„Heimat/en“ lautet das Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz. Daran lehnt sich auch das Thema des Festivals Euroclassic an, das vom 1. September bis zum 31. Oktober in Zweibrücken, dem Zweibrücker Land, Blieskastel, dem Bitscher Land und Pirmasens gefeiert wird. Höhepunkte in Zweibrücken sind die Auftritte von Kool & the Gang und der Spider Murphy Gang – zwei Publikumsmagneten.
Das Euroclassic-Festival wird am 1. September mit einem Konzert der baskischen Sängerin Anne Etchegoyen im Bitscher Espace René Cassin eröffnet. Das erste Konzert auf Zweibrücker Boden verantwortet der Saarländer Frank Nimsgern am Samstag, 7. September, in der Festhalle. Mit der Unterstützung eines Streichorchesters gibt es Hits aus Rock, Musical und Klassik im modernen Gewand.
Einen Tag später zieht Euroclassic wegen des größeren Fassungsvermögens in die Westpfalzhalle um, denn dann spielt Kool & the Gang. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre war die US-Soul-, Funk- und Disco-Band eine Hitmaschine. „Lady’s Night“ füllt noch heute Tanzflächen, „Fresh“, „Celebration“ und „Joanna“ waren Welthits, „Cherish“ haben viele in den 1980er Jahren Verliebte noch im Ohr. 25 Top-Ten-Singles und 31 Gold- und Platin-Auszeichnungen sind eine beachtliche Bilanz. Bassist Robert „Kool“ Bell, dessen Spitzname der Band den Namen gab, wird in Zweibrücken wie sein Bruder Ronald Bell (Gesang, Trompete) und die weiteren Gründungsmitglieder George Brown (Keyboard) und Dennis Thomas (Saxofon) auf der Bühne stehen. Nur der Sänger der großen Hits, James „JT“ Taylor, hat die Band Ende der 80er Jahre verlassen.
Die 80er waren auch die Zeit der Spider Murphy Gang. Sie machten die 32-16-8 in ihrem einzigen Nummer-eins-Hit „Skandal im Sperrbezirk“ zur wohl populärsten Telefonnummer des Landes. Das war 1981. Vier Jahre lang gelangen der Band, die klassischen Rock’n’Roll orientiert am Stil Chuck Berrys spielt, Hits und Chartsplatzierungen. „Schickeria“, „Wo bist du“, „Ich schau dich an“ oder „Pfüati Gott Elisabeth“ können heute noch viele Mittfünfziger mitsingen. Sänger Günther Siegl und Gitarrist Barny Murphy sind von den Gründungsmitgliedern noch an Bord, das Schlagzeug bedient mittlerweile der aus Rodalben stammende Andreas Keller. Am Mittwoch, 18. September, rocken sie in der Festhalle.
Weitere Konzerte folgen bis zum Festival-Finale mit Pianistin Anny Hwang am 31. Oktober, darunter der besondere Auftritt von Wolfgang Mertes und der Camerata Saarbrücken. Unter anderem Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ erklingt nämlich nicht in der Festhalle, sondern in der benachbarten Reithalle des Landgestüts. Zur klassischen Musik werden am Sonntag, 6. Oktober, Pferde in Szene gesetzt. daa