Ein Jahr haben die Asselheimer sehnsüchtig darauf gewartet - jetzt wird die Kerwe endlich wieder ausgegraben. Aber schon vor dieser offiziellen Eröffnung des großen Volksfestes am Donnerstag, 15. August, um 21 Uhr beim Weingut von Michael Triebel wird mit dem Feiern begonnen.
Winzer Matthias Armbrust lädt am ersten Kerwetag traditionell zum Schlachtfest ein. Beim Weingut Echter in der Eistalstraße 3 ist am Donnerstag auch schon Programm. Da wird mit elektronischen Beats vom DJ-Bus „Spirits of Ibiza“ für Stimmung gesorgt. Das Familienteam um Christian Mohr und Beate Theis des Gästehauses „Goldberg“, Langgasse 55, serviert am Eröffnungstag unter anderem Pfälzer Gerichte, Leckereien vom Holzkohlegrill, Veggie-Brennesselknödel und selbstgemachte vegane Bratlinge. Dazu schenken sie Nehb-Weine aus.
Selbst nehme der Newcomer des vorigen Jahres, Patrick Nehb, diesmal leider nicht teil, bedauert die Vorsitzende des Kerwekomitees, Pia Leifgen. Ebenfalls nicht dabei sei das Weingut Eugen Eibel. „Dafür ist der Mayerhof wieder am Start“, freut sie sich. Besucht werden kann der Betrieb in der Weinstraße 22 am Freitag und am Samstag ab 15 Uhr sowie am Sonntag bereits ab 10 Uhr - 30 Minuten später hofft dort Pfarrerin Astrid Waitschies bei ihrem Mundart-Gottesdienst auf viele Teilnehmer. Wach sein dürften die Asselheimer zu dem Zeitpunkt schon, denn ab 9 Uhr zieht der Musikverein Iggelheim 1984 mit seinem klangvollen Weckruf durch die Gassen. Der Marsch beginnt im Auweg und endet im Neubaugebiet Battenbühl.
Fünf Stunden später gibt es einen weiteren Umzug. Laut Leifgen wird dieser aus 18 bis 22 Zugnummern bestehen. Genauer kann sie es nicht beziffern. „Manche haben uns abgesagt, andere neue kommen noch dazu“, erläutert sie. Kutschen werden den bunten Lindwurm nicht bereichern. Im Gegensatz zu früher werden keine Tiere mitlaufen. „Leider werden wir in diesem Jahr auch von keinen Musikkapellen unterstützt“, berichtet Leifgen von kurzfristigen Absagen. Allerdings: „Ein besonderes Highlight ist dieses Jahr für uns, dass sich viele Vereine angemeldet haben und nur wenige Unternehmen.“ In Bewegung setzt sich der Umzug am Sonntag um 14 Uhr in der Auwegsiedlung. Am Dorfanger löst er sich dann auf und es wird die Kerweredd verlesen.
Während andernorts inzwischen oft auf Umzüge verzichtet wird, lassen sich die Asselheimer von immer schärferen Vorschriften nicht abschrecken. Leifgen: „Wir kooperieren eng mit den Ordnungsbehörden, der Polizei und der Stadt, erfragen weit im Vorfeld die aktuellen Auflagen. Auch unterstützen uns die Hofbetreiber tatkräftig dabei, diese zu erfüllen.“
Höhepunkt des Kerwemontags sind zwei Wettbewerbe. Um 15.45 Uhr sind die Kinder aufgefordert, sich am Luftballonweitflug zu beteiligen. „Für die längste zurückgelegte Strecke gibt es Sachpreise, welche beim Neujahrsempfang der Dorfgemeinschaft im Januar 2025 überreicht werden“, erklärt der Kassenwart Michael Stanek.
Beim Schubkarchrennen der Jugend, bei dem es kleine Sachpreise gibt, gehen die Organisatoren von circa 100 Läufern aus. „Es wurden auch Trostpreistüten gepackt“, sagt er. Bei den Erwachsenen könnten sich die schnellsten drei Teams des Firmenlaufs über Geldpreise freuen, so Stanek zu der Gaudi-Challenge, die mal auf der Kippe stand, weil es nicht mehr genügend Helfer gab. Aktuell fehlt dem Kerwekomitee, das aus 80 Mitgliedern - darunter viele Familien - besteht, der jugendliche Nachwuchs ab etwa 16 Jahren, der mitanpacken kann, wie Leifgen erzählt. „Das bereitet uns zunehmend Sorgen“, sagt sie. „Denn aufgrund unserer Struktur gehen uns die Helfer aus.“ abf