolette Burger. Diese Erfahrung habe der Verein beim 48. Round Dance Festival gemacht, das er zum fünfjährigen Bestehen 2018 ausgerichtet hatte. Über 200 Paare aus Deutschland, Europa, den USA und Australien hätten mitgefeiert. cei

INFO
Die Clubabend sind sonntags von 17.30 bis 19 Uhr in der Eichwiesenhalle, Frankenthal-Studernheim. Kontakt: Telefon 06233 1258779, Internet: www.happy-foot.de.