Kultur für alle erlebbar zu machen, das ist seit Jahrzehnten das Ansinnen von Kommunen. So entstanden viele Objekte, die das Auge in freier Natur erfreuen oder sogar Aktivität der Betrachter zulassen. Der nahende Sommer ist bestens dafür geeignet, in der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen einmal näher hinzusehen. Sicher ist: Kunst im öffentlichen Raum gibt es auch dort häufiger, als man denkt.
Ganz klar: Das Ensemble von Zehnthaus, Altem Rathaus und Weiberbratenbrunnen in Berghausen ist geradezu verlockend, um eine Rast einzulegen und den Anblick wirken zu lassen. Selbst ohne das alljährliche Brunnenfest, die Kerwe oder den Weihnachtsmarkt entfaltet der Platz eine heimelige, gemütliche Wirkung mit einer Mischung aus schicker Kunst und historischer Strahlkraft.
„Gesammelte Künste“
Wer sich einen Überblick über die „gesammelten Künste“ im öffentlichen Raum verschafft, wird schnell feststellen, dass Dudenhofen deutlich vorlegt. Das beginnt schon mit dem Tabakbrunnen von Thomas Duttenhoefer aus dem Jahr 1992 vor dem Rathaus, geht mit der Spargelfrau von Alfons Ofer in der Landauer Straße, dem Stelentrio auf dem Friedhof – errichtet zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde – und dem Vertriebenendenkmal der Donaudeutschen in der Straße Am Sportplatz weiter und endet noch lange nicht mit der ehemaligen Morschmühle oder dem Ehrenmal in der Iggelheimer Straße.
Dudenhofen reich bestückt
Mit dem Symposiumsweg hat sich Dudenhofen ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal in der Verbandsgemeinde geschaffen. 1991 war dieser Kulturweg aus einem Bildhauersymposium hervorgegangen, welches das Ziel verfolgte, Feldzeichen, Wegekreuze und Flurdenkmale mit neuem Leben zu versehen und ihre Tradition damit neu bewusst zu machen. Neun Flurzeichen aus Buntsandstein wurden auf einem stark frequentierten Weg zwischen Dudenhofen und Hanhofen am südlichen Waldrand bearbeitet.
In der Nachbargemeinde kommt unter anderem Farbe ins Spiel bei frei zugänglichen Freiluftkünsten. Das Windspiel des Harthausener Bildhauers Siegfried Keller an der Einfahrt zur Schulstraße ist ein farbenprächtiger Blickfang und sendet Dynamik aus. Der Stein des Heiligen Antonius, anno 1779 gestaltet, ist ein geschichtsträchtiges Symbol am Wegesrand – optimal, um kurz innezuhalten.
Interessant ist auch ein Ausflug durch die Gemeinde Harthausen. Die nämlich kann einen eigenen Kulturweg vorweisen, der verschiedene bedeutende Gasthäuser, Bahnhof, Friedhof, Flurkreuze sowie Skulpturen, den Uchizy-Platz und natürlich den historischen Tabakschuppen auf einer Route vereint. Nicht nur für einen einzigen Ausflug bietet die Verbandsgemeinde also genug Zielpunkte. In die Ferne schweifen, wenn das (Kultur)Gute doch so nahe liegt, muss eben nicht immer sein. xsm
SERVICE
Einen Überblick zu den Kunstobjekten in der VG Römerberg-Dudenhofen gibt es unter www.vgrd.de