Effiziente Technik reduziert Energiekosten und Emissionen
05.06.2019
Etwa zwölf Millionen Wärmeerzeuger in deutschen Heizungskellern entsprechen Schätzungen zufolge nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Sie verbrauchen zu viel Energie. Um die Energiewende schneller voranzubringen, müsste die derzeitige Modernisierungsquote von rund 600.000 Geräten pro Jahr deutlich gesteigert werden, sagt beispielsweise Helmut Bramann, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).
Das Energieeinsparpotenzial betrage pro Einzelanlage bis zu 40 Prozent. Bei einer umfassenden Sanierung der Altbestände könne der deutsche Gesamt- Energieverbrauch um 15 Prozent verringert werden. Eine repräsentative Kantar-Emnid-Umfrage im Auftrag des ZVSHK unter deutschen Hausbesitzern fällt jedoch ernüchternd aus: 68 Prozent stuften die politische Umsetzung der Energiewende negativ ein – und nur 16 Prozent planen in den nächsten fünf Jahren den Einbau einer neuen Heizung. Nach Ansicht von Helmut Bramann agiere die Politik bei der Förderung energieeffizienter Wärmeerzeuger zu zögerlich, sonst läge die Modernisierungsquote höher.
Heizungs-Check lohnt sich
Dabei bieten Heizungsindustrie und Fachhandwerk ein umfangreiches Spektrum hocheffizienter Lösungen unter Einbindung erneuerbarer Energien. Zwar wollen die Hausbesitzer laut Umfrage vor allem Kosten sparen und das Klima schützen, doch werden diese Vorteile noch ungenügend wahrgenommen. „Nach einem professionellen Heizungs-Check lässt sich meist bares Geld sparen“, betont Helmut Bramann. Die standardisierte Prüfung durch den Heizungsbauer umfasse alle Komponenten. Etwaige Mängel werden dem Eigentümer ebenso detailliert aufgezeigt wie sinnvolle Maßnahmen, um im Rahmen einer Heizungsmodernisierung oder -sanierung langfristig Energie und Kosten zu sparen.
Vernetzung von Gewerken
Besonders große Chancen in der Modernisierung eröffnet die Digitalisierung. „Digital steuerbare Heizkessel sind beispielsweise mit Solarthermie auf dem Dach oder mit einem wassergeführten Kamin- oder Kachelofen kombinierbar“, erklärt Helmut Bramann. Im Zeitalter der Digitalisierung seien zudem völlig neue, gewerkeübergreifende Vernetzungen möglich.Und schließlich steigere eine Heizungsmodernisierung den Immobilienwert und sorge zudem für ein gutes Wohnklima sowie geringere Nebenkosten. djd
Info
Mehr Informationen und Adressen von Fachbetrieben gibt es unter www.wasserwaermeluft.de. Hier findet man auch Wissenswertes zu staatlichen Fördermitteln für eine energetische Sanierung.
Zum Weiterlesen
In vielen Fällen lohnt es sich für Klima und Portemonnaie, über eine Sanierung und den Austausch ineffizienter Heizungsanlagen nachzudenken. Der Ratgeber der Verbraucherzentrale „Heizung – Wärme und Warmwasser für mein Haus“ hilft mit Tabellen, Checklisten und Experteninterviews dabei, die passende Technik zu finden – auch für Neubauten.
Die Möglichkeiten, in Zeiten des Klimawandels mit wenig CO2-Ausstoß zu heizen, sind vielfältig. Der Ratgeber zeigt die verschiedenen ZUM WEITERLESEN Möglichkeiten auf und welche Mindestanforderungen für Neubauten sowie Bestandsgebäude gelten. Wer diese übertrifft, erhält in vielen Fällen eine staatliche Förderung. Viele Varianten werden durchgerechnet und ihre Wirtschaftlichkeit anhand von Beispielen aufgezeigt. Für Interessierte, die tief in die Planung ihres individuellen Falls einsteigen möchten, bietet das Buch online Zugang zu einer detaillierten Berechnungstabelle. msw
„Ratgeber Heizung – Wärme und Warmwasser für mein Haus“, 224 Seiten, 19,90 Euro, als E-Book 15,99 Euro. Erhältlich unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder 0211 3809555.