Kommunalpolitiker betrachten sie als die Visitenkarte ihrer Stadt, die meisten Nutzer passieren die Bahnhofsgebäude eher raschen Schrittes ohne Blick für deren Schönheit oder Schmuddeligkeit – nur einer guckt genau hin: Jörg Koch. Der Historiker hat nun ein Buch den bedeutendsten deutschen Bahnhöfen gewidmet. Am Freitag, 15. Oktober, 19 Uhr,wird er es in der Stadtbücherei Frankenthal vorstellen.
Jörg Koch stellt Buch zu bedeutendsten deutschen Empfangshallen vor
Zum einen habe ich einen Blick für Geschichte und altes Gemäuer und bin selbst Bahnfahrer, zum anderen habe ich ein Buch veröffentlicht über historische Ansichtskarten – und da sind mir gerade die darauf abgebildeten Bahnhöfe ins Auge gefallen“, erläutert Jörg Koch,warum er gerade diese Fleißarbeit, „Deutsche Bahnhöfe in historischen Ansichten“, in Angriff genommen hat.
„Das hat mich interessiert, und ich habe die Ansichtskarten gesammelt. Eigentlich ist es ein Hobby, das mich sehr begeistert“, sagt der Autor und Referent. Tausende von Bahnstationen, sogar in abgelegenen Gegenden gab es einst, so Koch. Doch nur 200 Meisterwerke der Architektur habe er, nach Größe und Bedeutung geordnet, aufgeführt. Kein Kriterium sei gewesen, dass die Bahnhöfe heute noch existent sind. Auch keinen Vergleich früher zu heute habe er angestellt. Es sei ihm einzig um die Darstellung des historischen Bauwerks gegangen. Und auch nur um das Empfangsgebäude, nicht um Bahnsteige und Nebengebäude.
Bis in die 1930 er-Jahre seien die Bauten entstanden, erklärt er, einige als sogenannte Fürstenbahnhöfe (rund 300 waren es im Kaiserreich), das heißt, es gab ein eigenes Empfangszimmer mit separatem Ausgang für die Hoheiten. Architekten hatten sich für die Zweckbauten spezialisiert, manche waren prachtvoll ausgestattet. Daneben habe es aber auch Standardbahnhöfe gegeben. cei
Info
Der Historiker Jörg Koch, der als Lehrer am Frankenthaler Karolinengymnasium tätig ist, zeigt seine Präsentation am Freitag, 15. Oktober, 19 Uhr, in der Stadtbücherei.