Hoher Besuch hat sich für Freitag in der Messehalle 6A für die diesjährige Berufsinformationsbörse (BIB) angekündigt: Daniel Terzenbach, das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit wird aus der Nürnberger Zentrale anreisen. Aber nicht allein wegen Terzenbach wird die BIB 2019 ganz anders als ihre Vorgänger. Mit 116 Ausstellern wird die Halle bis in die letzte Ecke gefüllt sein.
Schon im Juli musste das Organisationsteam für die BIB einen Annahmestopp für Aussteller verkünden. Seitdem wird eine Warteliste geführt. Ein paar Nachzügler konnten noch aufgenommen werden. Die Unternehmen müssen sich für gute Azubis inzwischen ins Zeug legen. Bei der ersten BIB 2008 waren es noch 90 Aussteller und in der Halle noch einiges an Luft. Diese Zahl blieb über die Jahre gleich bis 2016 die 100er-Marke geknackt wurde. Seitdem wird es voller und voller in der Messehalle 6A.
Dieses Jahr wird die Halle 5A, die Wasgauhalle, noch dazu genommen. Dort heißt es: „Comedy macht Schule“. Stand-Up-Comedian und Motivationscoach Osman Citir wird nach Pirmasens kommen und mit viel Humor seine einzigartige Bühnenshow präsentieren. Die Show beginnt um 9.15 Uhr und dauert bis etwa 10.45 Uhr.
Eine weitere wichtige Nebenveranstaltung der BIB ist der Vortrag „Bewerberknigge“, der um 11 Uhr stattfindet und zu dem sich rund 400 Schüler angemeldet haben.
Bei den Besuchern, weder Aussteller noch Besucher zahlen etwas für die Messe, erwarten die Veranstalter wieder mehr als 3000 Schüler, die meist in Bussen zur BIB kommen. Um den Ansturm etwas zu entzerren, wurden die Ankünfte der Schulen auf unterschiedliche Zeiten gelegt.
Mit der diesjährigen BIB setzt sich eine Erfolgsgeschichte fort, die dank der großzügig dimensionierten Messehallen in Pirmasens eine der größten Berufsausbildungsmessen der Region bieten kann. Ziel der BIB war es schon immer, die Schüler, Schulen und Unternehmen zusammen zu bringen – und das scheint von allen Seiten inzwischen eifrig goutiert zu werden. Die Jugendlichen sollen sich umfassend über die jeweiligen Berufsbilder informieren können und vielleicht sogar schon ihren künftigen Ausbilder erstmals sehen können. Die Unternehmen auf der anderen Seite wollen sich möglichst interessant präsentieren, da heute ein Mangel an qualifizierten Schülern besteht und jeder Betrieb den Besten haben will.
Das Angebot der BIB in Pirmasens umfasst zudem eine Vielzahl an Universitäten, Hochschulen und weiterführenden Schulen aus dem Einzugsgebiet der Südwestpfalz.
Die Pirmasenser Berufsinformationsbörse mit dem weiteren Titel „Aus der Praxis für die Praxis“ ist nur möglich dank des ehrenamtlichen Engagements der Vertreter und Mitglieder der an der Realisierung beteiligten Organisationen sowie der Berater, die am Veranstaltungstag durch die Unternehmen, Schulen und Hochschulen der Region bereitgestellt werden.
Getragen wird die BIB von einem Organisationsteam, dem Vertreter der beiden Serviceclubs in Pirmasens, Rotarier und Lions, angehören, sowie Vertreter des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft, in denen leitende Mitarbeiter von namhaften Pirmasenser Unternehmen wie PSB Intralogistics, Nemesis Consulting und Profine sitzen. Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft will Signale für die Weiterentwicklung von Bildungsplänen setzen und mit Veranstaltungen die Berufsorientierung von Schülern fördern. Neben Wirtschaftsvertretern und Mitgliedern der Serviceclubs Rotarier und Lions finden sich in dem Arbeitskreis noch Vertreter von Berufsschulen der Region.
Mit Personal unterstützt die BIB beispielsweise die Profine GmbH, die Teams für den Aufbau von Messeständen und die Veranstaltungsplanung stellt. Dazu kommen BIB-Scouts von der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere Aufbauteams von PSB Intralogistics.
Von den Schulen werden alle weiterführenden Schulen der Südwestpfalz auf die BIB kommen. Alle Pirmasenser Gymnasien, die Integrierten Gesamtschulen in Thaleischweiler-Fröschen und Contwig sowie Realschulen und Berufsschulen haben sich in diesem Jahr angemeldet. kka
Jüngster Oberboss der Bundesagentur kommt
Mit 39 Jahren ist Daniel Terzenbach der jüngste im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, der je auf diesem Posten war. Der 1980 im hessischen Vogelsbergkreis geborene Terzenbach hat in Dortmund Social Management studiert und wollte eigentlich im elterlichen Betrieb mit Wohngruppen für Jugendliche einsteigen.
Während des Studiums ändert sich das und über einen seiner Professoren kam der Hesse zur Bundesagentur für Arbeit, zunächst im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Schon 2009 wechselte er in die Bundeszentrale nach Nürnberg und zehn Jahre später steht er an der Spitze. Seine Chefkollegen sind 42 und 62 Jahre alt.
Terzenbach hat den Geschäftsbereich Regionen übernommen und damit die operative Führung der Bundesagentur. Das lebenslange Lernen von Beschäftigten und die Qualifizierung von Arbeitsuchenden, der soziale Arbeitsmarkt und die Fachkräftesicherung im Kontext von Zuwanderung sind die Aufgabengebiete für den 39-Jährigen. Berufen wurde er auf den Chefposten im Oktober. Da stand für den damals noch 38-jährigen die Masterarbeit noch auf dem Programm, die Ende März abgegeben wurde. Neben dem neuen Chefposten musste er die Arbeit schreiben.
Für Terzenbach gibt es unter anderem ein Credo in der Firmenkultur: „Wenn Sie eine Organisation nachhaltig führen wollen, brauchen Sie einen Rahmen, der Mitarbeiter zu bester Arbeit animiert. Von oben Mitarbeiter unter Druck zu setzen, geht nicht lange gut.“
Im Gegensatz zu anderen Führungskräften in der Bundesagentur für Arbeit hat sich Terzenbach mitsamt seiner Familie dauerhaft in Nürnberg in der Südstadt niedergelassen.
In seiner Freizeit spielt er übrigens gerne Fußball oder geht Bouldern, womit dann vielleicht geklärt ist, warum Daniel Terzenbach in die Südwestpfalz zur BIB kommt, wo es spannende Felsformationen zum Klettern gibt. kka