Endlich wieder essen gehen oder wenigstens einen Cappuccino oder ein Glas Wein im Lokal genießen, das wünschen sich viele. Das bislang kühle Maiwetter hält dennoch etliche „Ausgeher“ davon ab, sich draußen bewirten zu lassen. Auch die Gastronomie ist mit den Öffnungen noch zurückhaltend, aber einige haben bereits ihre Terrassen geöffnet.
Hoffen auf komplette Gastronomieöffnung
Die Ungewissheit, ob die Temperaturen endlich wieder steigen oder nicht, lässt verständlicherweise die Anbieter zögern. Das magische Datum ist momentan der 2. Juni, denn dann soll es voraussichtlich in Frankenthal wieder Lockerungen geben, sollten die Infektionszahlen stark sinken, eventuell schon früher. Unsere kleine Umfrage ergab, dass die Restaurant- und Cafébesitzer, die noch nicht den Öffnungsschritt gewagt haben, sich auf den hoffentlich milden Juni vorbereiten und darauf brennen endlich wieder Gäste zu haben, nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Das Miteinander vermissen sie genauso wie die Besucher.
Im Eiscafé Solino sitzen zwei ältere Frauen, die strahlen, als hätten sie im Lotto gewonnen. Gefragt nach ihrem Befinden antworten sie „wir sind beide zweimal geimpft und treffen uns normalerweise einmal die Woche in der Stadt, wobei ein Eis oder ein Stück Kuchen dazugehört. Endlich geht das wieder.“ Der Besitzer sieht noch nicht so glücklich aus wie die Gäste, ist aber dankbar, dass es wieder losgeht. „Wir haben natürlich sofort die Plätze im Freien vorbereitet als es möglich war. Aber wenn es regnet, holen sich die Leute lieber ein Eis auf die Hand,“ sagt er. Seine bisherigen Kunden waren hauptsächlich solche, die geimpft wurden, einen Test zu machen, nur für einen kurzen Besuch bei ihm, lehnen die meisten ab, so sein Eindruck. Einige kommen dennoch, weil sie wegen Verwandtenbesuchen gerade im Testzentrum waren.
Der Aufwand für das Essvergnügen und die nicht einladenden Temperaturen sind auch im Café Solino der Grund, dass nur wenige kommen. Aber einige in dicken Jacken sind doch da. „Der Aufwand ist groß für uns und ab und an versucht jemand ohne Test bedient zu werden, aber das ist nicht erlaubt“, so Chefin Anja Nickel. Doch die meisten kämen vorbereitet. Vor allem zu Pfingsten leisteten sich aber etliche ersatzweise für den Kaffeeklatsch zuhause im Café Tortenstücke zum Mitnehmen.
Im Eiscafé Rimini sind einige Tische gerichtet, auch hier bemerkt man das Warten auf höhere Temperaturen. Das Café Mirou war nicht zu erreichen, schade, denn an dieser exponierten Stelle wäre es schön, wenn es wieder lebhaft würde. Im Garten des Penny Lane 20.18 kehrten schon einige Unverdrossene ein, die sogar bei Regen blieben, da sie Schirme dabei hatten. „Die Leute wollen endlich wieder auswärts essen“, ist der Eindruck von Inhaber Alexander Stock, deshalb kommen sie gut gerüstet. Das Restaurant Marathon hat viel Platz im Freien, so dass genügend Abstand gewahrt werden kann. Aber die Nachfrage draußen sei noch gering, so ein Mitarbeiter. Das Gleiche wird im Gusto Ristorante Zum Matchball beobachtet. Im ASV-Restaurant Mörsch hofft Wirtin Ljiliana Kaladciz auf mehr Zuspruch, denn draußen sei viel Platz und „wir freuen uns darauf, wieder servieren zu können“. Beim Porto Vecchio Rosengarten laden die Terrassenplätze ebenfalls ein und Inhaber Tune Bibaj, der mitten in der Pandemie eigentlich starten wollte, konnte nur Essen zum Mitnehmen anbieten, wie andere auch. „Ich hoffe sehr, dass ich ab Juni auch Gäste im Innenbereich bekochen kann“, betont er.
Sobald es wärmer ist, möchte Inhaberin Klaudia Heisig vom Quito wieder draußen Essen anbieten, wenigstens trocken sollte es sein, hofft sie. Auf jeden Fall öffnen Anfang Juni wollen die Jahnstuben, das Casa Delicious und Restaurant Poseidon, die schöne Plätze im Freien haben. Wie ihre Kollegen sind sie zuversichtlich, dass dann auch innen wieder gespeist werden darf, worauf sie sich ausgesprochen freuen, wie sie meinten.
Endlich wieder gemeinsam im Lieblingslokal oder -café sitzen und Freunde oder Bekannte dort treffen, dieser Wunsch wird bei Jung und Alt immer größer und das ist nach so langer Schließung verständlich. Also Daumen drücken, dass bald die Corona-Zahlen noch mehr sinken, damit das Miteinander wieder ohne Testungen vorm Gastronomiebesuch möglich ist! ma