Ein extremes Beispiel ist das Handwerk. Dort fehlten 2021 einer Studie zufolge im Jahresdurchschnitt bundesweit gut 87.000 Fachleute. Gerade für kleinere Betriebe gilt: Der Verlust von Fachwissen bei einer Kündigung kann teuer werden. Die durchschnittlichen Kosten, um eine neue Fachkraft zu gewinnen, betragen rund 10.000 Euro.
Immer mehr Betriebe fördern deshalb die Suche und das Halten von Beschäftigten durch das Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV). Ende 2022 machten bereits rund 22.300 Unternehmen davon Gebrauch, eine Vervierfachung gegenüber 2015. Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur bKV.
Warum gewinnen alle bei einer bKV?
Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern durch die allein von der Firma finanzierte BKV einen echten Mehrwert und positionieren sich als attraktiver Arbeitgeber. Die Angestellten wiederum profitieren von einer umfangreichen Gesundheitsvorsorge, die oft deutlich über die Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse hinausgeht. Je nach Versicherungsumfang können sie sich beispielsweise als Privatpatient im Ein- oder Zweibettzimmer durch den Chefarzt beziehungsweise Wahlarzt behandeln lassen. Vor allem aber gibt es bei der Aufnahme in die bkV keine Gesundheitsprüfung.
Muss der Betrieb eine Mindestgröße haben?
Signal Iduna etwa bietet eine bKV bereits ab einer Betriebsgröße von drei Beschäftigten an, somit können auch kleinere Handwerksbetriebe das Angebot nutzen. Die individuellen Beiträge sind abhängig vom gewählten Leistungsumfang. Der Arbeitgeber kann selbst entscheiden, ob er die gesamte Belegschaft in die bKV aufnimmt oder nur einen bestimmten Personenkreis.