Frau Jungheim, Frau Kuhnert, wie kann der Studieninfotag bei der Wahl des passenden Studiengangs helfen?

Miriam Jungheim: An diesem Tag stellen sich die verschiedenen Fachbereiche und Institute der RPTU in Vorträgen, Talkrunden, Workshops und Schauvorlesungen vor. Das ist eine tolle Möglichkeit, einen Überblick über das Studienangebot sozusagen live zu erleben. Man kann auch direkt mit Studierenden ebenso wie Dozentinnen und Dozenten sprechen.

Katrin Kuhnert: Man bekommt an diesem Tag ja vielleicht auch schon ein Gefühl dafür, ob die RPTU der Ort ist, an dem man zukünftig sein möchte und lernt gleichzeitig schon den Campus kennen.

Wie finde ich als Studieninteressierter das richtige Fach?

Katrin Kuhnert: Ich empfehle, zweigleisig vorzugehen. Zum einen ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen. Also der Frage nachzugehen, welche Fächer kann ich überhaupt studieren. Eine gute Übersicht unserer Studiengänge findet man beispielsweise auf der Internetseite der RPTU. Zum anderen sollte man sich auch selbst fragen: Was passt zu mir? Also, wo liegen meine Interessen, Stärken und Kompetenzen. Man kann mit Familienmitgliedern, Bekannten, Lehrerinnen und Lehrern sprechen, fragen, was sie studiert haben, welche Berufe sich daraus ergeben könnten.

Miriam Jungheim: Auch im Rahmen der Studienberatung unterstützen wir bei der Orientierung zum Beispiel durch Workshops oder Einzelberatung. Man kann sich gerne auch im Nachgang des Studieninfotages bei uns melden.

Was sollte ich mitbringen, um ein Studium an der RPTU aufzunehmen?

Miriam Jungheim: Neugierde, Interesse und Offenheit sind ganz wichtig. Und man sollte wissen, dass ein Studium herausfordernd ist. Ein Studium an einer Uni bedeutet, sich neue Inhalte selbst anzueignen und das Lernen selbständig zu organisieren. Zudem ist der Stoff an der Uni sehr anspruchsvoll, gleichzeitig sollte man gerne genau und präzise arbeiten ...

Katrin Kuhnert: ... und man sollte wissen, dass es während des Studiums Höhen und Tiefen geben kann. Man befindet sich jedoch in einer Gemeinschaft, in der es allen gleich ergeht. Gegenseitig kann man sich helfen und beispielsweise Lerngruppen bilden. 

Wie unterscheidet sich das Lernen an einer Uni von der Schule? Was ist das Besondere an einem Universitätsstudium?

Miriam Jungheim: In der Schule lernt man im Kurs- oder Klassenverband. Lehrpläne und Stundenpläne sind vorgegeben. An der Uni ist alles freier, Lernpartner sucht man sich selbst. Insgesamt muss man an einer Universität sehr pro-aktiv und selbstständig agieren.

Katrin Kuhnert: Freiheit ist ein wichtiges Stichwort. Freiheit und Selbstständigkeit. An einer Universität können Studierende die Inhalte, mit denen sie sich beschäftigen möchten, bis zu einem gewissen Grad frei wählen. Fachliche Schwerpunkte stellen sie in bestimmten Phasen des Studiums selbst zusammen. Auch gibt es die Möglichkeit, ein Auslandssemester einzulegen. So viele Freiheiten gab es zuvor nicht und wird es im späteren Leben auch nicht mehr geben. Und diese Freiheiten gibt es nur bei einem Studium an einer Universität.

Miriam Jungheim: Ein Universitätsstudium bietet die Möglichkeit der , Persönlichkeitsentfaltung. Etwa durch studentisches Engagement in verschiedenen Kontexten. Das kann im Rahmen des Unisports sein, beim Umweltschutz, im Bereich der Hochschulpolitik oder auch bei den vielen anderen Hochschulgruppen.

Woher weiß ich, ob ein Universitätsstudium das Richtige für mich ist?

Katrin Kuhnert: Man sollte sich bewusst sein, dass ein abgeschlossenes Universitätsstudium der höchste Bildungsabschluss ist. Das heißt, es gibt sehr viel Stoff zu lernen. Der Einsatz, sich umfassendes Wissen und vor allem Lösungskompetenzen anzueignen, lohnt sich. Denn die Chancen, gestalten zu können und die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt sind nach dem Studium höher, wenn man einen Universitätsabschluss in der Tasche hat.

Kann man sich vorab ein Bild vom Uni-Alltag an der RPTU machen?

Katrin Kuhnert: Ja, bei uns gibt es das Orientierungsstudium RPTUzero. Wer Abitur hat und zuvor noch an keiner anderen Universität eingeschrieben war, kann für ein Semester Einblicke in verschiedene Fachbereiche bekommen. Das Orientierungsstudium startet jeweils zum Sommersemester. Ein guter Weg herauszufinden, ob man sich an der Universität wohlfühlt. Und man kann sogar schon Prüfungen ablegen.

Wenn ich mich nun für ein Fach entschieden habe, wie bewerbe ich mich um einen Studienplatz?

Miriam Jungheim: Auf unserer Webseite haben wir ein Bewerbungsportal. Dort registriert man sich und stellt den Antrag auf Zulassung, anschließend reicht man noch Dokumente wie Zeugnisse ein. Bei den zulassungsbeschränkten Studiengängen ist es teilweise so, dass es eine bundesweit koordinierte Verteilung der Plätze gibt. Gerne beantworten wir hierzu individuelle Fragen. Allgemeine Informationen zur Bewerbung findet man auch auf unserer Webseite.

An der RPTU kann man aus über 160 Studiengängen wählen. Welche Schwerpunkte gibt es in Landau? Und welche gibt es in Kaiserslautern?

Miriam Jungheim: Die Lehramtsstudiengänge sind ein Schwerpunkt in Landau, genauso auch die Umweltwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Kultur- und Sozialwissenschaften oder die Psychologie. Wir haben aber auch interdisziplinäre Studiengänge wie „Mensch und Umwelt: Psychologie, Kommunikation, Ökonomie". Hier werden Umweltthemen aufgegriffen, kombiniert mit Psychologie, kommunikations- und wirtschaftswissenschaftlichen Aspekten.

Katrin Kuhnert: An der RPTU in Kaiserslautern liegt der Schwerpunkt im MINT-Bereich. In den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern sind wir sehr gut aufgestellt und auch sehr forschungsstark. Auch gibt es im Umfeld der Universität viele wissenschaftliche Institute. Dort und an der Uni kann man bereits als Studierender in der Forschung mitarbeiten. Wir haben auch die Fächer Architektur und Wirtschaftswissenschaften in Kaiserslautern. Oder den interdisziplinären Studiengang Integrative Sozialwissenschaften. Hier beschäftigt man sich neben den Sozialwissenschaften auch mit Themen Technik und Wirtschaft.

Nach einem Abschluss könnte man noch an der Universität bleiben und vielleicht eine Doktorarbeit anfertigen. Aber mal davon abgesehen: Wie sind insgesamt die Berufsaussichten nach einem Studium an der RPTU?

Miriam Jungheim: Die Berufsaussichten nach einem Lehramtsstudium oder Psychologie-Studium sind aktuell sehr gut. Angesichts der immer präsenter werdenden Klimathematik haben auch Umweltfächer gute Aussichten. Unsere Fächer sind aber auch wegen ihrer Interdisziplinarität auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Denn um die anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen, muss man fächerübergeifend denken und handeln können.

Katrin Kuhnert: Die Berufsaussichten sind insbesondere auch im MINT-Bereich derzeit sehr gut. Grundsätzlich empfehle ich aber, dies nicht als alleiniges Kriterium zu nutzen. Man sollte etwas studieren, was einem Spaß macht. Ein Fach, an dem man Interesse hat. Dann geht man später seinen Weg." (CP)

Über die RPTU

Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) ist eine junge Universität mit starken Wurzeln. Sie vereint seit 1.1.2023 die TU Kaiserslautern und den Campus Landau der Universität Koblenz-Landau. Diese spannende Verbindung aus technisch-naturwissenschaftlicher und geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher Expertise ermöglicht über 160 Studiengänge rund um Technik, Gesellschaft, Bildung und Umwelt. Mit 20.000 Studierenden ist die RPTU die zweitgrößte Universität in Rheinland-Pfalz. Dennoch finden Studierende schnell Anschluss untereinander und profitieren zudem von kurzen Kommunikationswegen zu den Lehrenden. Und sie können bereits im Studium bei spannenden Forschungsprojekten mitwirken.

Vernetzt und weltoffen

An der RPTU studieren junge Menschen aus über 120 Ländern. Mithilfe von verschiedenen Austauschprogrammen ebnet die Universität ebenso den Weg für einen erlebnisreichen Studienaufenthalt im Ausland. Darüber hinaus pflegt die RPTU enge Kontakte zu Forschungsinstituten, Unternehmen sowie Organisationen aus Kultur oder Non-Profit. Das eröffnet Perspektiven für Praktika, Abschlussarbeiten oder Praxisbezug in der Lehre. Nicht zuletzt ist sie idealer Startplatz für Visionäre und kreative Köpfe: Das Gründungsbüro unterstützt künftige Unternehmerinnen und Unternehmer von der Idee bis in die Selbständigkeit.

Uni (er)leben

Wer viel lernt, muss auch entspannen: Die von Natur umgebenen Campus in Kaiserslautern und Landau, das umfangreiche Angebot des Unisports oder der Hängemattenpark bieten viele Möglichkeiten für einen Ausgleich zwischen den Vorlesungen und Seminaren. In rund 80 studentischen Hochschulgruppen und -initiativen können Interessierte schnell Mitstudierende kennenlernen, nach ihren Interessen von politisch bis sportlich aktiv werden und sich engagieren.