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Domspitzen

Rückeroberung der Leichtigkeit

Kunstausstellung „Sinn und Leichtsinn“ in Städtischer Galerie bis 11. Juli – Vielfältige Stile

Rückeroberung der Leichtigkeit

Mojgan Razzaghi provoziert mit „Verboten rot“. FOTO: FRANKFURTER KG

In den langen Monaten der Pandemie ist vielen etwas Wesentliches abhanden gekommen: die Leichtigkeit. Gewichen der Sorge um Gesundheit und Existenz. Und noch etwas wird hinterfragt in dieser Zeit: der Sinn des Ganzen. Warum ich, warum jetzt?Künstler haben darauf auch keine letztgültigen Antworten. Gleichwohl suchen sie mit ihren Werken nach Wegen, etwas von dieser Leichtigkeit zurückzuerobern. Nicht zufällig trägt die neue Ausstellung der Frankfurter Künstlergesellschaft den Titel: „Sinn und Leichtsinn“, die in der Städtischen Galerie bis Sonntag, 11. Juli, gezeigt wird.Denn der Leichtsinn ist ein Wesensmerkmal künstlerischer Arbeit. Kunstschaffende aller Disziplinen setzen sich in ihrer Arbeit bewusst dem Unerwartbaren aus und der Gefahr des Scheiterns. Die Frankfurter Künstlergesellschaft lädt ein, sich mitnehmen zu lassen auf die Suche nach der Leichtigkeit und nach einem Sinn.Vor elf Jahren zeigte die Frankfurter Künstlergesellschaft in der Städtischen Galerie schon einmal Arbeiten ihrer Mitglieder. Nun steht die Fortsetzung an mit vielen neuen Mitgliedern: aktuell, spannend, überraschend und doch gewohnt in der Vielfalt der Stile und Ausdrucksformen.Die Frankfurter Künstlergesellschaft, 1857 gegründet, ist eine der ältesten noch aktiven Künstlervereinigungen in Deutschland. Ins Leben gerufen wurde sie von namhaften Künstlern wie Philipp Veith, Edward Jakob von Steinle, Johann David Passavant oder weltbekannten Maler Moritz David Oppenheim. Die Frankfurter Künstlergesellschaft spielte im 19. und noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine maßgebliche Rolle im Kulturgeschehen der Frankfurter Stadtgesellschaft. Die damals neuen Kunstströmungen wie der Impressionismus, der Expressionismus und die folgenden abstrakten Positionen trugen ihre Mitglieder ebenfalls mit, doch es gab auch immer Vertreter der Figürlichkeit in ihren Reihen. Seit jeher jedoch war es der Grundsatz der Frankfurter Künstlergesellschaft, künstlerische Kompetenz nicht einer bestimmten Kunstform oder Kunstmode zu unterwerfen. So wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Vertreter der abstrakten Kunst mit den Verfechtern der Gegenständlichkeit eine sich gegenseitig befruchtende Gemeinschaft bildeten, bewegen sich auch die heute ausgestellten Arbeiten zwischen Realismus, zeitgemäßem Naturalismus zur freien Interpretation und Abstraktion. msw

Kunstausstellung „Sinn und Leichtsinn“ in Städtischer Galerie bis 11. Juli – Vielfältige Stile

INFO

Kunstausstellung „Sinn und Leichtsinn“ – bis So, 11. Juli, geöffnet: Do-So, 11-18 Uhr, Städtische Galerie, Kulturhof Flachsgasse.
Vorausbuchungspflicht: Mo-Mi, 8-13 Uhr und zu Öffnungszeiten unter 06232 142399, mediz. Maske nötig