,,Bislang erforderte die Gebäudebegrünung nachträgliche Montagearbeiten", sagt Pahn. "Diese sind kostenintensiv und bei den dafür nötigen Bohrungen können sich feine Risse in der Fassade bilden. Unsere Lösung ist dagegen schon ab Werk einsatzbereit und integriert alle nötigen Elemente."
Die Kletterhilfen und die Verbindungselemente zum Betonfertigteil bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK): GFK weist im Vergleich zum im Massivbau oft verwendeten Edelstahl einen geringen Wärmeleitkoeffizienten auf und verhindert so, dass Wärmebrücken entstehen und die Dämmung des Gebäudes beeinträchtigt wird. Zudem ist das Material nicht korrosionsanfällig; es rostet nicht.,,Mithilfe von Traglastversuchen haben wir das System so optimiert, dass es praktisch überall zum Einsatz kommen kann, wo sich Betonfertigteile verbauen lassen: Vom Einfamilienhaus über Bürogebäude bis hin zum Hochhaus", ergänzt der Bauingenieur. Auf dem Universitätsgelände in Kaiserslautern steht ein Demonstrator, der das Bauprinzip veranschaulicht.
Die Bewässerung lässt sich mit einer integrierten Box steuern, die neben dem benötigten Wasseranschluss unter anderem auch mit umfangreicher Sensorik zur Messung von Temperatur ausgestattet ist. Sie lässt sich per App aus der Ferne steuern.
Die Arbeiten am System erfolgten im Projekt "Entwicklung einer wärmebrückenfreien Betonfertigteilfassade mit integrierter Kletterhilfe zur dauerhaften Fassadenbegrünung", gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Partner Vertiko hat seine Expertise in Vertikalbegrünungssystemen ins Vorhaben eingebracht.