Endspurt ist angesagt bei der Spargelernte. Parallel dazu enden die Spargelessen in der Festhalle Dudenhofen, die von einer Arbeitsgemeinschaft – bestehend aus mehreren Vereinen – seit dem 28. April ausgerichtet werden. Zweimal wird noch aufgetischt.
Von Anfang an laufen die Fäden bei Emil Münzer zusammen. Koordiniert sein wollen die Helfereinsätze für die acht Sonntage, an denen die Festhalle für Spargelgourmets geöffnet wird. Um die 50 Personen sind jeweils mit Küchendienst und Service beschäftigt. Über mangelnde Resonanz müssen sie sich keine Sorgen machen.
Ranklotzen müssen die Freiwilligen. Nicht allein, dass einen Tag zuvor an die 200 Kilogramm Königsgemüse geschält werden will, am Veranstaltungstag selbst gehen üblicherweise bis zu 380 Essen über den Tresen. Wählen können die Gäste zwischen Schnitzel, Omelette oder Schinken zu dem Spargel. Als Salat wird dieser ebenfalls zubereitet.
Gefestigt ist der Ruf der Gemeinde als Spargeldorf. „Seit 1873 gibt es bei uns Spargelanbau. Er wurde stets weiterentwickelt“, berichtet Ortsbürgermeister Peter Eberhard. 1925 habe es das erste Spargelfest gegeben. „Damals wurden die Stangen auf 15 Hektar Feld angebaut und waren mehr ein Zubrot.“ Teuer bezahlt wurde dieses von den Leuten.
Insgesamt sechs unterschiedliche Formen des Spargelfests hat Dudenhofen seit dem Zweiten Weltkrieg mittlerweile erlebt. Auf dem Waldfestplatz fing es an, auf dem Festplatz ging es weiter, dann wurden die Höfe geöffnet und von 1981 bis 2005 wurde zentral im Ort dem Königsgemüse gehuldigt. „Das war das schönste Spargelfest“, meint Eberhard. Schließlich kehrte die Veranstaltung auf den Waldfestplatz zurück. Und in diesem Jahr wurde sie erstmals mit der „SpargelSpitze“ kombiniert, einer zweitägigen kulinarischen Spargelwanderung, die 2011 in Dudenhofen aus der Taufe gehoben wurde.
Verändert hat sich nicht nur das Fest, sondern auch der Anbau. „1925 hatten wir 350 Anbauer“, sagt Eberhard, „heute gibt es noch vier Haupterwerbstätige und zwei, drei Privatpersonen.“ Deutschlandweit gesehen spielt Dudenhofen zwar keine tragende, aber immerhin eine winzige Rolle. „Von uns kommt ein halbes Prozent der Spargelernte für die gesamte Bundesrepublik“, wirft Eberhard augenzwinkernd ein. Für ihn gilt der Wahlspruch von einst heute noch: „Der beste Spargel auf der Welt wächst auf dem Dudenhofener Feld.“ xsm
TERMINE
Letzte Spargelessen: So 9./16.6., 11-14 Uhr, Dudenhofen, Festhalle
Feste in der VG Römerberg-Dudenhofen
21.-23. Juni, Brunnenfest Berghausen
22.-25. Juni, Kerwe Hanhofen
20./21. Juli, Kilianerstraßenfest Dudenhofen
2.-4. August, Römertafel Heiligenstein
9.-13. August, Lochhewwel-Kerwe Mechtersheim
30./31. August, Historisches Dorffest Hanhofen
31. August - 3. September, Kerwe Berghausen
13.-15. September, Tabakdorffest/-kerwe Harthausen
20.-24. September, Kerwe Heiligenstein
18.-21.10., Kerwe Dudenhofen