Der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) ist seit Jahren Partner der Ausbildungsbörse „Mit Doppelpass zum Ausbildungsplatz“. Denn eines ist klar: Wenn es um die Fachkräfte von morgen geht, haben der ZRW und die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens als Ausrichter das gleiche Anliegen.
Verein Zukunftsregion Westpfalz unterstützt die Ausbildungsbörse – Fachkräftemangel in vielen Branchen spürbar
„Unser Oberziel ist die Sicherung der künftigen Verfügbarkeit von Fachkräften und dazu müssen wir junge Leute gewinnen“, hält ZRW-Geschäftsführer Hans-Günther Clev fest. Seit Jahren stehe der Verein eben deswegen in engem Austausch mit der hiesigen Agentur für Arbeit. Auch er sieht, dass sich die Situation zuspitzt. „Vor einigen Jahren hatten Ausbildungsbetriebe noch eine ganze Reihe an Bewerbern und konnten sich die besten aussuchen, aber jetzt gehen die Babyboomer bald in Rente. Mittlerweile ist es so, dass sich Auszubildende und Studierende ihren Arbeitgeber aussuchen können. Es hat ein gewisser Paradigmenwechsel stattgefunden. Die Luft wird immer dünner“, weiß er aus regelmäßigen Gesprächen. Daran nehmen ZRW-Mitglieder, zu denen zu zwei Dritteln Unternehmen zählen, als auch die Agentur für Arbeit und die Wirtschaftsförderung teil. „Der Druck wird immer größer.“
Als umso wichtiger erachtet es Clev, dass Betriebe auf Messen wie dieser zielgerichtet Präsenz zeigen, um Schulabgänger und deren Eltern zu erreichen. „Für sie ist es wichtig, mit den jungen Menschen auf Tuchfühlung zu gehen.“ Nach seinen Erfahrungen waren noch vor einigen Jahren Karrierechancen und Verdienst Entscheidungsfaktoren für einen Arbeitgeber, heute haben Mitarbeiterangebote und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, aber auch das Image des Unternehmens und Nachhaltigkeit mehr Gewicht bekommen. „Es ist wichtig, dass Unternehmen darauf eingehen“, betont er.
Clev hält den Fachkräftemangel für ein weit verbreitetes Problem, das viele Branchen betrifft und durch die Pandemie verschärft wurde, da Mitarbeiter gekündigt wurden, die später nicht mehr zur Verfügung standen. Auch die IT-Branche in der Region und in Kaiserslautern sei, wenn auch anders, betroffen.
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung sei der Bedarf an IT-Spezialisten gestiegen. Früher seien sie wegen höher Gehälter in Großstädte abgewandert und das bei höheren Lebenshaltungskosten, so Clev. Nun hat sich das Blatt gewendet. Sie haben die Möglichkeit, über einen sogenannten Remote-Arbeitsplatz nicht mehr im Büro präsent sein zu müssen. Das bedeutet, dass sie in der Westpfalz mit niedrigen Lebenshaltungskosten bleiben können und dennoch einen höheren Verdienst haben.
Umso mehr Bedeutung misst Clev dem persönlichen Gespräch, dem gegenseitigen Kennenlernen und dem direkten Austausch, wie es die Ausbildungsbörse ermöglicht, bei. „Die Menschen wollen nach wie vor sehen, mit wem sie es zu tun haben“, spricht er für Firmenvertreter als auch für Messebesucher. lmo