Die Metzgerei Reichling hat jedoch eine verlässliche Stammkundschaft, die teilweise seit Jahrzehnten treu ist. Das heutige Hauptgeschäft in Bobenheim-Roxheim und die Filiale in Herrnsheim wurden im gleichen Jahr eröffnet, zusätzlich gibt es inzwischen eine Filiale in Worms.
Metzgermeister Norbert Reichling wird von seinem Sohn Stefan, der ebenfalls Meister und Juniorchef ist, und seiner Frau Franziska in Bobenheim-Roxheim unterstützt, sowie zehn Mitarbeitenden. Das Handwerk kannte Norbert Reichling schon durch die elterliche Metzgerei, die im gleichen Haus wie heute war. Sie wurde allerdings zehn Jahre nicht genutzt, bis die jungen Leute 1983 neu begannen, mit viel Erfolg. Zu Beginn gab es noch fünf Metzgereien im Ort, heute ist er der einzige Metzger, der täglich Fleisch und Wurst anbietet, so der Chef.
Über 60 Wurstsorten
Das Schlachten übernimmt die Familie nicht selbst, aber sie bezieht unter anderem Fleisch von ausgesuchten Fleischhändlern aus der Region. Das Fleisch von der bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall ist besonders beliebt, auch wenn es etwas teurer ist. Die Kunden erwarten gleichbleibende Fleischqualität und diese garantieren ihm die Erzeuger. Die Fleisch- und Wurstverarbeitung erfolgt zu neunzig Prozent im eigenen Betrieb. Schwein und Rind sind sehr beliebt und auch Puten- sowie Hähnchenfleisch werden gern gekauft. Täglich kann zwischen rund 60 Wurstsorten gewählt werden und vor allem der hausgemachte Kochschinken, Fleischwurst, Saumagen und Wiener Würstchen sind besonders beliebt. Zur augenblicklichen Spargelzeit sind auch der Wacholderschinken, heiß geräucherter Schinken und luftgetrockneter Kernschinken sowie Schwarzwälder Schinken im Angebot. Wer Rind bevorzugt, kann sich am Rindersaftschinken erfreuen. Fleischkäse, verschiedenste Koch- und Bratwürste gehen über den Ladentisch und Käse und Brötchen und Brot können gleich erstanden werden.
Familiäre Atmosphäre
Die Kunden schätzen die familiäre Atmosphäre und wissen, dass Sonderwünsche möglich sind. Gerade diese Individualität kommt gut an und vor allem an Feiertagen ist nach wie vor Fleisch beliebt.
Das Handwerk wird geschätzt, aber es ist schwer Personal zu bekommen, ob im Verkauf oder der Produktion, wie Reichling erzählt. Derzeit würde er gern einen Auszubildenden einstellen. Sehr aufwendig seien die gestiegenen extremen Dokumentationspflichten. Qualitätsprüfungen seien natürlich wichtig, aber manches Zusätzliche nicht unbedingt sinnvoll. Doch Norbert Reichling und sein Sohn Stefan Reichling sind gern für die Kunden da. ma