„Es ist supervoll.“ Erich Weiss vom Organisationsteam der Berufsinformationsbörse (BIB) ist begeistert über die Resonanz in diesem Jahr. Am Freitag werden 116 Aussteller in der Messehalle 6A auf die kommenden Fachkräfte warten.
„Das hatten wir noch nie“, freut sich Weiss, der sich sicher ist, mit dem Comedian-Auftritt einen weiteren Höhepunkt gesetzt zu haben. „Das größte Defizit der heutigen Schulabgänger ist die Motivation“, so die Beobachtung von Weiss. Mit Osman Citir, dem Motivationscoach und Comedian, der am Freitag von 9.15 Uhr bis 10.45 Uhr in der Messehalle 5, der Wasgauhalle, auftreten wird, habe das Organisationsteam auf das richtige Pferd gesetzt. „Das wird ein Knüller“, ist Weiss überzeugt. Der Auftritt von Citir wird übrigens von der Industrie- und Handelskammer (IHK) gesponsert. Die Messe selbst wird von der Stadt Pirmasens durch die kostenlose Überlassung der Messehallen unterstützt. Die Werbung und andere Kosten übernehmen die Pirmasenser Serviceclubs Rotarier und Lions.
Weiss selbst ist bei den Lions aktuell als „Sekretär“ des Clubs aktiv. Eine Vergrößerung der Berufsmesse kommt für Weiss nicht nur rein räumlich nicht in Frage. Auf dem Pirmasenser Messegelände ist außer der 4500 Quadratmeter großen Halle 6A derzeit keine weitere Halle für Messen zu nutzen. Statische Mängel und Probleme mit dem Brandschutz verhindern das. „Es werden keine größeren Stände gebraucht, sondern die Qualität wird steigen“, ist sich Weiss sicher. Der Unternehmer verweist zudem darauf, dass andere Berufsinformationsbörsen in Kaiserslautern oder Zweibrücken wesentlich kleiner als die Pirmasenser BIB seien.
Die in diesem Jahr erstmals in Pirmasens veranstaltete Berufsmesse „Katapult“ sieht Weiss nicht als Konkurrenz. „Jeder, der sich bemüht, Leute in Arbeit und Ausbildung zu bringen, ist in Pirmasens willkommen“, betont Weiss im Hinblick auf die „Katapult“.
Ein Problem vergangener Berufsmessen hat das Organisationsteam wahrscheinlich gelöst. Die Aussteller und auch Besucher können die unteren Messeparkplätze kostenlos nutzen und mit dem Aufzug hoch in die Halle 6A fahren. Das war im Vorjahr noch nicht möglich. Bei allen BIB-Messen der Vorjahre kam es immer auf dem oberen Messeparkplatz zu einem regelrechten Verkehrschaos, das sich im gesamten Bereich rund um die Messe fortsetzte. Die Aussteller waren allesamt auf Parkplatzsuche. Außerdem kommen immer etliche Abiturienten, die mit dem eigenen Auto anreisen und einen Stellplatz suchen. Wobei die meisten Schüler mit den Bussen direkt von den Schulen gebracht werden. „Das entspannt sich dieses Jahr sicher“, zeigt sich Weiss zuversichtlich. kka
Für den Durchblick im Dschungel der Berufsvielfalt
Wer sich schon immer für den Beruf der Bestattungsfachkraft interessiert hat, der sollte am Freitag von 8 bis 13 Uhr auf der Berufsinformationsbörse (BIB) vorbeischauen. Vielleicht orientiert er oder sie sich auch um und will dann doch lieber Eisenbahner werden oder eine Ausbildung zur Diätassistentin machen. Alles Berufsbilder, die bei der BIB vertreten sein werden.
116 Aussteller mit mehr als 300 Beratern warten auf die Schüler, um sie über Berufsbilder zu informieren, von denen die meisten davor noch gar nichts gehört haben dürften. Der Beruf des Notfallsanitäters ist ein normaler Ausbildungsberuf. Oder wer es richtig spannend mag, kann ohne Studium als Operationstechnischer Assistent im OP-Saal den Chirurgen zur Hand gehen.
Daneben gibt es natürlich die klassischen Berufe wie Bäcker, Forstwirt oder Friseur, über deren aktuelles Berufsbild auch auf der BIB von den Betrieben informiert wird. Sehr beliebt sind auch Ausbildungen zum Tierpfleger und hier in der Region gibt es sogar Ausbildungsplätze dafür.
Wer jedoch lieber in den Neuen Medien was suchen will, kann sich über den Job des Game-Entwicklers informieren. Bei vielen Jugendlichen soll das ja einer der Traumberufe sein. Was ein Cross-Media-Designer so macht, wird auch auf der BIB erzählt.
Ganz alte Berufe sind auch auf der BIB zu finden. Dass es noch Brunnenbauer gibt, hätten nicht viele gedacht. Oder Sattler, die werden sogar direkt in Pirmasens ausgebildet. Unter den Exoten der Berufsbilder finden sich so ganz spezielle Berufe wie Schallschutzisolierer, Betonbauer, Packmitteltechnologen oder Holzmechaniker.
Und auch bei den Studienfächern gibt es Aufklärung über die Fachrichtungen Cybersicherheit, Geomatiker oder Bioinformatiker.
Die Liste der Unternehmen, die bei der diesjährigen BIB vertreten sein werden, ist sehr lang. Das fängt mit Schuhdesignern an und geht über die Deutsche Bahn, die wegen des Klimaschutzes viel Personal braucht, weiter zu Filmstudios, einem Motorradausstatter, vielen Schuhfabriken, die es immer noch gibt, bis zu Kosmetikschulen, einigen Maschinenbauern und Zahnärzten. Wobei nicht nur Unternehmen aus der Südwestpfalz direkt auf der BIB um Nachwuchs werben. Mit Stabila Messgeräte in Annweiler sind auch südpfälzische Firmen vertreten.
Die weiterführenden Schulen und Hochschulen sind mit den Unis in Kaiserslautern, Saarbrücken und Mainz in der Halle ebenso zu finden wie die Berufsbildenden Schulen in Pirmasens, Rodalben sowie Zweibrücken, die für ihre speziellen Berufsausbildungen werben. Dazu kommt die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie die Kaiserslauterer Meisterschule und das Naturwissenschaftliche Technikum Dr. Künkele in Landau.
Behörden suchen bei der BIB in Pirmasens ebenfalls verstärkt nach den Fachkräften der Zukunft. Deren Liste reicht vom Vermessungs- und Katasteramt über die die Polizei und den Zoll bis zum Finanzamt und dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben sowie auch der Bundeswehr, die immer Bedarf hat. kka