Wie man mit Elektroautos besonders sparsam und weit fahren kann, erklärt die Zeitschrift „Auto Straßenverkehr".
Tempo: Mit dem Fahrstil beeinflusst man direkt den Verbrauch. Starke Beschleunigung, plötzliches Abbremsen und dadurch wieder notwendiges Anfahren sowie eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit erhöhen den Stromverbrauch und reduzieren die Reichweite. Mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit man am weitesten kommt, hängt vom Modell, dessen Größe und Gewicht ab. In verschiedenen Tests hat sich eine Geschwindigkeit zwischen 90 und 100 km/h als optimal herausgestellt.
Rollwiderstand: Die Reifen haben ebenfalls einen großen Einfluss auf den Verbrauch. Daher verfügen manche Modelle bereits ab Werk bewusst über schmale Reifen mit einem groBem Durchmesser - das senkt den Roll- und Luftwiderstand. Wer den Luftdruck um 0,2 bar über den Mindestdruck erhöht, senkt ebenfalls den Widerstand, ohne dass der Reifen dabei leidet.
Eco-Modus: Viele Elektroautos verfügen über einen EcoModus, der bis zu zehn Prozent mehr Reichweite ermöglichen soll. Er reduziert Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit, mitunter werden so auch Heizung und Klimaanlage gedrosselt.
Heizung: Klimaanlage Heizung sind Stromfresser. und Hier lässt sich viel Energie einsparen. Im Sommer bei 35 Grad senkt der Verzicht auf Kühlung durch die Klimaanlage den Reichweitenverlust von 17 auf vier Prozent. Auch wenn man nicht auf das Heizen und Kühlen verzichten will: Man sollte die Technik sparsam einsetzen, wenn man längere Fahrten plant. So sollte man im Winter eher die Sitzheizung nutzen als das Heizgebläse.
Routenplanung: Langstrecken sollten mit Blick auf Staus genau geplant werden. Denn zähflüssiger Verkehr mit häufigem Bremsen und Anfahren kostet zusätzlich Strom. Moderne Navis und Smartphone-Apps können Routen unter Einbeziehung des aktuellen Verkehrs, Fließgeschwindigkeit, Fahrbahnbeschaffenheit, Wetterdaten und den Standorten von Ladestationen planen. jakz
Gerade in der Urlaubszeit sehr gefragt
Viele Elektroautos können inzwischen mit einer Anhängerkupplung ausgestattet werden
Elektroautos mit Anhängerkupplung - diese Kombination war bisher auf dem Automarkt rar gesät. Die Fahrzeughersteller haben jedoch auf die gestiegene Nachfrage reagiert und bieten die meisten Elektroautos sowie fast alle Plug-in-Hybride auf Wunsch mit Anhängerkupplung an. Dabei können die Anhängelasten zunehmend mit jenen von Benzinoder Dieselfahrzeugen mithalten. Der ADAC hat recherchiert, welche Elektroautos ab Werk mit einer Anhängervorrichtung bestellbar sind.
Eine Herausforderung für die Stromer bleibt allerdings die Vereinbarkeit einer Anhängelast mit den Ansprüchen an Reichweite, denn durch den Anhängerbetrieb erhöht sich der Stromverbrauch teilweise deutlich. Die Reichweite kann - nach Schätzungen des ADAC - um etwa die Hälfte sinken. Wie stark sich der Reichweitenverlust im Einzelfall auswirkt, hängt dabei vom Gewicht und dem Luftwiderstand des Transportgutes sowie den gefahrenen Geschwindigkeiten ab. Grundsätzlich gilt auch bei Elektroautos: Je größer und schwerer ein Auto, umso mehr Last kann angehängt werden. Somit bieten große und teure SUVS die größten Anhängelasten.
An der Spitze steht der neue BMW iX mit 2500 Kilo Anhängelast. Aber auch das Tesla Model X schafft 2268 Kilo. Danach folgen mit dem Audi e-tron und der Mercedes EQC weitere Premium-SUV. Aber auch Fahrzeuge des mittleren Segments wie der Volvo C40 und XC40 oder der Mercedes EQA 4MATIC dürfen 1800 Kilo an den Haken nehmen.
Bis 1600 Kilo können mehrere neue Elektroautos wie der Hyundai IONIQ 5, der Kia EV6, das Tesla Model Y oder auch der BMW i4 ziehen. Immerhin 1500 Kilo schafft der Polestar 2. Geringere Lasten können an den ID.4, den Skoda Enyaq und den Audi Q4 e-tron angehängt werden - bei 1000 Kilo ist Schluss, auch in der Allradvariante sind es nur 1200 Kilo. Bei den Kleintransportern Peugeot e-Expert, Citroen e-Jumpy, Opel Vivaro-e, Toyota Proace dürften die maximal 1000 Kilo Anhängelast kaum den Ansprüchen der Zielgruppe ,,Handwerker" genügen. Diverse Modelle in der Klasse bis 750 Kilogramm kommen zwar noch für leichtere Zugaufgaben oder den Fahrradtransport in Frage, bleiben dabei aber von den Anhängemöglichkeiten vergleichbarer Verbrenner weit entfernt.
Eine weitere Herausforderung stellt sich laut ADAC noch angesichts der bestehenden Ladeinfrastruktur: Die meisten Ladesäulen sind an der Stirnseite von Parkplätzen aufgebaut. Um laden zu können, müsste der Anhänger extra abgekuppelt werden, da sonst das Gespann Parkplätze oder den Fahrweg blockieren würde. Gerade auf Autobahnraststätten sollten nach Ansicht des ADAC deshalb künftig verstärkt ,,Durchfahrladestationen" errichtet werden, um dort auch Fahrzeuge mit Wohnwagen bequem aufladen zu können. jmsw